Thread by @JensWeinreich

Spannende Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage zu "Zahlungen von Bundesministerien an Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und privatrechtlicher Medien". 200 Journalisten werden aufgeführt, Honorare im Schnitt oft 4.000/5.000€.
/1
dserver.bundestag.de/btd/20/058/200…

Die Anfrage ist leider von der AfD. Da kann man nichts machen. Die Fakten sind so wie sie sind: irritierend, besorgniserregend - sowohl die Höhe der Honorare als auch die Zahl der Journalisten, die sich für diese Nebenjobs sehr gut bezahlen lassen.
/2

Ist alles dabei, was im sogenannten Qualitätsjournalismus einen Namen hat. Nicht nur die öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD, ZDF, DLF, DW, Phoenix und die ARD-Regionalsender - auch Die Zeit, DER SPIEGEL, FAZ, Süddeutsche etc pp. ...
/3

... aber ja, ARD, ZDF dominieren. Mitarbeiter von Privatsendern auch regelmäßig im Nebendienst der Bundesregierung und von Ministerien - in deutlich kleinerem Rahmen als die Öffentlich-Rechtlichen.
/4

... da kommen ziemlich große Summen zusammen. Solche Honorare lassen sich im Journalismus eher selten verdienen. Bundesregierung und Ministerien scheinen äußerst spendabel.
/5

... manche Fälle (Linda Zervakis) wurden ja bereits öffentlich diskutiert, insofern lässt sie sich in den Listen leicht identifizieren. Wobei da scheinbar doch viel mehr Honorar zusammen kommt, als gerade verhandelt wurde.
/6

Man könnte argumentieren, Journalisten sollten derlei Aufträge grundsätzlich nicht annehmen. Ich wäre da nicht mal Hardliner. Habe 2021 mal eine Expertise für eine Anhörung im Bundestag geschrieben, die mich zwei Wochen Arbeit gekostet hat - Geld ließ ich mir nicht zahlen ...
/7

Die Kernfrage bei all diesen fürstlichen Nebenverdiensten lautet aber: Was machen die fest angestellten Journalisten (ob bei ARD, ZDF, RBB, WDR, MDR, NDR oder bei Tagesspiegel, Zeit, WiWo, SZ, FAZ etc) im Hauptberuf - betreuen sie da dieselben Themen?
Sieht nicht gut aus.
/8