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Nach dem Vorschlag von #AKK eine #Frauenquote bei der @cducsubt einzuführen, gibt es eine Debatte um das Thema. Ich fasse daher mal die politikwissenschaftliche Evidenz zum Thema zusammen. Kurzzusammenfassung: Die Befürchtungen der Gegner von Frauenquoten kaum empirische Basis.
Vielleicht erstmal allgemein: Wo gibt es Frauenquoten? Die Gender Quota Database von @Int_IDEA zeigt, in sehr vielen Ländern gibt es unterschiedliche Formen von Frauenquoten. Nun aber zu den Argumenten:
Argument: "Frauenquoten schaden der Kompetenz von PolitikerInnen". Eine tolle Studie aus Schweden zeigt das Gegenteil. Die Einführung der Frauenquote bei den Schwedischen Sozialdemokraten hatte positive Effekte auf die Kompetenz Ihrer Politiker und Politikerinnen.
Wie kann das sein? Die Frauenquote hat dazu geführt, dass es mittelmässige Männer aus entsprechenden Ämtern rausgedrängt wurden. Die kompetenten Männer konnten sich auch mit Frauenquote behaupten. Sprich: Die Frauenquote erhöht die Kompetenz männlicher Politiker.
Das gleiche konnte auch in Italien nachgewiesen werden, wo Frauenquoten dazu geführt haben, dass sich die Qualifikation von PolitikerInnen im Durchschnitt erhöht hat. sciencedirect.com/science/articl…
Eine weite Studie test den Langzeit-Effekt von Frauenquoten und zeigt, dass sich Frauenquoten nicht negativ auf die weitere Karriere von Frauen innerhalb der Partei auswirkt.
cambridge.org/core/services/…
In meiner Dissertation untersuche ich u.a. den "Quotenfrauen"-Effekt. Sprich: Werden Frauen (in der Politik) negativ stigmatisiert, wenn sie über eine Quote gewählt werden und Menschen darüber bescheid wissen?
Dazu habe ich ein Experiment mit über 1000 Parteieliten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gemacht. Ich habe Ihnen Statements von Politikerinnen präsentiert und der einen hälfte der Befragten gesagt, dass die Politikerinnen über eine Frauenquote gewählt wurden.
Der anderen Hälfte habe ich dies nicht gesagt. Ergebnis: Die "Quotenfrauen" werden als genauso kompetent und informiert eingeschätzt, wie "normal gewählte Frauen". Auch politisch wurden die Quotenfrauen (grösstenteils) gleich eingeschätzt wie andere Frauen.
Es gibt noch zahlreiche Studien zum Thema "Bereitstellung von öffentlichen Gütern" oder "Öffentliche Haushalte" und Frauenquote. Da es aber darum in der Debatte nicht geht verzichte ich mal vorerst darauf.
Wenn ich mein Working Paper im Laufe der nächsten Monate mal fertig schreibe, kann ich zeigen, dass sich Frauen eigentlich keine Sorge darüber machen müssen, ob sie nun "Quotenfrau" sind oder nicht.
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