Warum #Arbeitszeitverkürzung ein zentraler Baustein der sozial-ökologischen Transformation und Kernforderung der Klimagerechtigkeitsbewegung sein sollte.
.@MuellerTadzio argumentiert, der Vorschlag von @katjakipping für eine #4TageWoche sei kein Schritt zu Klimagerechtigkeit. 1) Arbeitszeitverkürzung erhöhe die Produktivität 2) sie führe zu mehr Wachstum und daher mehr Klimazerstörung und sei daher evtl. global ungerecht. 2/
Ja, Arbeitszeitverkürzung kann dazu beitragen, die Produktivität zu steigern - und reichere Länder haben tendenziell kürzere Arbeitszeiten. 3/
Und ja, ohne andere Politikmaßnahmen für Klimagerechtigkeit kann eine Arbeitszeitverkürzung zu mehr Wachstum führen.
Aber höhere Produktivität an sich ist nicht das Problem, und wenn die Arbeitszeit radikal verkürzt wird, führt das auch nicht zu mehr Wachstum. 4/
Die radikale Arbeitszeitverkürzung lässt sich mit André Gorz als Umverteilung des sich aus Produktivitäts-
zuwächsen ergebenden Mehrwerts von Kapital zu Arbeit verstehen - als freigesetzte Zeit.
Wird sie kombiniert mit anderen #Degrowth-Politiken, ist das auch gut fürs Klima. 5/
Ohne weiter Maßnahmen kann die freigesetzte Zeit zu mehr Konsum führen.
Studien zeigen aber, dass eine radikale Arbeitszeitverkürzung ein Möglichkeitsfenster eröffnet, für nachhaltige Lebensstile und geschlechtergerechte Verteilung der (Care-)Arbeit. 6/
Die New Economics Foundation @NEF hat bereits 2010 eine 21 Stunden Woche vorgeschlagen - und gezeigt, wie stark das den Klimaimpact reduzieren könnte. 7/
Aber ohne sie lassen sich gerechte Übergänge und Degrowth auch nicht gestalten. Sie ist ein notwendiger, aber kein hinreichender Politikvorschlag für eine sozial-ökologische Transformation. 8/
Die wichtigsten #Degrowth-Vorschläge zu Arbeit aus unserem Buch
* eine radikale Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit,
ohne dass die unteren Gehaltsgruppen Einkommen einbüßen;
* Zugang für alle zu guter, nicht-entfremdeter und sinnvoller kurzer Vollzeit; 9/
* kollektive Selbstbestimmung am Arbeitsplatz;
* eine Aufwertung von Reproduktionstätigkeiten und die geschlechtergerechte Umverteilung dieser Arbeiten auf alle
* die Stärkung der Unabhängigkeit von Erwerbsarbeit durch eine arbeitsunabhängige Grundversorgung. /10
Nur in Kombination mit Maßnahmen, die auf eine radikale Reduktion der Emissionen und weniger Externalisierung abzielen, führen Arbeitszeitverkürzung oder andere Politikvorschläge zu mehr Klimagerechtigkeit.
Wichtiger internationalistischer Check für linke Politiken. 11/
Trotzdem sollte die radikale Arbeitszeitverkürzung Kernforderung der Klimagerechtigkeitsbewegung sein. Als Emanzipationsversprechen für alle. Und auch als Bündnisprojekt (unter internationalistischen Vorzeichen).
Fossil fuel companies “have not simply been lying to the public, they have been killing members of the public at an accelerating rate, and prosecutors should bring that crime to the public’s attention.”
"The paper is rooted in part in the growing body of evidence fossil fuel companies knew of the harm their products caused and misled the public about them." @BenFranta
While the energy and material used for the production of bicycles increased over recent decades, in line with carbon emissions, life expectancy decreases.
One reason are changing materials.
As we argue in The Future is Degrowth @VersoBooks:
"As long as the primacy of economic efficiency – rather than criteria of sustainability and utility – dominates design processes and investments in technical infrastructures, this transformation will not succeed."
It starts by taking stock of the post-Covid situation, in which the "engines of this unjust status quo—capitalism, patriarchy, colonialism, and various fundamentalisms—are making a bad situation worse"
And then analyses how the "energy transition" plays out differently in the Global South and the Global North
While postgrowth and degrowth are often defined as the “planned” reduction of production and consumption, there is little engagement with what “planning beyond growth” could look like.
There is a wide acceptance, at the abstract, most general, even definitional level, that degrowth involves planning or amounts to a planned transition. 2/
However, there is strikingly little explicit engagement with, debate on, and research into what exactly ‘planning for degrowth’ could look.
Scientists for civil disobedience and against the eviction of #Luetzerath
Here's our open letter with @SciReb_Germany calling to stop the eviction of this village that is blocking the expansion of one of Europe's biggest lignite mines.
Please sign, spread, support, come. 🧵
We cannot accept the decision that the village of Lützerath is to be sacrificed to the open-cast lignite mine Garzweiler II.
As scientists we say: In view of the climate catastrophe, not a single tonne of fossil fuels should actually be subsidised and burnt worldwide any longer.
The destruction of Lützerath is symbolic of the ignoring of scientific findings by political decision-makers.