Den Haufen welchen ich hier bearbeitet habe ist relativ typisch für aufgegebene Artillerie-Freierstellungen. Diese ist eine Russische, aber prinzipiell finden sich bei allen Arty-Stellungen, egal welcher Armee solche Überreste an.
Das hat zwei wesentliche gründe: 2/
Erstens: Rohrartillerie-Mun ist mehrteilig. In der Regel besteht diese aus Geschoss, Treibladung, Zünder und Zündkapsel.
Fehlt eines dieser Elemente, funktioniert das gesamte nicht mehr.
Es ist kommt unter den gegebenen Umständen immer mal vor, dass etwas 3/
Beschädigt, zerstört o verloren wird. Zudem sind diese Elemente zur Sicherheit getrennt verpackt u wenn der Versorger eine Kiste vergisst o verwechselt knallt nichts.
In der Regel sind diese Elemente im Verhältnis 1 zu 1 im Bestand (hab es noch nicht anders erlebt) 4/
Heißt ein Zünder für eine Granate. Ist dieser Weg, kann man keinen seperat nachordern. Der Rest bleibt liegen.
Aber gibt auch bewusst en Überschuss. Besonders Treibladungen in Segmenten , um die Menge der Reichweite anzupassen. Es kommt immer genug für die max. Reichweite 5/
Der Rest bleibt liegen.
Denn Zweitens: Unter den Bedingungen an der Front findet niemand die Muße, dass alles in Ruhe einzusammeln und zum Wertstoffhof zu fahren. Abgesehen davon das dort selten Alt-Mun-Container stehen.
6/
Was liegen bleibt ist auf kurz o lang einfach gefährlicher Ballast u sobald es sich einrichten lässt, muss es beseitigt werden.
Dies ist zum einen EOD Aufgabe, zum anderen aber auch, da die Russen dort gerne Boobytraps hinterlassen, um jene zu erwischen die nützliches suchen. 7/
Zu den Munitionstypen auf dem Bild:
Beides sind 152mm Geschosse.
Der erste Typ (die kürzeren) sind 3-O-13 Clustermunition, welche jeweils 8 O-16 HE-FRAG Submunition beinhalten.
Zu dem Thema Clustermunition habe ich einst einen ganzen Threads gemacht:
Der zweite Typ sind OF-22.
Ein sogenanntes Base Bleed Geschoss. Ich hole etwas aus und erkläre was das ist.
Ein wesentliches Feld auf dem die meisten Artilleriesysteme mit einander konkurrieren ist die Reichweite. Man möchte immer gerne weiter schießen als sein Gegner. 9/
Um dies zu erreichen wird nicht nur an den Geschützen gearbeitet, sondern auch an der Munition.
Damit diese mehr Reichweite gewinnt, muss diese vor allem mehrere Physikalische Hürden überwinden wie z.B. Gravitation o Luftwiderstand.
Bei einem regulären Geschoss geschieht 10/
Indem die Treibladung die Gravitation überwindet indem es das Geschoss wörtlich verschießt u das Geschoss Aerodynamisch geformt ist.
Doch dies hat Limitierungen. Treibladung kann man nicht beliebig erhöhen, irgendwann platzt das Rohr.
Daraufhin kam die Idee auf 11/
Die Geschosse zusätzlich mit einem eigenen Raketenantrieb auszustatten (RA= Rocket Assistet) .
Diese bieten bis heute immer noch mit die größte Reichweite für Rohrartillerie, kommt aber wiederum mit Nachteilen.
Zum einen ist der Verschleiß am geschütz höher zum anderen 12/
Verringert der Raketenbrennstoff im Geschoss, den Raum für die Wirkladung. Also grob gesagt hohe Reichweite, aber nur halb so stark.
Beim Base Bleed wird hingegen primär die Aerodynamik ausgenutzt.
Reguläre Geschosse sind soweit es möglich ist bereits Aerodynamisch 13/
Geformt. Mann möchte zwas soweit es geht Ellipsenförmig werden um den geringsten Wiederstand zu erreichen, hat allerdings auch hier grenzen. Besonders am Heck, denn irgendwie muss ja die Treibladung noch ansetzen. Daher gibt es die "Boat Tails" ein Kompromiss aus beidem. 14/
Beim Base Bleed hat man interessanterweise einmal komplett andersrum gedacht. Anstatt die Aerodynamische Form des Geschosses der Physik anzupassen, ist man auf die Idee gekommen, die Physik dem Geschoss anzupassen.
Denn, was ein Geschoss in der Luft ausbremst, ist nicht nur 15/
Die Luft welche es vor sich durchdringen muss, sondern auch die Strömungswirbel welche dieses am Heck ziehen.
Ein Base Bleed Geschoss hat nun am Heck einen Brandsatz welcher diese Strömungswirbel aufbricht u so eine elliptische Gesamterscheinung herstellt. 16/
Als Ergebnis hat ein BB Geschoss zwar etwas weniger Reichweite als ein RA aber deutlich mehr Wirkladung und weniger Verschleiß und bildet quasi die Mitte in der Munitionspalette.
17/ Ente
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Wie angedroht geht es weiter mit abstrusitäten bzgl Körperschutz.
