Thread: Der Rechtsextremist Marcel Grauf sehnt sich nach "einem Bürgerkrieg mit Millionen Toten". Er ist verstrickt in Neonazi-Strukturen. Das machten wir vor über einem Jahr öffentlich. Trotzdem arbeitet Grauf noch heute für AfD-Abgeordnete im Landtag. bit.ly/2LgUhoN
In seinen Facebook-Chats schreibt er Dinge wie: "Gibt ein offenes Mikrophon. Hab gedacht ich äußere mich mal. Eröffnungsgag: 'Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde.'"
Grauf wollte uns daraufhin per Klage verbieten lassen, ihn beim Namen zu nennen und ihm diese Aussagen zuzuschreiben. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat uns vollumfänglich Recht gegeben und das Material für authentisch befunden.
Das war im Februar. Bis heute kümmert sich in der Partei, in der Fraktion, im Umfeld der #AfD um diese Personalie exakt: keiner. Kontext fragte an bei den Landtagsabgeordneten Christina Baum und Heiner Merz, die Grauf beschäftigen.
Wir fragten bei Jörg Meuthen und Alice Weidel nach, bei den baden-württembergischen AfD-Landesvorsitzenden Dirk Spaniel und Bernd Gögel – nichts. Emil Sänze, Sprecher der Landtagsfraktion, meint, er könne sich aus "datenschutzrechtlichen Gründen" nicht zum Fall äußern.
Auch unsere Anfragen an die Bundespressestelle bleiben unbeantwortet. Ebenso die an die Bundesschiedsstelle, in der Hoffnung, irgendjemand möge sich dieses doch recht heiklen Themas annehmen, wo sie doch sonst immer alle behaupten, die AfD halte Abstand zur extremen Rechten.
Man könnte ja hoffen, dass der Mord Walter Lübcke durch einen Neonazi selbst dem dumpfsten AfD-Gehirn zu denken gäbe. Doch auf die Konfrontation mit Beweisen folgt: Schweigen. Niemand in der Partei kann mehr behaupten, nichts von den Neonazis in ihren Reihen gewusst zu haben.
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