1/ Ich hatte ja schon länger versprochen, dass ich euch mal was über meinen Wurmkomposter erzähle. Heute ist es soweit, das wird ein THREAD ❤️🙏 
2/ Ich habe ein günstiges Modell von Amazon, es gibt natürlich hübschere und designtechnisch bessere, aber der hier erfüllt auf jeden Fall meine Zwecke. Man kann sich so einen Komposter natürlich auch selber bauen, Anleitung dazu findet man im Internet.
3/ Der Komposter steht bei mir in der Küche unter der Arbeitsplatte und besteht aus mehreren Stockwerken. Ich habe aktuell 3 in Benutzung, die Auffangschale ausgenommen. 🏢
4/ bei mir im Komposter leben Eisenia hortensis, aka Dendrobena-Kompostwürmer. Achtung, die werden normalerweise nicht für Wurmkisten empfohlen, weil sie sehr agil sind. Wenn ihn irgendwas nicht passt, marschieren sie los und ihr findet sie überall in der Wohnung. 🙃
5/ Ich habe es einfach mal gewagt und bisher ist noch kein Wurm abhanden gekommen. Sie scheinen es im Komposter zu mögen, ich kontrolliere aber auch sehr genau die Lebensbedingungen, wie bei all meinen anderen Tieren.
5/ die Würmer fühlen sich bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C am wohlsten. Der pH-Wert sollte zwischen sechs und sieben liegen und natürlich möchten die Wurmis eine dunkle Umgebung, um ihr wichtiges Kompost-Business auszuführen. 🧐🧐
6/ nun zu dem was hineinkommt: Im obersten Fach kommen immer die neuesten Abfälle hinein. Das sind feuchte Sachen, früher habe ich sie auch noch etwas mehr zerkleinert, habe dann aber gemerkt dass es mein Würmern egal ist. Sie LIEBEN übrigens Ursteinmehl.
7/ da bei diesem Wetter viele Fruchtfliegen in Tour sind, vermeide ich aktuell Obst. Den ein oder anderen Apfelschnitz kriegen sie trotzdem rein, allerdings muss man aufpassen, dass es nicht zu feucht und zu süß wird. Sonst hat man gleich ein paar mehr Mitbewohner, ähem..😶
8/ Ich führe ihn Lebensmittel-Kalk zu und schaue, dass sie immer genug Zellulosefaser zur Verfügung haben, weil sie die für ihre Verdauung brauchen. Gerade habe ich dafür Küchenpapier drin, oft nehme ich aber einfach das alte Hamsterstreu.
9/ Wichtig ist, keine zu großen Portionen zu füttern. Wenn es zu viel und zu nass ist, fängt es an zu schimmeln und das mögen die Würmer nicht unbedingt. Sehr saures essen wie Zitrusfrüchte oder Scharfes wie Zwiebeln mögen die Würmer auch nicht so sehr, das vermeide ich deshalb.
10/ Unter der Schicht mit dem Futter habe ich eine Schicht drin, in die ich anfangs Kokoshumus, Kalk und Laub geschüttet habe. Hier drin wohnen die Würmer, dort legen sie auch Eier. Mittlerweile ist es Wurm-Humus. Wichtig ist, alles immer leicht feucht zu halten.
10/ Darunter hatte ich ein leeres Stockwerk gesetzt. Wie man sieht, ist es mittlerweile komplett voll mit Wurmhumus. Hier halten sich die Würmer auch sehr gerne auf, wenn es tagsüber heller wird. Diese Etage wird bald geerntet. 🔥🔥🤤🤤
11/ Die letzte Etage ist einfach nur die Auffangschale für Flüssigkeiten, über die ich einen Vlies gespannt habe. Hier verirrt sich immer der ein oder andere Wurm hin, wie man sieht, einmal in der Woche hole ich die Würmer raus und setze sie oben in die Futterschale zurück. 😌
12/ Ich ernte immer die unterste Etage, weil die Wurm-Erde bis dorthin durchkrümelt. Wichtig ist es, immer auch nach Wurm-Eiern Ausschau zu halten. Deshalb durchsuche ich die Erde, bevor ich sie weiter benutze. Wurmeier lege ich wieder in die mittlere Etage. 🤗
13/ Wenn ich die unterste Etage geerntet habe, setze ich diese leere Sieb-Schicht einfach wieder oben drauf. Das wird dann die neue Futter-Auffangschale.
14/ wenn die Bedingungen stimmen, läuft so ein Wurmkomposter quasi wie von selbst. Es werden sich natürlich kleine andere Tiere ansiedeln wie z.B. bestimmte Milbenarten. Wenn die aber nicht Überhand nehmen, ist das kein Problem.
15/ Seit ich den Wurmkomposter habe, habe ich hier einen tollen Kreislauf. Die Exkremente und das dreckige Substrat, Essensreste etc. meiner anderen Tiere landen alle dort drin. Und eben ein Teil meiner Küchenabfälle.
16/ Es gibt wirklich keine bessere Erde als Wurm-Erde, weil sie extrem nährstoffreich und sehr gesund für die Pflanzen ist. Ich benutze sie auch für meine Terrarien und eigentlich alles, wo ich Erde brauche.
17/ Meine Pflanzen und Stecklinge bewurzeln deutlich schneller, wenn ich sie in Wurm-Erde setze. Vergleiche ich die mit denen, die im Laden gekauften Dünger bekommen, schneiden die Wurm-Erde-Pflanzen immer besser ab. 🙃
18/ Wurmtee habe ich bisher noch nicht ernten können, was auch daran liegt, dass ich den Komposter nicht zu feucht halte. Ich möchte momentan Fruchtfliegen-Bildung vermeiden. 😌 Glaub das war's erstmal.
19/ Weil ein paar Leute gefragt haben: er riecht nicht. Wenn man ihn aufmacht und Nase dran hält, riecht es ein bisschen nach Wald. :) Man darf halt keine gekochten Reste, kein Fleisch und sowas reinmachen. Proteine kriegen sie durch getrocknete Mehlwürmer, die ich dazu gebe.
Wurmkisten gibt es auch in sehr hübsch, habe vor einer Weile von einer Freundin den hier bekommen. Steht im Wohnzimmer und sieht aus wie ein Designhocker :3
