🧵Die extreme Rechte und der Islam
Während die Neue Rechte diskutiert und schreibt, vollzieht sich in #Dortmund bereits eine unheilige Allianz aus autoritärem Maskulinismus und rechtem Gewaltfetisch gegen Andersdenkende.
Brutale Angriffe auch mit Schusswaffen folgen.
In der Neuen Rechten werden gerade 2 BĂĽcher diskutiert:
"Das neue Volk" (Antaios) & "Feindbild Islam als Sackgasse" (Jungeuropa), welches als Plädoyer für einen Kurswechsel verstanden werden will. Das sorgt für Verstimmung im rechten Lager, sollte jedoch auch hellhörig machen.
Die innerrechte Debatte ist nicht neu, nimmt jedoch aufgrund der demografischen Entwicklung an Fahrt auf. Dieser Realität zollt die Neue Rechte Tribut:
"Wir brauchen die anderen, natürlich nur die passenden – und zwar gerade gegen die feindlichen Kräfte der One-World-Agenda."
In beiden Büchern werden neue Allianzen entworfen und die Öffnung der deutschen Rechten gefordert. Es werden ideologische Schnittstellen gesucht und gemeinsame Feindbilder eruiert. Die demografische Realität in deutschen Metropolregionen zwingt die Rechte zum Pragmatismus.
Die #Dortmund|er Neonazis, seit Jahren im Niedergang befindlich, praktizieren diesen Pragmatismus bereits und versuchen mittlerweile aus Ermangelung an biodeutschem Nachwuchs auch bei migrantischen Milieus Sympathien zu gewinnen und zu rekrutieren.
Innerhalb von einem Jahr warfen die Neonazis aus Dorstfeld sämtliche völkischen Prinzipien über Bord und bandelten notgedrungen mit migrantischen Youtubern und Personen aus dem kleinkriminellen Milieu an. Immerhin kamen noch ein paar Klicks dabei herum:
Zentrale Figuren fĂĽr diesen Schulterschluss waren die Neonazis Steven Feldmann (1) und Pascal Ostholte (2), die sich wiederum mit dem mehrfach vorbestraften #Dortmund|er Kleinkriminellen Serkan Bergamo (3) und seinem Umfeld zusammenschlossen.
Aus dieser Allianz ging eine erste gemeinsame illegale Kampfsportveranstaltung hervor, die @NrwRecherche aufdeckte:
Weiterhin verprügelten die Rechte gemeinsam vermeintliche Pädophile und stellten Videos ihrer Taten in die sozialen Medien.
Antifas machten darauf aufmerksam und gerieten anschlieĂźend selbst ins Visier: Es kam es in #Dortmund zu zahlreichen Gewalttaten und Bedrohungen dieser Gruppen gegen vermeintlich "Linke" in verschiedenen Stadtteilen. Im Unionviertel hat sich nun eine Initiative dagegen gegrĂĽndet.
"Unionviertel gegen rechts" berichtet in einer Rundmail über die Tätergruppe und auch darüber, dass Feldmann und Bergamo Minderjährige an der Möllerbrücke ansprachen und für ihre Sache rekrutierten. In der Gruppe verklebten diese dort rechte Aufkleber und schrieben Mordaufrufe.
Weiterhin weiß die Initiative aus dem Unionviertel davon zu berichten, dass Bergamos Familie ein überregionaler Autoservice gehört. Seinen Ruf als Brutalo versucht er mit bösen Gesichtsausdrücken und Einzelkontakten in die organisierte Kriminalität (Bandidos) aufrecht zu erhalten
Während Feldmann in U-Haft saß, griffen seine rechten Freunde zweimal das alternative Hausprojekt @haldi_47 in #Bochum an. Beim zweiten mal wurde mit einer Schusswaffe gedroht, Scheiben gingen zur Bruch:
1. bo-alternativ.de/2023/03/23/dor…
2. bo-alternativ.de/2023/03/24/naz…
Die @Haldi47 ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und erlebte nach eigenem Bekunden breite Solidarität.
Die Dorstfelder Neonazis bekommen derweil kalte FĂĽĂźe und versuchten sich gestern an einer eiligen, durschaubaren Verbaldistanzierung via Telegram (#Recherche):
Die edlen Kameraden aus Dorstfeld lassen Serkan & Co. plötzlich fallen, als die Lage aus dem Ruder gerät. Dabei sitzen & wohnen die Strippenzieher hinter dieser eskalierenden Gewalt in Dorstfeld. Täter wie Bergamo äußerten sich wiederholt islamistisch motiviert bei ihren Taten.
Andere Bandenmitglieder fordern den "Jihad" und gehören den "Grauen Wölfen" an. Beim Angriff auf die @haldi_47 wurden "SS" Runen gemalt und zeitgleich "allahu akbar"gebrüllt. Bergamo hinterließ seinen Instagram-Namen bei dem Angriff.
Die ideologische Schnittmenge zwischen deutschen und migrantischen Rechten ist klar. Dennoch wirkt es skurril, wenn Menschen mit Migrationshintergrund ausgerechnet Aufkleber des Neonazis "SS-Siggi" verkleben und ein pathetisches Gedenken an deutsche Wehrmachtssoldaten durchfĂĽhren
In #Dortmund wird also bereits notgedrungen und unbewusst praktiziert, was die Neue Rechte gerade so schreibt und diskutiert. Die deutsche Rechte tauscht dabei in Metropolregionen zentrale Prinzipien ihrer völkischen Ideologie gegen ein vermeintliches Mehr an Schlagkraft ein.
Diese Allianz mag ein pragmatisches und brüchiges Zweckbündnis sein und unterläuft zudem moralisch die Gegnerschaft gegen "Islamisierung" und "Bevölkerungsaustausch", hat dennoch zumindest zeitweise eine gewisse Sprengkraft und gefährdet konkret Menschen.
Fundamentalistische Religiosität & Nationalismus in migrantischen Communities stellen ein Problem dar, welches bereits für sich genommen nicht zu unterschätzen ist. Dieses Potential möchten auch Teile der deutschen Rechte für sich erschließen. Dies sollten alle im Blick behalten.
Danke an die Menschen, Gruppen & Initiativen, die diesen Thread mit ihren Informationen ermöglicht haben und sich gegen die brutale rechte Gewalt engagieren!
Weitergehend:
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Uns erreichten weitere Fotos von Schmierereien der Tätergruppe an der #Möllerbrücke.
Es sind unverhohlene Morddrohungen gegen Linke und Antifaschist*innen nebst Hakenkreuzen. Thomas "Schmuddel" Schulz wurde am Ostermontag 2005 vom Neonazi Sven Kahlin in #Dortmund erstochen.
Antifaschist*innen sind das gemeinsame Feindbild der deutschen und migrantischen Rechten. Diese stehen in erster Reihe, oft mit Gesicht, um rechte Gewalt zu verhindern oder Täter*innen zu benennen. Dafür sind sie immer wieder Angriffen und Bedrohungen ausgesetzt. #DankeAntifa
An dieser Stelle möchten wir auf die Demonstration gegen rechte Gewalt im #Dortmund|er Unionviertel am 1. April hinweisen. #nonazisdo
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