Der #Ukrainekrieg ist zum Auslöser einer regelrechten Drohnenrevolution in der Kriegsführung geworden.
Ihr Einsatz wächst exponentiell. Sie ersetzen Artillerie, Versorgung und sogar Streumunition. Drohnen jagen Drohnen.
An "Mutterschiffen" wird bereits getüftelt.
Thread 👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung.
Dieser Thread ist der vierte Teil einer längeren Reihe über Drohnen. Ursprünglich war der 4. Teil über KI geplant, allerdings evolutioniert der Bereich so schnell, dass zunächst "einfache" Luftdrohnen den nächsten Thread verdienen
Die einst als "Spielerei" oder "Hilfsmittel" bewerteten Drohnen und FPV-Copter sind an vielen Frontabschnitten zum wichtigsten Kriegswerkzeug geworden.
Das Spektrum ihres Einsatzes erfasst so ziemlich alle Bereiche der Kriegsführung: Aufklärung, Versorgung, Artillerie etc...
3/25
So waren gerade die kleinen FPV-Drohnen wegen ihrer geringen Tragkraft lange Zeit kaum zur Versorgung geeignet.
Mittlerweile wächst ihre Tragfähigkeit allerdings so rasant, dass sie immer öfter zum Nachschub für Soldaten an der vordersten Linie eingesetzt werden...
(4/25)
FPV-Drohnen werden mit Ladung bestückt und zielgenau an Positionen an der "Linie 0" manövriert, um eigenen Soldaten den Nachschub regelrecht in die Hände zu legen.
Screens: Zwei Episoden wie eine ukr. FPV-Drohne eine ukr. Stellung anfliegt und den Männern Nachschub bringt.
(5/25)
Große Lasten sind bei solcher FPV-Versorgung (noch) nicht möglich, die Basisversorgung mit Lebensmitteln und teilweise Munition wird aber bereits jetzt an vorderster Front gewährleistet.
Entscheidend wird solche Art von Nachschub an schwer erreichbaren Abschnitten wie etwa Inseln
Bei der Grenzsicherung werden FPV-Drohnen für das eingesetzt, was früher Grenzhunde waren - zum Aufspüren und Jagen "illegaler Grenzübertritte" (Landflucht).
Auf dem Foto ein ukr. Schild an west.Grenze:
"Bei illegalem Grenzübertritt werden Waffen eingesetzt, darunter FPV-Drohnen"
Der Hauptzweck von FPV-Drohnen im Krieg ist aber weiterhin die Tötung von Seinesgleichen mit allen verfügbaren Mitteln.
Sehr "erfolgreich" gestaltet sich ihr Einsatz auf dem Wasser, wo Drohnen mit Leichtigkeit auch Schnellboote jagen und diese auf dem Fluss zerstören.
(8/25)
Ukr. Truppen nutzen FPVs zudem immer häufiger als Ersatz für Streumunition.
Die Drohnen werden mit Subgeschossen beladen und ÜBER einer gegnerischen Einheit zur Explosion gebracht.
Die Subgeschosse werden über eine größere Fläche verteilt und erwischen ganze Einheiten.
(9/25)
Als Folge lösen solche FPVs einen Flächenschaden gegen Infanterie aus, der der klassischen Streumunition sehr ähnlich ist - ohne dabei unter internationale Regelungen für Streumunition zu fallen.
FPVs können dadurch in manchen Bereichen zu einer rechtlichen Grauzone werden.
10/25
Die allgemeine Tendenz ist aber ihre permanente Vergrößerung.
Ein "Klassiker" sind mittlerweile große landwirtschaftliche Drohnen, die zum Tragen von Bomben umgebaut und dadurch de facto zu Bombern wurden - eine Art Luftwaffenersatz an lokalen Frontabschnitten.
(11/25)
#Ukraine
"Getunt" werden diese "Big Drones" mit allerlei Modifikationen.
Klassisch ist Musks "Star Link"-Terminal, damit die Drohne über Satellit gesteuert werden kann.
Getüftelt wird aber auch daran, dass Drohnen Maschinengewehre oder Panzerfäuste tragen, um Ziele von oben anzugreifen.
Eine neue Art von Drohnen sind "Retranslator-Drohnen" wie sie im ukr. und russ. Militärsprech genannt werden.
