Diese Vatnik-Suppe REBREW stellt eine Bank vor, die sowohl in Österreich als auch in Russland bekannt ist: Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) & ihre russische Tochter, die AO Raiffeisen. Sie ist eine der wenigen ausländischen Banken, die noch in Russland tätig sind.
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Die russische Niederlassung von Raiffeisen wurde 1996 gegründet und expandierte nach der Übernahme der russischen Impexbank 2006 dramatisch. Ein Jahr später war sie die größte mit ausländischem Kapital handelnde Bank und damit die siebtgrößte Bank in Russland.
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In den frühen 2000ern eröffnete Raiffeisen neue Filialen in Russland, unter anderem in St. Petersburg, Samara, Jekaterinburg, Nowosibirsk & Krasnodar. Ab 2018 konzentrierte sich das Unternehmen auf die digitale Expansion & war 2021 in mehr als 300 Städten digital präsent.
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Die Werte der RBI klingen gut: Zusammenarbeit, Pro-Aktivität, Lernen & Verantwortung. Aber Zusammenarbeit & Verantwortung haben beide eine doppelte Bedeutung. Durch intensive Geschäfte mit 🇷🇺 bereichert sich die RBI auf Kosten der Leute, die in der Ukraine ermordet werden.
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Das Management von Raiffeisen sieht kein Problem darin, die Volksrepubliken Luhansk & Donezk, die keine Staaten, sondern terroristische Organisationen sind, anzuerkennen & mit ihnen Geschäfte zu machen, wie aus ihrer eigenen Mitteilung vom Jan 2023 hervorgeht.
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Laut der 🇦🇹 Zeitung „Die Presse“ hängt das 🇷🇺 Finanzsystem von der Präsenz der westlichen Bank in Russland ab. Indem sie Putins Mafia-Regime ermöglicht, weiterhin Finanztransaktionen mit dem Westen zu tätigen, macht sich die Raiffeisen Bank mitschuldig am Völkermord.
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Die Kundenzufriedenheit in 🇷🇺 bei Raiffeisen ist hoch: 2021 kürte die amerikanische Forbes die Bank zur „besten Bank in Russland“ und 2018 nannte das Magazin Euromoney die Bank „die beste Bank für Private Banking Services für vermögende Kunden in Zentral- & Osteuropa“.
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Nach dem groß angelegten Einmarsch Russlands in die Ukraine im Feb 2022 beschlossen viele westliche Firmen & Banken, den russischen Markt zu verlassen. Generell kann ein massenhafter Abzug von Banken aus einem Land verheerende Folgen für dessen Wirtschaft haben.
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Aus diesem Grund hat Putin alles getan, um Schließungen generell zu verhindern. Heutzutage müssen alle größeren Abgänge vom Zaren selbst abgesegnet werden. Viele westliche Banken haben Russland bereits 2014, nach der Annexion der Krim, verlassen.
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Aber einige 🇪🇺 Banken, darunter Raiffeisen & die italienische Unicredit, sahen eine Gelegenheit, leichtes Geld zu verdienen & blieben. Für Raiffeisen hat es sich in der Tat als profitabel erwiesen, in 🇷🇺 zu bleiben & wie gewohnt Geschäfte zu machen: ca 60% ihrer Gewinne…
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…in Höhe von 2 Milliarden Euro kamen aus Russland. Dass diese Geschäftemacherei weitergeht, zeigt sich daran, dass die AO Raiffeisen in den ersten 6 Monaten des Jahres 2024 nach eigenen Angaben immer noch 50% des Gesamtgewinns der RBI ausmacht.
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Die Bank hat über €4,5 Mrd an ausstehenden Krediten in 121 Büros & €30 Mio an Vermögenswerten in 🇷🇺 (Stand 2023). Raiffeisens Verbleib ist aber nicht problemlos. 🇷🇺 hat letztes Jahr damit begonnen, seinen Truppen, die in der 🇺🇦 kämpfen, Stundungen für Kredite zu gewähren.
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Banken müssen Kredite kündigen, wenn Soldaten verstümmelt oder getötet werden. Allein zwischen Sept und Dez 2022 beliefen sich die Abschreibungen auf 800 Mio Euro. Mit diesen Krediten finanzieren sowohl Raiffeisen als auch Unicredit die brutale Kriegsmaschinerie Russlands.