Ich versuche mit ein paar Mythen aufzuräumen.
Hierbei vor allem
- Tiefschutz
- Trageverbot von Plattenträgern in Fzg
Verbunden mit ein paar Hintergründen.
Die Bundeswehr hat mittlerweile mit MOBAST endlich ausreichend Körperschutz für die Truppe angeschafft.
Der Weg dahin war Entwicklungstechisch sowie in der Nutzung bei der Truppe hingegen etwas holprig. Was ich in einer kurzen Rückschau verdeutlichen werde.
2/
Die ersten Ansätze von Körperschutz war Anfang die Splitterschutzwesre, welche Anfang der 90er eingeführt wurde. Im Rahmen des Bekleidungssystem 90 kam nicht nur Flecktarn u Lochkoppel sondern auch mehr Schutz in Form von Kevlarhelm u Weste.
Problem war, diese schützte /3
Diese Effekthasscherische Dummheit, besonders wenn man das Thema nicht verstanden hat, in Posts und Kommentaren geht mir sowas von auf den Zünder.
Hauptsache erstmal mit dem Finger zeigen.
Nicht alles was Russen machen ist pauschal dumm. Und das sollte man auch ernst nehmen. 1/
Das Rigg welches im Post dargestellt wird ist eine Lösungsansatz auf ein Problem welches immer bestehen wird solange Minen genutzt werden.
Nämlich die Verbringung u Transport von den teilen zu Fuß wenn das Gelände o der Feind nicht anders zulässt. 2/
Normalerweise heißt 1-2 in jedem Hand und Fußbus anschalten.
Heißt bis zu 18kg pro Hand.
(Nutze ich auch als Training, fetzt)
Geht gut auf die Finger und den Rücken. Zudem hat man die Hände belegt, also gleichzeitig Gewehr halten ist nicht. 3/
Nachdem ich mit Recht vielen Ukr. Soldaten gesprochen habe, kann ich durchaus sagen die vorherrschende Meinung ist, das der Krieg gewonnen werden kann, wenn genug Material kommt.
1/
Problematisch ist hingegen die Meinung im Westen, aber auch bei der Ukrainischen Zivilbevölkerung.
Russland führt diesen Krieg auch im medialen Raum und Desinformation ist eine der stärksten Waffen in ihrem Repertoire.
Dies in Kombination mit der Bombardierung von 2/
Stätten, Infrastruktur und zivilen Einrichtungen nutzt Russland um den Wiederstand der Bevölkerung zu zermürben.
Dies wird sehr deutlich, wenn man betrachtet wie hoch solche Bombardierungen im Vergleich zum bedarf an der Front priorisiert werden 3/
Wie angesprochen ein Thread bzgl. Sturmgewehren. 🧵
Ich hab mich in der Vergangenheit öfters zu diversen Gewehren o Beschaffungsprozessen in der Richtung geäußert u oft die Gegenfrage erhalten, was ich wählen würde
Tatsächlich ne komplexe Frage. Ich versuche aufzuschlüsseln 1/
Es ist nicht so wie beim Lieblingsdino wo ich spontan antworten kann (Ankylosaurus!!!), denn bei diesem Thema kommen viele Faktoren zusammen.
Und Wunschdenken ist meist fernab der Realität.
Die beste Waffe ist immer die, welche man bekommt u Mun verfügbar ist. 2/
Ich arbeite mit dem was ich in die Finger bekomme.
Zudem muss es auch zum Einsatzzweck passen.
Das Gerät muss nicht auf dem Schießstand Spaß machen, sondern unter realen Gefechtsbedingungen performen. Und mit modernen Taktiken u Techniken vereinbar sein.
3/
Ich bin Ben im Sommer 2022 begegnet. Es folgte allerdings keine längere Zusammenarbeit. Er war jemand dessen tatsächlichen Leistungen nicht dem mithielten, wie er sich zuvor dargestellt hatte.
Aufgrund dessen war er jemand der häuiger die Einheit gewechselt hatte o musste. 2/
Es war bekannt, dass er Fahnenflüchtig ist. Wurde allgemein so aufgefasst, das es hier gegenwärtig nicht so relevant ist, aber alles andere als clever in seiner Heimat sone Rechnung offen zu haben.
Das der Herr noch mehr auf dem Kernholz hat ist jest bekannt geworden. 3/
Heute ein kleiner Thread über Spendenverwendung, charismatische Fahrzeuge in Kriegen und #Köln
🧵/1
Die Spenden habe ich diesesmal dafür aufgewendet eine befreundete Einheit zu unterstützen. Das dritte Battalion "Swoboda" der vierten Brigade "Rubizsh"
Diese hat in den letzten Monaten bei der Verteidigung im Nordosten über 50% ihres Materials verloren u wird nun 2/
Neustrukturiert. Daher habe ich u.a Generator, Waffenreinigungs-Utensilien (für westliche Kaliber, wurde teilweise nicht mit den Waffen mitgeliefert) u Optiken gekauft. (Für Falke hab ich ne günstige Quelle, die aus der ersten Lieferung haben sich bewährt) 3/