Im Prinzip eine Drohne, die über dem Schlachtfeld schwebt und ausschließlich dazu da ist, das Signal vom "Operator" an die eigentliche Angriffsdrohne weiterzuleiten
13/25
Die Folgen von solchen "Retranslator-Drohnen" sind klar:
Der Einsatzreichweite von Angriffsdrohnen wächst um ein Vielfaches. Ebenfalls die Stabilität und Qualität der Videoübertragung, was wiederum die Manövrierfähigkeit und Zielgenauigkeit der Angriffsdrohnen steigert.
(14/25)
In diesem Sinne wird bereits an "Mutterschiffen" für Drohnen getüftelt - einer Art Hauptdrohne, die weit über dem Schlachtfeld schwebt und das Signal an zahlreiche "untergebene" Drohnen verteilt sowie möglicherweise weitere Drohnen mitführt - de facto ein "Drohnenträger".
(15/25)
Die Tests gelten auf beiden Seiten als vielversprechend.
Umgangssprachlich wird´s in UKR und RUS so umschrieben, dass über dem Schlachtfeld eine "Königin" schwebt, unter der ein "Schwarm" agiert.
Der Nachteil:
Wird die "Königin" ausgeschaltet, fällt der ganze "Schwarm".
(16/25)
Mittlerweile sind Kriegsdrohnen so vielfältig, dass in UKR und RUS damit vollständige Drohneneinheiten zusammengestellt werden.
Foto:
Eine ukr. Drohneneinheit mit:
- Trägerdrohnen ("Königinnen");
- Aufklärer;
- Bomber;
- FPV-Kamikaze.
Ach ja, und die menschlichen "Operator" dazu.
So rasant wie sich Drohnen entwickeln, so intensiv wird an Defensivmaßnahmen gearbeitet - einschlägige Lösungen gibt es bislang nicht wirklich.
Für Technik und Schützengräben probiert man verschiedenste Arten von Netzen und "Dächern" aus 👇
(18/25)
In der Tat tauchen regelmäßig Aufnahmen auf, wie sich die eine oder andere Drohne darin verfängt und steckenbleibt.
Die non plus ultra Lösung ist das aber sicherlich nicht - gerade angesichts der Tatsache, dass die #Drohnen immer schwerer und zahlreicher werden.
(19/25)
#Ukraine
Eine weitere Forschungsrichtung in der Defensive sind Eloka-Systeme.
Bodenstationierte Systeme zeigten sich als "Drohnenkiller" durchaus effektiv, können aber nur einen Bruchteil der Frontlinie abdecken.
Umso intensiver wird an trabgaren "individuellen" Systemen gearbeitet.
(20/)
Längst zum Standard sind Drohnengewehre geworden.
Mittlerweile werden "Jammer" oder Störsender aber auch oft als Ranzen o.Ä. mitgetragen.
Auf den Bildern:
- eine russische Einheit mit einem "Jammer-Ranzen";
- eine ukrainische Einheit auf dem Dnjepr mit einem "Jammer".
(21/25)
Die technisch anspruchsvollste Entwicklung ist der Einsatz von Hochleistungslasern.
Den Schlachtfeldern der #Ukraine ist diese Technologie bislang fern, allerdings wird sie ausgiebig im Westen getestet, hier einige britische Tests.
Die Tests waren bislang "teils erfolgreich".
22/
Eine andere Herangehensweise an das Problem lässt sich mit dem Motto beschreiben "wenn du eine Drohne nicht abschießen kannst, schick selbst eine Drohne".
Einfach ausgedrückt, werden immer öfter eigene Drohnen zum Abfangen feindlicher Drohnen gestartet.
(23/25)
#UkraineWar
Dass Drohnen gegen Drohnen eingesetzt werden, ist nicht wirklich neu, sondern spätestens seit Sommer 2023 bekannt. Allerdings wächst unübersehbar die Systematik.
Screens:
1+2: FPV-Abfangdrohnen jagen "Starlink"-Big Drones.
3+4: Luftdrohnen jagen Boden-Versorgungsdrohen.
(24/25)
Beide Seiten treffen dabei insgesamt eine recht pessimistische Einschätzung.
Sollten Drohneneinsätze in der gleichen Tendenz zunehmen, werde es im Krieg "bald mehr Drohnen als Menschen geben".
"Es wird genug FPVs geben, um damit jeden einzelnen Soldaten mehrfach zu töten"
(25/25)
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