1/Medial scheint das zu verhallen, deshalb nochmal ausbuchstabiert: Die @CDU hat offensichtlich eine weitere elementare Frage aus 2015 für sich noch nicht beantwortet und im Gegensatz zur Migration geben @_A_K_K_ und @_FriedrichMerz hier diametral entgegengesetzte Antworten:
2/ Die Frage ist, ob die Union zum Euro als unumkehrbare Währungsunion steht, bei der einzelne Austritte zu "Dominoeffekten" führen (@_A_K_K_) oder ob der Euro eher ein System fester Wechselkurse ist, aus dem man im Zweifel austreten kann, um abzuwerten (@_FriedrichMerz).
3/ Dahinter steht dann die Frage, ob man im Fall der Fälle alles tut, um den Laden zusammenzuhalten (#Merkel) oder im Zweifel den Austritt als Drohinstrument nutzen kann (#Schäuble). Im Gegensatz zur Migration ist das allerdings nicht nur eine Frage von Vergangenheitsbewältigung.
4/ Die Frage kann sich jederzeit wieder konkret stellen, vor allem wenn man mit Aussagen wie oben den Märkten signalisiert, dass es sich lohnen könnte, gegen einzelne Länder zu spekulieren - nicht zuletzt im Umfeld des Haushaltskonflikts mit Italien.
5/ Es macht einen Riesenunterschied, wie sich die @CDU hier positioniert. Das ist umso mehr relevant für eine Konstellation in der die Kanzlerin und der Parteivorsitzende unterschiedliche Meinungen haben und nicht klar ist wer im Zweifel entscheidet und wem die Partei folgt.
6/ Deshalb wäre es vielleicht gar nicht schlecht, dieser Frage vor Freitag fünf Minuten Aufmerksamkeit zu geben und den @_FriedrichMerz auch mal zu fragen, wie er das denn gemeint hat und wie er es als Parteivorsitzender und Kanzler in der Zukunft mit Euroaustritten halten würde.
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This debate is becoming increasingly confused. European spending on defence and EU spending on defence are *not* the same and I have many questions from an EU budget person perspective on why we focus on the latter.
Thread: reuters.com/world/europe/e…
There seems to be a universal agreement that Europe needs to spend more on defence to fend off a future Russian attack. Because armies are still and will for the foreseeable future remain national, this means member states will be the ones who mainly will have to spend more.
That member states need to spend more on defence does *not* mean the EU needs to spend more on defence. You can perfectly increase European defence spending without a cent more in the EU budget for it. It just means member states will have to find the money via taxes or debt.
FAZ reports that the federal president is consulting with the chancellor and the leader of the opposition on next steps if the coalition collapses.
Good moment to run you through the main options and steps that would follow if indeed it's over:
There are essentially two ways this could end. Lindner could just pull the plug. FDP ministers would resign from their posts. Or Scholz runs out of patience and asks the federal president to remove Lindner (and presumably also the other FDP ministers).
The government would have no majority in parliament anymore. But in Germany, you cannot force a chancellor or a government out of office by simple no-confidence vote. The Bundestag would need to elect another chancellor to do that. And there is no majority in sight for anyone.
Draghi hat seinen Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit Europas vorgelegt - und natürlich konzentriert sich die Diskussion in 🇩🇪 sofort auf die Frage neue EU-Schulden ja/nein/vielleicht.
Warum das ein Fehler und dieser Bericht eine große Chance auch aus Berliner Perspektive ist:
Der Bericht ist zunächst eine ziemlich schonungslose Standortbestimmung der europäischen Wirtschaft im globalen Vergleich. Und Draghi sagt: Es sieht nicht gut aus. Als zentrale Gründe macht er fehlende Produktivität und mangelnde Innovation aus.
Außerdem nennt er die Herausforderungen durch Fachkräftemangel, hohe Energiepreise und notwendige Dekarbonisierung. Und eben die globale, teilweise unfaire, Konkurrenz. Klingt alles bekannt aus der deutschen Debatte? Eben.
The Draghi report has just dropped - and it is surprisingly good and low-bullshit.
My initial takeaways:
Such reports tend to be boring to read: Because the authors are mincing their words, because of too many cooks in the kitchen, because the "outside expert" is not really allowed to say what they want or do not know what they want to say.
The Letta report suffered from several of these ailments. The Draghi report suffers from none thereof. The man obviously knows what he wants to say and doesn't mince his words. The report is refreshingly low-bullshit, puts fingers in obvious wounds and largely avoids euphemisms.
The 🚦 agreement is actually pretty good news for a number of Eurozone files, including the fiscal rules and EDIS.
Here are the main bits:
1/ Most importantly, the text says that the fiscal rules can be "developed further" to reach three goals: Secure growth, safeguard debt sustainability and foster green investment. They should also become "simpler and more transparent, also to strengthen implementation".
2/ This is pretty big. No red lines here, but an open and constructive opening position for negotiations that can very well include a change to the rules themselves. It will be now up to the Commission and other member states to take up the offer that is in that text.
Das @_FriedrichMerz-Interview im @handelsblatt ist beeindruckendes Anschauungsmaterial, wie sich ein Teil der Konservativen im europapolitischen Wald verirrt hat und jetzt nicht mehr herausfindet.
Warum das ein Problem ist:
1/ Es geht mit dem klassischen Motiv los, dass man höllisch aufpassen muss, den faulen Südeuropäern (hier stv 🇮🇹🇪🇸) nicht ihr Hallodritum zu finanzieren. Dass gerade diese Länder die ambitioniertesten Pläne zur Verwendung der EU-Gelder vorgelegt haben, bleibt natürlich unerwähnt.
2/ Es geht dann weiter zu den Schuldenregeln. Hier räumt auch Merz ein, dass die Einhaltung für viele Länder schwierig wird. Und dann wird es spannend: Er drückt sich extrem wortreich um eine Antwort herum, ob man die Regeln denn nun wirklich so einhalten sollte.