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Die internationale Kritik richtet sich immer wieder gegen die RBI. Im Jan 2023 leitete das US-Finanzministerium eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen westliche Sanktionen ein. Auch die 🇪🇺 Zentralbank hat Raiffeisen gedrängt, den lukrativen 🇷🇺 Markt zu verlassen.
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Am 30. März 2023 nannte Raiffeisen seine Kritiker „moralisch arrogant“ & moralisierend aus einer „risikofreien Komfortzone“. Es ist erwähnenswert, dass einer der schärfsten Kritiker Raiffeisens Präsident Selenskyj ist, der nicht aus einer „risikofreien Komfortzone“ agiert.
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2024 machte die RBI einen Rückzieher. Der mögliche Ankauf von Aktien des Bauunternehmens Strabag AG vom sanktionierten 🇷🇺 Oligarchen Oleg Deripaska im Wert von 1,5 Mrd EUR drohte der Bank lähmende Sanktionen durch die USA einzubringen. Das Geschäft wurde abgesagt.
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Auch die Europäische Zentralbank hat die RBI unter Druck gesetzt, ihre Aktivitäten in 🇷🇺 zu reduzieren. Durch westlichen Regulierungsdruck soll 🇷🇺 finanziell weiter isoliert werden. Im Nov 2024 kündigte die Bank jedoch an, dass sie 🇷🇺 auch jetzt nicht verlassen werde.
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Es ist lukrativ, mit Putin zu handeln. Der Aktienkurs der RBI ist nach Trumps Wahl stark gestiegen, in der Hoffnung die 🇷🇺-Sanktionen werden gelockert. Mehr als 60% der Raiffeisenaktien sind im Besitz der 1,7 Mio 🇦🇹 Raiffeisenmitglieder, fast 40% sind im Streubesitz.
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März 2025 berichteten OCCRP & Der Standard, dass die RBI Jan—Feb 2022 mehr als 9 Mrd EUR in bar nach Moskau schickte & damit der 🇷🇺 Wirtschaft einen massiven Liquiditätsschub verschaffte. Während 🇷🇺 Panzer auf Kyjiw zurollten, erreichten min 10 Bargeldtransporte Moskau.
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April 2025 berichtete die Financial Times, dass die RBI den Verkauf ihrer Russland-Einheit aufgrund der neuen Freundschaft der Trump-Regierung mit dem Kreml gestoppt hat. Ein RBI-Sprecher erklärte später, dass „der Verkaufsprozess weiterläuft“ & dementierte die Gerüchte.
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Fazit: Es scheint, dass den Raiffeisenaktionären & Mitgliedern der Profit wichtiger ist als das Leben von Ukrainern. Aber auch sie stehen unter Druck. Im März 2025 protestierten 🇦🇹 Aktivisten gegen die RBI & verlangten, dass sie ihre Geschäfte mit 🇷🇺 einstellt.
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Die 2. Auflage von „Vatnik Soup - The Ultimate Guide to Russian Disinformation“ ist offiziell erschienen! Das Buch ist in englischer Sprache.
Diese 🇩🇪 Vatnik-Suppe behandelt Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, österreichische Journalistin, Autorin und Universitätsprofessorin. Sie gab 2022 zu, sich bei der Aggressivität Russlands geirrt zu haben, aber verbreitet seither weiterhin störrisch russische Propaganda.
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Krone-Schmalz, Autorin von 4 Büchern zu Osteuropa, ist bekannt als Moskau-Korrespondentin & Moderatorin bei ARD. Sie war bis 2021 Professorin im Studienzweig „TV, Journalistik & Medienwissenschaften“ an der privaten Fachhochschule Business & IT School (BiTS) in Iserlohn.
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Ein Interesse für 🇷🇺 hatte sie bereits früh. Nach dem Abitur 1968 studierte sie Slawistik & Osteuropäische Geschichte an der Uni Köln. Sie erhielt danach einen Lehrauftrag für 🇷🇺 Literatur in Düsseldorf. Ihre Dissertation behandelte die „Vorurteile“ über 🇷🇺 in West-🇩🇪.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Politikwissenschaftler & Leiter des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik, Sergei Karaganow, vor. Er ist seit den frühen 1990ern für seine imperialistische Politik bekannt. Er möchte die Zerstörung des Westens & der Ukraine. 1/ 21
Karaganow hat in den frühen 90ern eine Doktrin entwickelt, die seinen Namen trägt. Ihr Kern ist, dass Russland die russischstämmige Bevölkerung in anderen Ländern schützen sollte, auch mit Gewalt. Zu Beginn zielte diese Idee vor allem auf die baltischen Staaten ab.
