Diese Vatnik-Suppe stellt den russischen Geschäftsmann und Finanzier Juri Kowaltschuk vor. Er ist dafür bekannt, dass er ein enger Freund, Vertrauter und „persönlicher Bankier“ Putins ist und den völkermörderischen Krieg des Kremls gegen die Ukraine stark unterstützt.
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Kowaltschuk wurde 1951 in St. Petersburg geboren. Er begann seine Karriere in den 80ern am Physikalisch-Technischen Joffe-Institut und wurde dessen 1. stellvertretender Direktor. Doch Juri wollte mehr & der Fall des Eisernen Vorhangs brachte Gelegenheiten für Geschäfte.
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Kowaltschuk lernte schnell, dass man nicht fair spielen musste, um in den 90ern in 🇷🇺 reich zu werden. Er trat dem Vorstand des Komitees für Gemeinschaftsprojekte bei; eine staatliche Einrichtung für die Umstrukturierung von Firmen & der Suche nach (ausländischen) Partnern.
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Juris 1. große Aufgabe war die Umstrukturierung der Bank Rossiya. Sie hatte eine wichtige Rolle beim 1990 Putschversuch gespielt. Viele KGB & kommunistische Leiter hatten dort heimlich Geld deponiert. Er verwandelte sie in eine moderne Bank für ausländische Investoren.
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Die Bank Rossiya unterstützte in den 90er Jahren Putins politischen Aufstieg, und Kowaltschuk arbeitete schon damals hinter den Kulissen. Die beiden standen sich nahe, und Kowaltschuks Datscha außerhalb von St. Petersburg lag direkt neben der von Putin.
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1996 vereinigten alle Bewohner des Bezirks ihre Grundstücke unter dem Namen „Ozero“ („Der See“) in einem Kollektiv. Putin hat seine alten Nachbarn nie vergessen, sie alle bekamen nach seiner Machtübernahme 1999 prominente Positionen. Kowaltschuk wurde zunächst Leiter der…
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…größten 🇷🇺 Brauerei, Baltika. Später leitete er die Bank Rossiya, an der er einen Anteil von 41% hielt. Wegen seiner politischen Verbindungen wurde Kowaltschuk bekannt als einer der reichsten Russen. Forbes listete ihn 2008 auf Platz 53 mit einem geschätzten Vermögen…
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…von fast 2 Mrd Euro. Das Vermögen seiner Frau wurde für 2019 auf rund 600 Mio Euro geschätzt. Die Oppositionspolitiker Boris Nemzow und Wladimir Milow werfen Kowaltschuks Bank Rossiya vor, über die Gazprombank 2000–2010 mehr als 60 Mrd. Euro gewaschen zu haben via…
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…Offshore-Konten. Somit war Kowaltschuk ein wesentliches Rädchen in Putins organisierter Günstlingswirtschaft. Wie es Tradition ist, bekam Kowaltschuks Sohn Boris schon in jungen Jahren prominente Positionen, zB als Direktor der „Abteilung für nationale Projekte“.
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Die Medien sind ein essenzielles Instrument der Macht. Für Putin ist Kowaltschuk mit seinem Medienimperium, der Nationalen Mediengruppe, ein zentraler Verbündeter. Er kontrolliert viele populäre TV-Sender, Zeitungen, digitale Medien & Produktionsstudios.
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. @anders_aslund hat erklärt: „Wenn die Leute russisches Staatsfernsehen sagen, meinen sie eigentlich Kowaltschuk-Fernsehen.“ Der Kreml und seine Kumpels haben dieselbe Strategie des Medienbesitzes in der Ukraine und in Georgien angewandt.
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x.com/vatniksoup_de/… x.com/p_kallioniemi/…
2015 nutzte Putin das Gesetz über ausländische Agenten, um Dissidenten von allen Medienunternehmen auszuschließen. Daraufhin übernahm Kowaltschuks NGM Sender auch CNN Russia und das Cartoon Network und breitete damit sein Medienmonopol noch weiter aus.
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Seit Beginn der groß angelegten Invasion der Ukraine verbreiten Kowaltschuks Medienkanäle die verrücktesten Verschwörungstheorien und Propaganda, die von „von den USA finanzierten Biowaffenlabors“ bis zum „ukrainischen Naziregime“ reichen.
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2021 erwarb Kowaltschuk die 🇷🇺 Social-Media-Plattform VKontakte von einem anderen Oligarchen, Alischer Usmanow. Diese mächtige Propagandaplattform ist nicht nur gut für die Verbreitung von Kreml-Narrativen, sondern sammelt auch aggressive Daten über ihrer Nutzer.
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Nach der Übernahme entließ VK die meisten seiner Führungskräfte, die dann durch enge Vertraute und Verwandte Kowaltschuks ersetzt wurden. Die Website wurde auch stark für die Rekrutierung von Söldnern für den Fleischwolf in der Ukraine genutzt.
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Einige haben auch spekuliert, dass nach dem Tod des Wagner-Führers Jewgeni Prigoschin Kowaltschuk die berüchtigten Trollfarmen von Prigoschin übernommen hat. Wenn das stimmt, bedeutet das, dass diese Online-Trolle jetzt unter direkter Kontrolle des Kremls stehen.
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Putin & Kowaltschuk stehen sich sehr nahe. Der Journalist Mikhael Zygar hält Juri für die „Nummer 2“ im Kreml. Nachdem COVID-19 Russland erreicht hatte, zog sich Putin zusammen mit Kowaltschuk in seine Valdai-Residenz zurück, wo sie gemeinsam in Quarantäne blieben.
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Dort schmiedeten sie Pläne für die Rückkehr des „Großen Russlands“. Sie haben beide eine extrem antiwestliche, verschwörerische & imperialistische Weltanschauung mit einem Hauch 🇷🇺-orthodoxer Mystik. Im Juni 2020 publizierte Putin einen Artikel im „National Interest“…
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…mit dem Titel „Die wahren Lehren aus dem 75. Jahrestag des 2. Weltkriegs“. In diesem extrem geschichtsrevisionistischen Artikel gab Putin Polen die Schuld am Einmarsch Hitlers in 🇷🇺 und bezeichnete die Ukraine & Stepan Bandera als „Kumpane Hitlers & der Nazis“.
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2021 deckte das Nawalny-Team auf, dass die Datscha, in der sich Putin & Kowaltschuk aufhielten, seit 2003 Kowaltschuk gehörte. Juri attackierte Nawalny daraufhin mit einer massiven Verleumdungskampagne & geleakten Daten wie E-Mails via sein Medienimperium.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kowaltschuk zwei äußerst wichtige Faktoren im Vernichtungskrieg des Kremls kontrolliert: Geld & Medien. Angeblich übt er auch einen starken Einfluss auf Putin aus und hat dessen revisionistisches & paranoides Weltbild beeinflusst.
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Diese Suppe wurde in Zusammenarbeit mit dem Sous-Chef @SLAVAUA2022NAFO zubereitet.
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