#ARGFRA: Viel (berechtigtes) Lob für Szymon Marciniak für eine insgesamt herausragende Spielleitung in einem atemberaubenden Finale. Bemerkenswert waren vor allem Entscheidungssicherheit und -schnelligkeit in den Schlüsselszenen (3x Strafstoß, 1x Schwalbe). (1/23) #Qatar2022 🐘
Natürlich gab es auch Fehler, das bleibt in einer solch fordernden Partie nicht aus. Aber auch Spielern bescheinigt man Weltklasse ja nicht nur dann, wenn sie fehlerlos bleiben, sondern wenn sie die »big points« machen und der Gesamteindruck blendend ist. (2/23) #Qatar2022 🐘
21., Strafstoß ARG: Di Maria vernascht Dembelé, zieht in den Strafraum, Dembelé läuft hinterher, di Maria bleibt an dessen Unterschenkel hängen (gelber Kreis), hakt dadurch bei sich selbst ein, kommt aus dem Tritt und zu Fall. Video: streamff.com/v/SNVoawL6Gi (3/23) #Qatar2022 🐘
Es ist Dembelé, der für den Kontakt verantwortlich ist (weil er sein Bein in di Marias Laufweg gebracht hat), und dieser ist am Ende auch ursächlich für den Sturz. Ungeschicktes Abwehrverhalten eines Stürmers. In keinem Fall etwas für einen VAR-Eingriff. (4/23) #Qatar2022 🐘
79., Strafstoß FRA: Das deutliche Halten von Otamendi gegen Kolo Muani beginnt außerhalb des Strafraums und setzt sich in den Strafraum fort, dort geht Kolo Muani nach einem zusätzlichen Kontakt in der Kniekehle zu Boden. Video: streamff.com/v/tokeTYB5st (5/23) #Qatar2022 🐘
Marciniak zeigt an, dass für ihn das Halten ausschlaggebend ist. Es ist ein anderes Vergehen als beim Strafstoß für ARG, dennoch fügen sich die beiden Entscheidungen zu einer Linie zusammen. Gibt es den einen Elfmeter, muss es den anderen erst recht geben. (6/23) #Qatar2022 🐘
Erstaunlicherweise gibt es hier keine Karte, nicht einmal Gelb. Dabei spricht vieles sogar für Rot. Ein Verteidiger hätte nicht mehr eingreifen können, die Abschlussposition wäre günstig gewesen. Offensichtliche Torchance, kein Versuch, den Ball zu spielen. (7/23) #Qatar2022 🐘
Diese fehlende Ballorientierung bei der »Notbremse« ist der Grund, warum nicht von Rot auf Gelb reduziert werden könnte. Womöglich gab es keinen VAR-Eingriff, weil der VAR keine volle Ballkontrolle von Kolo Muani wahrgenommen hat. Das wäre eine Erklärung. (8/23) #Qatar2022 🐘
Wie man außerdem weiß, möchte die FIFA gerne, dass möglichst mit elf gegen elf zu Ende gespielt wird (das hat Mateu Lahoz im Viertelfinale ins Verderben geführt). Das mag hier eine Rolle gespielt haben. Aber dann nicht mal Gelb? Das haut nicht hin. (9/23) #Qatar2022 🐘
87., kein Strafstoß für FRA: Fernández verfehlt den Ball, stellt das Bein nach dem misslungenen Schussversuch aber rechtzeitig wieder ab. Thuram sucht den Kontakt ausschließlich selbst, um zu fallen. Video: streamff.com/v/YUOQtalk2p (10/23) #Qatar2022 🐘
Marciniak erkennt ohne jedes Zögern auf »Schwalbe« und verwarnt Thuram. Eine absolute Weltklasseentscheidung. Wenn man so etwas derart schnell und sicher erkennt und ahndet, wissen die Spieler, dass sie es danach gar nicht erst zu versuchen brauchen. (11/23) #Qatar2022 🐘
116., Strafstoß FRA: Montiel blockt den Ball nach dem Torschuss von Mbappé mit dem ausgefahrenen rechten Arm ab. Unnatürliche Vergrößerung des Körpers, eindeutig strafbares Handspiel, wieder unverzüglich von Marciniak erkannt. Video: streamff.com/v/DoNuVQlV8Y (12/23) #Qatar2022 🐘
Vier schwierige, spielrelevante Strafraumsituationen, in allen sofort mit großer Überzeugung entschieden, alle korrekt (mit der Krönung der Gelben Karte für Thuram), kein einziges Mal war der VAR nötig. Und das in einem WM-Finale. Das ist wirklich grandios. (13/23) #Qatar2022 🐘
