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Most recents (7)

Kinder sollen erwachsenen Personen von erlebten/beobachteten Regelbrüchen erzählen dürfen.

Ohne als Petze betitelt zu werden.

Es geht ihnen dabei in aller Regel um eine Bestätigung ihrer Wahrnehmung, um Gerechtigkeit, um Trost.
(a thread)

/1
Kinder lernen leider früh, dass "eine Petze" sein schlecht sei. "Petze" ist ein sehr abwertender Begriff.

Dieses Wissen, dass Petzen unbeliebt und doof sind, wird sowohl im echten Leben und in Medien tief eingeprägt.

Das ist vorsorgliches "silencing" par excellence.

/2
Was passiert beim Kind?
Das Kind erlebt einen Regelbruch.
Es passiert nichts und/oder es kann sich aus verschiedenen Gründen nicht selber wehren oder die Situation verändern.
Dennoch wird vom Kinder erwartet, dass diese Regel von ihm weiterhin eingehalten wird.

/3
Read 8 tweets
Gestern hat @MayaMitKind einen Space zum Thema "Was trans Personen wirklich wollen" gemacht, zu Aufklärung häufiger Missverständnisse.

Dabei kam es auch zu der Frage: Warum ist Geschlecht für viele so ein großes Ding, wo überhaupt keine Offenheit besteht?

Ein Thread 1/xx
Und zwar geht es hier nicht um trans vs cis Personen - das krasse Festhalten am Zwei-Geschlechter-Modell ist etwas, das cis wie trans Personen gleichermaßen tun.

Nicht umsonst gibt es trans Personen, die massiv binär denken und auf "alle OPs und Maßnahmen" bestehen.

2/xx
Also, warum klammern Menschen sich so sehr an das Zwei-Geschlechter-Modell?

Weil es in unserer Gesellschaft ein grundlegendes Wissen über die Welt ist.

Ich mag das ein wenig erläutern:

3/xx
Read 33 tweets
Mädchen und Jungs in Fiktion und im echten Leben abwertend als Petze zu betiteln, ist schädlich für Kinder. Kinder sollen Regelbrüche einer erwachsenen Person erzählen dürfen. Es geht ihnen dabei in aller Regel um eine Bestätigung ihrer Wahrnehmung. Oder um Trost.
(a thread)
Rennt die erwachsene Person dann bei der kleinsten Kleinigkeit gleich los, um zu schimpfen und/oder zu bestrafen, liegt das Problem bei der erwachsenen Person.

Das Kind dann "Petze" nennen ist abwertend. Ihm geht es, wie gesagt, meist nicht darum, dass jemand bestraft wird.
(Geht es dem Kind darum, dann liegt das am System, in dem es aufwächst. Dann sind die Dynamiken entsprechend. Auch da kann das Kind nichts dafür.)

Wenn es sich um gröbere Regelbrüche handelt, ist das Kind erst recht nicht mit abwertenden Betitelungen zu bestrafen.
Read 8 tweets
Der Anlass zu diesem Tweet ist meine Tochter (8). Sie hat zu mir gesagt: "Danke, dass du mich einfach so mit Jungs befreundet sein lässt. Ohne, dass du gleich sagst, ich sei verliebt. Ich komme mit denen einfach gut klar. So, wie ich mich auch mit Mädchen verstehe."

1/5
Nebst dem #rosahellblaufalle -Ding: ist euch auch aufgefallen, wie fast systematisch Mädchen-Buben-Freundschaften verunmöglicht werden? Spätestens ab der 1. Klasse heisst es: "Ihr seid verliiiiiebt."
Wären es nur die Kinder, könnte man sagen, man müsse mit ihnen reden.

2/5
Erwachsene reagieren aber auch oft so. "So süss, guck mal, die beiden sind verliebt." Oder so ähnlich.

In Kinder- und Jugendbüchern (vor allem ab dem Erstlese-Alter) kommen nur sehr wenige reine Freundschaften zwischen den Geschlechtern vor.

3/5
Read 5 tweets
Das ist übrigens die Spätfolge von „Such dir ein anderes Spielzeug aus, Bub, das hier ist für Mädchen!“ und „Du wirfst ja wie ein Mädchen!“
Mit diesem verschrobenen Wertesystem wird man ja nicht geboren, aber spätestens in der Grundschule hat „Mädchen“ einen abwertenden Beiklang für Jungen und kann als Beleidigung verwendet werden. Deshalb wollen Jungs auch nix, was für Mädchen ist. Umgekehrt ist das kaum so.
So was frisst sich tief ein. Stellt euch vor, meine Herren, ihr findet in einem Laden einen schönen schwarzen Schal und merkt dann, dass ihr in der Damenabteilung steht, auf der anderen Seite des Ganges ist die Herrenabteilung mit gleich aussehenden Schals. Geht ihr rüber?
Read 7 tweets
Mein Kind hatte heute Mittag ihren selbstgebastelten Dinosaurierschwanz an.
Und bekommt von Fremden gesagt "Oh, man sieht ja dein schönes Röckchen nicht unter dem Ding. Du bist doch ein schönes Mädchen. Du kannst dich doch auch als Prinzessin verkleiden". 1/3
Oder "Du bist doch ein Mädchen, Dinos sind doch was für Jungs".
Auf "Du bist doch ein Mädchen" antwortete sie ganz souverän "Nein, ich bin ein Triceratops *rarrrw* ". 2/3
Ich finde es traurig, dass fremde Menschen meinem Kind, das so glücklich und stolz war, das es selbst sowas gebastelt hat und sich damit wohl und hübsch fühlte, einreden, das das was es trägt falsch ist, weil es nicht in ihr Weltbild passt.
#rosahellblaufalle
Read 4 tweets
Verwandtschaft unterhält sich über das Kind meiner Freundin:

„Der ist ja süss! Oder die?“
„Das. Das Kind.“
„Aber ist es ein Mädchen oder ein Junge?“
„Da machen sie keine Aussage drüber.“
„Warum?“
„Um dem Kind das freizustellen.“
„Aha. Aber ist es ein Mädchen oder ein Junge??“
(An der Stelle musste ich leider laut lachen und habe dadurch die Unterhaltung unterbrochen.)
Meine Grossmutter hatte ja 2 Mütter.
Aber das geht nur wenn böse Zufälle sie notgedrungen zusammenführen (der einen ist der Mann gestorben und die andere war grade obdachlos geworden, kam unter und blieb), nicht geplant und gewollt, weil, EIGENTLICH brauchen Kinder Mutter & Vater
Read 6 tweets

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