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Seit 2019 wurden im #Saarland 104 #Verdachtsfälle von möglicher #Polizeigewalt registriert. In keinem einzigen Fall kam es zur Verurteilung eines Polizeibeiamten. Kriminologe Tobias Singelnstein hält das für "eine bedenkliche Bilanz." 1/3 Saarlandwappen auf der Uniform einer Polizeibeamten. Durch d
Für den Rechtswissenschaftler der Johann Wolfgang Goethe-Universität #Frankfurt bedeute die geringe Anklagequote, dass die strafrechtliche Aufarbeitung solcher Verdachtsfälle nicht besonders gut funktioniere. Es brauche eine angemesse Kontrolle. 2/3

sr.de/sr/home/nachri…
Die Verurteilungsquote wegen #Polizeigewalt im #Saarland liegt mit ca. 1 % im Bundesschnitt. Den Grund sieht Singelnstein u.a. in der schlechten Beweislage. Ohne Beweisvideo steht Aussage gegen Aussage. Das Problem wird durch den bestehenden #Korpsgeist/#CopCulture verstärkt. 3/3
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Weil es mir auch ein wenig zu kurz kommt zum Thema #Polizei:
Sehr viele hier sind empört über die #Polizeigewalt in #Luetzerath. Auch ich. Aber manche Stimmen machen den Anschein, es handle sich dabei um unerwartete „Ausnahmen“. Das ist falsch. Ich versuche etwas Kontext:
Wer die #Polizeigewalt verstehen will, muss sich zwangsläufig mit der Institution Polizei befassen. Die Gewalt wird nicht nur von einigen „schwarzen Schafen“ (oft widerrechtlich) angewandt, sondern bewusst gefordert & eingesetzt. Wir müssen uns mit #CopCulture auseinandersetzen.
#CopCulture ist zentral in der Institution. Sie startet bei der Rekrutierung von Menschen, die bereits eine Gewaltbereitschaft mitbringen und manifestiert sich im weiteren Verlauf auch in #Polizeimännlichkeit, die Gewalt, Kampf, die Gefahr, den „Krieger“ und Dominanz heroisiert.
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#AusGegebenemAnlass zum #Polizeiproblem
#Polizei tötet zu 50-66% Menschen in psychischen, suizidalen, emotionalen oder Lebenskrisen!
Ausschnitte aus #rbbReportage "Tödliche Polizeikugeln - Wenn psychisch Kranke Opfer sind" von 2014 belegen ein strukturelles #Ausbildungsproblem
🧵
...einerseits ist die #Polizeiausbildung vordergründig gewaltbasiert und setzt beim Thema #Selbstschutz auf "sichere (terminierende) Gefahrenabwehr" - andererseits scheint es an einer objektiven Aufklärung zu tatsächlich tödlichen Angriffen auf Polizeibeamt*innen zu mangeln:
...neben Defiziten in #Deeskalationstechniken ganz allgemein, verhindern deutsche Innenpolitiker wie #Henkel_Berlin oder #Reul_NRW ("christliches Weltbild"?) offenbar proaktiv entsprechende #Aufklaerung zum Umgang mit Menschen in #Krisensituationen
#SystempolitischesProblem
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Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.

Einerseits freue ich mich, dass die Polizei nun die Nazi-Kollegen in ihren Reihen verfolgt.

Andererseits möchte ich am liebsten ihre Köpfe in dieselbe Jauche tauchen, die sie uns jahrzehntelang vorgesetzt haben.

Ein Thread:

/1
Man kann das nicht oft genug, intensiv genug und hart genug formulieren.

Seit den 1990er Jahren höre ich trotz aller offensichtlichen und gegenteiligen Erkenntnisse, dass es keinen Rechtsextremismus, keinen Rassismus und keine Neonazi-Terroristen in der Polizei gäbe.

/2
Dass Polizist*innen nicht gesetzeswidrig handeln würden, dass sie keine unverhältnismäßige Gewalt gegen Obdachlose, Linke, Grüne einsetzen würden. Dass sie vor Gericht nicht lügen würden. Dass es keine #Copculture gäbe. Dass keine strukturellen Probleme existierten.

/3
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Nochmal zum #Polizeiproblem. Nach dem Frankfurter Polizeiskandal (also dem ersten der mittlerweile vielen bundesweit) war ich bei einem Antirassismustraining der hessischen Polizei. Es erschien mir professionell und gut durchgeführt, aber
die Teilnahme war für die Beamten freiwillig. Die, die dort waren, meinten: Die Kolleg:innen, die es wirklich nötig hätten, seien nicht da.
Der (externe) Workshopleiter sagte mir dann etwas, das ich sehr einleuchtend fand: die seien auch nicht das Ziel. Man könne nie verhindern, dass sich Einzelne radikalisierten, aber es dürfe kein Umfeld geben, das sie mächtig werden lässt. Sondern Kolleg:innen, die einschreiten.
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Ich will wirklich keinen Beef anfangen, aber ist eine solche Bildsprache nicht Teil des gesamten Problems?
Polizisten, die mit ihrer Waffe auf den Kopf eines Verdächtigen zielen. Casual im deutschen Fernsehen, in der Twitter-Timeline.

Und weil es nicht mehr reicht, wenn der Tatort-Kommisar Verdächtige verprügelt und "auf eigene Faust" ermittelt, sieht der Tatort mittlerweile so aus.
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„Die überwältigende Mehrheit der Polizisten hält sich an Recht und Gesetz.“ - so hört man immer wieder.

Ich kann meine Freude kaum verbergen.

Meistens frage ich mich, ob das ein wahnsinnig guter Scherz ist, den ich einfach nicht verstehe.

Dazu mal ein paar Gedanken.

/1
1. Es gibt Jobs, in denen jede (!) Person exakt nach höchsten Qualitätsstandards arbeiten muss. Ausnahmslos.

Wir würden wohl kaum akzeptieren, wenn die Lufthansa betonen müsste, dass die überwältigende Mehrheit ihrer Piloten nicht absichtlich Flugzeuge abstürzen lässt.

/2
Oder dass die überwältigende Mehrheit der Menschen in einem Atomkraftwerk keine nuklearen Brennstäbe an Nordkoreaner verkauft.

Es gibt einfach Jobs mit derart hoher Verantwortung und massivem Gefahrenpotenzial, da reicht es nicht, wenn nur die „Mehrheit“ keinen Scheiß macht.

/3
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