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Er ist auch ein starker Befürworter des Eurasianismus & glaubt, dass Russland & China wirtschaftlich zusammenarbeiten sollten, um über den Westen zu triumphieren. Seine Ansichten waren die Grundlage für das BRICS-Abkommen. Er sieht China als Russlands engsten Verbündeten.
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Diese Vatnik-Suppe bespricht, wie Russland mit dem Iran zusammenarbeitet & wie sich die israelisch-amerikanischen Angriffe auf den 🇮🇷 auf den Krieg in der 🇺🇦 auswirken könnten. Der Iran ist einer der wichtigsten Helfer 🇷🇺, aber die Partnerschaft ist sehr einseitig.
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Russland bzw. die UdSSR war in zahlreiche Kriege im Nahen Osten verwickelt, kämpfte fast ein Jahrzehnt lang in Afghanistan & versuchte verzweifelt, den autoritären Führer Syriens, al-Assad, an der Macht zu halten bevor dieser endlich gestürzt wurde.
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Obwohl die UdSSR anfangs Israel unterstützte, half sie sehr bald ihren Feinden. Sie schürte Antisemitismus, Terrorismus & Chaos in einer bereits angespannten Region. Fast kam es zu offenem Krieg, wie etwa beim Abschuss von sowjetischen MiG-21 durch Israel über Ägypten.
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Diese Vatnik-Suppe stellt die Hauptthemen der derzeitigen 🇷🇺 Desinformation auf TikTok vor. Jeden Tag gibt es tausende von neuen Videos, die Kreml-freundliche Narrative & Propaganda verbreiten.
Dabei können die Russen selbst nur über VPN auf das europäische TikTok zugreifen.
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Derzeit gibt es eine massive TikTok-Kampagne, die darauf abzielt, ein positives Bild von Russland zu vermitteln. Die Videos zeigen in der Regel relativ attraktive junge Frauen und konzentrieren sich auf Themen wie Nationalismus und kulturelles Erbe.
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Viele dieser Videos werden in Moskau oder St. Petersburg aufgenommen und geben vor aus der Ukraine zu sein mit den Behauptungen, dass es keinen Krieg gäbe und dass die internationale Hilfe an korrupte Eliten fließe.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Geschäftsmann und Finanzier Juri Kowaltschuk vor. Er ist dafür bekannt, dass er ein enger Freund, Vertrauter und „persönlicher Bankier“ Putins ist und den völkermörderischen Krieg des Kremls gegen die Ukraine stark unterstützt.
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Kowaltschuk wurde 1951 in St. Petersburg geboren. Er begann seine Karriere in den 80ern am Physikalisch-Technischen Joffe-Institut und wurde dessen 1. stellvertretender Direktor. Doch Juri wollte mehr & der Fall des Eisernen Vorhangs brachte Gelegenheiten für Geschäfte.
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Kowaltschuk lernte schnell, dass man nicht fair spielen musste, um in den 90ern in 🇷🇺 reich zu werden. Er trat dem Vorstand des Komitees für Gemeinschaftsprojekte bei; eine staatliche Einrichtung für die Umstrukturierung von Firmen & der Suche nach (ausländischen) Partnern.
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Diese Vatnik-Suppe stellt den 🇷🇺 Filmregisseur, Propagandisten & Priester Ivan Okhlobystin vor. Er ist für seine Kriegshetze gegen die Ukraine & generell radikalen Ansichten bekannt, die oft als Test für das heimische 🇷🇺 Publikum genutzt werden.
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Ivan wurde 1966 in der kurzlebigen Ehe eines 62-jährigen Chefarztes & einer 19-jährigen Ingenieurstudentin geboren. Sie heiratete später erneut & die Familie zog von der Provinz Kaluga nach Moskau. Ivan behielt den Nachnamen Okhlobystin seines biologischen Vaters.
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Nach dem Umzug nach Moskau begann Ivan ein Studium an der Filmschule VGIK. Bald wurde er Dramaturg für Theaterproduktionen & schrieb auch für die Zeitschrift Stolitsa, die er später verließ, weil sie laut ihm „zu einem Bordell geworden war“.
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