#Albanien Die Festungshäuser von Gjirokastra aka effiziente Sicherheitsarchitektur🧵1-9
2/9 Erbaut von den reichen Grundbesitzerfamilien der Stadt, sind die Festungshäuser eine ausgeklügelte Symbiose von balkanischen Wehrtürmen „Kullas“ und wohnlicher osmanischer Baukunst, die man stetig weiterentwickelte.
3/9 So wurden mit dem Aufkommen von Artillerie im Erdgeschoss Schutzbunker gegen Kanonenbeschuss eingebaut.
4/9 Alle Festungshäuser verfügen über riesige Zisternen mit Filteranlagen, um die Mehrgenerationenhäuser im Notfall über Monate mit sauberem Wasser versorgen zu können.
5/9 In der Region sind Erdbeben häufig. Um deren Erschütterungen aufzufangen, erhielt das Mauerwerk der Festungshäuser in jedem Stockwerk Schichten elastischen Walnussholzes.
6/9 Im Erdgeschoss der Festungshäuser waren Lager- und Kühlräume; im Mittelgeschoss befanden sich Arbeitsräume wie die Küche und erste Schlafzimmer mit separaten Toiletten und kleinen Dampfbädern (Foto rechts).
7/9 Im Obergeschoss der Festungshäuser lagen die luftigen Schlaf- und Aufenthaltsräume (mit Toiletten sowie Dampfbädern). Ebenso befanden sich hier Gemächer für formale Empfänge wie Hochzeiten (Foto).
8/9 Im Zentrum der Festungshäuser stießen die Räume in großen, schrankähnlichen Lagermodulen mit Ablagen zusammen, die sich stets von zwei Räumen gemeinsam nutzen ließen.
9/9 Apropos: Der aus Gjirokastra stammende kommu. Diktator E. Hoxha ging gegen die Festungshaus-Patrizier vor. Sein einst niedergebranntes, unscheinbares Geburtshaus ließ er jedoch als übergroße Luxusvariante neu errichten, um dem Statussymbol seiner Geburtsstadt zu entsprechen.
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