Auch ansonsten hatte Szymon Marciniak immer vollen Zugriff auf dieses Spiel. Klare Körpersprache, sehr entschlossen und fokussiert, die Spieltemperatur jederzeit richtig eingeschätzt, die Schlüsselspieler auf seiner Seite, konsistent und berechenbar. (14/23) #Qatar2022 🐘
Deshalb wird im Nachgang auch nicht die fehlende Karte für Otamendi ein Thema sein. Oder der zu früh abgepfiffene und damit zerstörte Vorteil für Coman (90+8.). Szymon Marciniak hat eine Gesamtleistung gezeigt, die zu diesem hochklassigen Finale passte. (15/23) #Qatar2022 🐘
Noch drei kuriose Dinge, zu denen es Fragen gab. 90+4.: Was Romero da macht, ist aus meiner Sicht eine verbotene Umgehung der »Rückpassregel«. Spielt er den Ball mit dem Fuß, darf ihn der Torwart nicht in die Hände nehmen. Video: streamff.com/v/RsT6E774lH (16/23) #Qatar2022 🐘
Also fällt Romero auf die Knie und spielt den Ball damit. Eigentlich ist das ein Trick zur Umgehung der betreffenden Regel, der zu einem indirekten Freistoß und einer Verwarnung (für Romero) führen würde. Aber Marciniak hat weiterspielen lassen. Warum? (17/23) #Qatar2022 🐘
Rein regeltechnisch würde Marciniak vielleicht argumentieren: Für mich keine Umgehung der Regel. Aber vermutlich war es eher: So was pfeift man in einem WM-Finale nicht. Keiner will das (nicht mal die Franzosen), macht nur Stress, daher Finger weg. (18/23) #Qatar2022 🐘
109.: Als Messi das 3:2 erzielt, befinden sich zwei argentinische Auswechselspieler auf dem Feld. Was die Regeln dazu sagen, steht im Screenshot: Tor wird annulliert, direkter Freistoß an der Seitenlinie. Ist aber nicht passiert. (19/23) #Qatar2022 🐘
Wo wir schon dabei sind, blicken wir auf den Moment zurück, in dem Eintracht Frankfurt im DFB-Pokal-Finale 2018 das 3:1 gegen die Bayern erzielt. Ich zähle mindestens zehn Auswechselspieler und Teamoffizielle der Eintracht, die hier auf dem Feld sind. (20/23) #Qatar2022 🐘
Aber keiner von ihnen greift ein oder beeinflusst das Spiel. Das ist bei den Argentiniern ebenso nicht der Fall. Die Regeln mögen hier etwas anderes sagen, aber würde der Fußball es wirklich wollen, dass solche Tore nicht zählen? Gewiss nicht. (21/23) #Qatar2022 🐘
120+1.: Disasi kommt bei Frankreich für Koundé. Es ist der siebte Wechsel der Franzosen. Warum das regelkonform ist, hat der nimmermüde @ChaledNahar ausgeführt. (22/23) #Qatar2022 🐘
Wer sich gefragt haben sollte, wer da als Letzte im Schiriteam die Medaille bekam: Es ist Kathryn Nesbitt, die Reserve-Assistentin. Sie kam nicht zum Einsatz, ist aber dennoch die erste Frau, die für ein Finale einer Männer-WM nominiert wurde. (23/23) #Qatar2022 🐘
Irgendwie scheint Tweet Nummer 22 in diesem Thread nicht angezeigt zu werden, daher hier noch mal als Screenshot.
Ich bin übrigens sicher, dass nicht wenige derjenigen, die Marciniak gelobt haben, bei den gleichen Entscheidungen in der Bundesliga getobt hätten.
Erster Elfer: Kein klarer Kontakt, warum greift der VAR nicht ein?
Zweiter Elfer: Viel zu wenig, warum greift der VAR nicht ein?
Dritter Elfer: Dreht sich weg, warum greift der VAR nicht ein?
Und endlose, kleinteilige Diskussionen über die Szenen, die im Thread ab Tweet 16 analysiert werden. Inklusive Gezeter, Wehklagen und Beleidigungen. Die emotionale Betroffenheit ist nun mal ein Faktor.
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