Mit seinen "mutigen" und "provokanten" Aussagen über Corona, dürfte sich #Castorf endgültig als Spitzenreiter für der Ciceroliste von Deutschlands wichtigsten Intellektuellen qualifiziert haben.
Hier ein Best-Of für alle ohne Spiegel-Abo:
Schon am Anfang zugeben, dass man absolut keine Ahnung hat, dann aber eine sehr starke Meinung rausballern und von "Ideologisierung" sprechen. Wie visionär! Wie selbstbewusst!
Und dann noch irgendwas von "massiver Migration" palavern, weil macht ja irgendwie Angst.
Wenn Millionen sterben würden, dann wären die Maßnahmen ja okay, aber nur ein paar Tausend? Man kann dem Tod nicht entfliehen, weil das wäre ja irgendwie auch wie damals die Propaganda in der DDR!
„Und da wird man auch noch angepflaumt, nur weil man im Supermarkt den Mindestabstand zu Anderen nicht einhält. ICH LASSE MIR VON DIESER MERKEL NICHT VORSCHREIBEN WIE ICH ZU LEBEN UND WANN ICH MIR DIE HÄNDE ZU WASCHEN HABE!“
„Ich habe mir in der DDR nicht sagen lassen wie ich zu leben habe und will das heute auch nicht. DAS IST UNSER ABENDLAND, DASS WIR HIER VERTEIDIGEN!!1!“
Mich persönlich beindruckt auch wie mutig #castorf hier zum Widerstand aufruft und dabei einfach genial eine Grundgesetzänderung in der BRD vor über 50 Jahren mit einer aktuell grassierenden globalen Pandemie vergleicht. Intellektuell einfach ein ganz neues Level.
Und nachdem #Castorf dem Merkelschen Hypermoralismus mal ordentlich kritisiert und ein paar DDR-Vergleiche gebracht hat, muss natürlich auch mal betont werden, dass Kritik am lupenreinen Demokraten Putin ja irgendwie Propaganda sei und Trump eh ein toller Typ.
Als deutscher Topintellektueller muss man natürlich ein Kritiker des amerikanischen Systems sein. Aber wenn alle anderen Trump für einen Idioten halten, dann nimmt man Trump natürlich in Schutz. Achja, und irgendwas mit Stalingrad. Welch ein Enfant Terrible, dieser #Castorf!
Am Ende betont der alte weiße Mann nochmal, wie schwer man es heute als alter weißer Mann am Theater hat. Gut, dass hier nochmal betont wird, wer die wahren Opfer im deutschen Kulturbetrieb und der deutschen Gesellschaft sind.
Und jetzt mal Ironie Off: Die Situation macht uns allen zu schaffen und ich kann gut nachvollziehen, dass Leute jetzt ein wenig durchdrehen. Aber diese Selbstinszenierung, als Intellektueller Revoluzzer, ist verbreitet im deutschen Kulturbetrieb.
Eine konformistische Rebellion, die wirre Weltbilder als intellektuellen Widerstand verkauft. Das ist immer lächerlich, in diesem Interview wird es nur besonders deutlich. Und ja, diese Art ist in Deutschland vor allem bei alten Männern ohne Migrationsgeschichte verbreitet.
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