Privilegenradeln: Überall Radwegweiser, LKWs werden abgeleitet, Strassen sind auf 10km/h begrenzt, am Abend dürfen nur Anwohner rein. Innen kann man gegen die Einbahnstrassen radeln. Da sagt man anderen leicht "Fahrt doch mit dem Rad", die nicht 8000€/m² hinblättern können.
Der normale Malocher quält sich von Süden und Osten zur Fabrik und zurück.
Der Sohn aus besserem Hause pendelt dagegen durch Grüngürtel aus dem historischen Familiensitz zur Villa beim See.
Leute wie ich bestimmen, welche Forderungen in den Medien stehen. Die Malocher, die auch im Winter zur Frühschicht in die Fabrik müssen, haben keine Zeit für die Strassencafes, die wir gern auf ihren Zufahrtswegen sehen würden.
Privilegierte reden vom #summerofcycling, weil sie flexibel sind, weil sie das Geld haben, bei guter Infrastruktur zu wohnen, weil sie im Winter nicht radeln müssen und es ein schönes Sommerthema der gehobenen Moral ist. Es ist eine kleine, laute, medial verwöhnte Minderheit.
All die farblich abgestimmten Gasgrifflurche, die 5000€ für ein EBike zahlen und im Sommer "Radurlaub" machen, indem sie mit dem SUV in die Berge fahren - für die wird geschrieben, gehyped, gelobt. Die Helden sind die, die im Winter mit dem 3-Gang-Rad zum Schichtdienst radeln.
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