Mit dem neuen Telemedienauftrag dürfen ARD, ZDF und Co endlich ihre Inhalte untereinander verlinken. Das müssen dann aber auch tun (wollen). Dazu braucht es einen Kulturwandel und gemeinsame technische Schnittstellen. #Fernsehrat
Zum Kulturwandel gehört, so wie bei #funk die Senderlogos in den Hintergrund treten zu lassen. (Finde es deshalb sogar gut, dass das Jugendangebot „unter dem Radar funkt“: dwdl.de/hoffzumsonntag…) #Fernsehrat
Schnittstellen und Verlinkung der Öffentlich-Rechtlichen Angebote würden bedeuten, dass eine Suche nach „Tatort“ auch in der ZDF-Mediathek passende Ergebnisse liefert. Und, dass die 21.390 Suchen nach „Bad Banks“ in der ARD-Mediathek im letzten Jahr zur ZDF-Serie geführt hätten.
Das Potenzial wechselseitiger und systematischer Verlinkung öffentlich-rechtlicher Angebote ist beträchtlich. An den kommerziellen Plattformen lässt sich beobachten, wie stark sich diese darum bemühen, ihre Nutzer auf den eigenen Plattformen zu halten. #Fernsehrat
Solange öffentlich-rechtlichen Angebote unverbunden nebeneinander stehen, droht die Nische. In der Gesamtheit betrachtet, sind sie konkurrenzfähig. Ein verlinktes und offenes Ökosystem unter Einbindung des Publikums würde öffentlich-rechtliche Netzwerkeffekte generieren.
Warum nicht das Einrichten eines öffentlichen Profils erlauben, wo Beitragszahlende ihre persönlichen Lieblingsformate oder thematische Videolisten mit anderen teilen können? Auf Spotify teilen die Leute auch ihre Lieblings-Playlists mit anderen öffentlich.
Einbindung des Publikums in ein öffentlich-rechtliches Ökosystem funktioniert aber viel besser, wen sie über die Angebote der verschiedenen Anstalten hinweg möglich ist. Single-Sign-on wäre da ein erster Schritt, und könnte Geoblocking gleich mitbeenden: netzpolitik.org/2019/neues-aus…
Basis für eine gemeinsame Ökosystem-Strategie der Öffentlich-Rechtlichen sind die transparente und gemeinsame Auswertung von Nutzungsdaten. Warum nicht ein Data Center als Joint Venture der Anstalten aufziehen, das dann auch eine Vereinheitlichung von Schnittstellen vorantreibt?
Vor ziemlich genau 4 Jahren habe ich auf der #rp19 gefordert, dass die Öffentlich-Rechtlichen online ihre "Sender-Silos" verlassen und zu einem öffentlich-rechtlichen Ökosystem werden: netzpolitik.org/2019/neues-aus…
Inzwischen ist einiges passiert. Ein Thread. 🧵1/8
In meinem #rp19-Vortrag hatte ich mich u.a. darüber lustig gemacht (ab 07:16: ), dass die Suche nach 'Tatort' in der ZDF-Mediathek zwar über 100 Ergebnisse und einige Dokus, aber keinen einzigen Verweis auf die Tatort-Krimis der ARD geliefert hat. 2/8
Etwa zwei Jahre danach haben ARD und ZDF angekündigt, ihren Mediathek-Unterbau zu einem gemeinsamen 'Streaming-Netzwerk' zusammenzuführen (netzpolitik.org/2021/neues-aus…), ein gemeinsames Login gab es damals schon länger (netzpolitik.org/2019/neues-aus…). 3/8
Der ORF soll im Zuge der Einführung einer Haushaltsabgabe auch mehr Möglichkeiten für Online-Angebote bekommen. Das ist mehr als überfällig und auch keine Gefahr für private Anbieter, wie ein Vergleich mit der Situation in Deutschland zeigt.
Ein Medien-Thread. 🧵 1/16
Auch jenseits notorischer Feinde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wie @oe24at fantasiert die private Konkurrenz in Österreich von "Gefahr für die Medienvielfalt" (heute.at/s/enthuellt-or…) und warnt "dass am Ende nur noch der ORF da ist" (derstandard.at/story/20001458…). 2/16
Mitteräcker (Standard) lässt sich sogar damit zitieren, dass ORF "zu einer Massenvernichtungswaffe für den österreichischen Medienmarkt werden könnte." Wenn die Berichterstattung in eigener Sache Lackmustest für Qualitätsmedien ist, dann scheitert der Standard hier ziemlich. 3/16
Der Fall Benko zeigt, warum nach Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung das "Realisationsprinzip" gilt - und warum es problematisch ist, wenn dieses Prinzip mit zeitwertorientierter Kreditvergabe unterlaufen wird.
Das Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst nach tatsächlicher Realisierung ausgeschüttet werden dürfen. Das bedeutet, auch wenn Gutachten Immobilien einen Wertzuwachs bestätigen, darf dieser nach HGB/UGB nicht gewinnerhöhend berücksichtigt werden. 2/7
Erst wenn die Wertsteigerung realisiert wurde, z.B. durch Verkauf der Immobilie zu eben diesem Wert, dann wird dadurch der Gewinn erhöht und ausschüttungsfähig. 3/7
As a management scholar, I have always liked Dilbert cartoons, even using them for teaching purposes.
I mean, what could be a better illustration of Michael Power's "Rituals of Verification" and concepts such as decoupling than cartoons on ISO 9000 certification? 1/7
(In case you are interested in actual management research on ISO 9000 certification, Beck and Walgenbach investigated whether it was "Technical Efficiency or Adaptation to Institutionalized Expectations" in this @osofficer piece: journals.sagepub.com/doi/abs/10.117…) 2/7
Recurring themes in Dilbert are all kinds of management fads, dysfunctional corporate culture, management (of) stupidity and abuse of corporate power. 3/7
Alle hier kennen Godwin’s Law ("Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Nazi-/Hitler-Vergleich dem Wert Eins an." de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2…), aber ich finde andere "Laws" eigentlich viel hilfreicher.
Meine Top 3 als Mini-Thread🧵
#1 Hanlon’s Razor: "Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist." de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2…
(Macht menschenfreundlicher, schützt vor Verschwörungstheorien.)
Jetzt haben wir, zusammen mit der Entscheidung, uns keine Förderung zuzuerkennen, eine Begründung erhalten. Ein wesentlicher Grund für die Ablehnung ist demnach der fehlende Fokus auf Grundlagenforschung. Das überrascht dann doch. 2/4
Grundlagenforschung ist kein Kriterium im umfassenden Kriterienkatalog (oenb.at/dam/jcr:690895…). Das Wort kommt in den Förderkriterien Null mal vor. Ein Kriterium ist hingegen "Anwendungsorientierung". Hier wird uns ein "starker Fokus auf Anwendungsorientierung" attestiert. 3/4