16 Stunden wurde der russische Korrespondent von @znak_com auf einer berüchtigten Polizeiwache in Minsk festgehalten.
Seine Reportage ist ein Dokument des Grauens. Es geht um Folter, Erniedrigungen gegen alle, auch Minderjährige znak.com/2020-08-12/prp…
Seine Reportage ist ein Dokument des Grauens. Es geht um Folter, Erniedrigungen gegen alle, auch Minderjährige znak.com/2020-08-12/prp…
Er beschreibt, wie Leute auf dem nackten Bodem im Hof liegen mussten, während die „Neuen“ über sie rüber treten mussten. Dazwischen Pfützen von Blut. Einige scheinen gebrochene Arme, Hände, Beine, Wirbelsäule zu haben.
Die Menschen werden dann später in zwei, drei Schichten aufeinander gelegt, manche können unter der Last nicht mehr atmen. Ihre Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Bittet jemand darum, die Position zu verändern, hagelt es Schläge mit dem Schlagstock.
Der Sadismus der Polizisten - es gibt auch Ausnahmen, betont der Korrespondent - ist unvorstellbar. Leute, die sich nicht mehr bewegen, werden weggetragen, minderjährige Teenager geprügelt. „Euer Zuhaus ist nun das Gefängnis“, droht einer.
Manche werden gezwungen, zu beten. Später, in den Polizeibussen, werden sie für alles mögliche geschlagen - lange Haare, Tätowierungen. „Du bist ein Päderast. Im Gefängnis werden sie Dich der Reihe nach ficken“, drohen die belarussischen Polizisten. #Belarus
Wollte jemand die Pose ändern, die Beine lockern, wurde es ganz selten erlaubt: man musste seinen Namen sagen. Gefiel der nicht, wurde zugeschlagen. Es wurde gedroht: Pose ändern werde als Fluchtversuch gewertet und man werde augenblicklich erschossen.
Auf Toilette zu gehen wurde natürlich so gut wie nie genehmigt. Sie sollten an Ort und Stelle ihr Geschäft verrichten. Einige nässten und koteten sich ein. #Belarus
„Ihr (Zensurwort)...sitzt jetzt hier. Eure Tichanowskaja hat sich aus dem Land verpisst und eure Leben sind vorbei.“
Ich wünschte, @dekoder_org würde so schnell wie möglich diese Reportage ins Deutsche übersetzen. So viele wie möglich müssen von diesem staatlichen Sadismus in #Belarus erfahren. znak.com/2020-08-12/prp…
„Hört auf uns zu quälen“, rief ein junger Mann im Polizeibus, der bit Schmerzen nicht mehr konnte. „Fahrt uns raus und erschiesst uns.“
Dem Korrespondenten gelingt es, mit einem Polizisten ein Gespräch zu beginnen. Er fragt, warum er festgehalten und auf die Nieren geschlagen werde. „Wir warten nur darauf, dass ihr irgendwas auf den Straßen schreien werdet. Dann werden wir auf euch schießen.Wir haben den Befehl.“
*Bei dem Polizisten handelt es sich nicht um die örtliche Miliz, sondern um einen Mann von SOBR, eines Spezialeinsatzkommandos des belarussischen Innenministeriums.
Die Festgenommenen werden rausgefahren. Sie haben fürchterliche Angst und halten alles für vorstellbar. Aber in dem Gefängnis dürfen sie zum ersten Mal in 24 Stunden aufs Klo, bekommen Wasser, können miteinander reden.
Der Journalist Nikita Telezhenko hat Glück. Dank des russischen Botschafters kommt er raus, wird außer Landes gebracht - mindestens 6000 andere in Belarus sind immer noch festgenommen.
Ein Buchstabe daneben: der Korrespondent, der diesen Horror erlebt und beschrieben hat, heißt Nikita Telizhenko (nicht Telezhenko).
Großartig, wie schnell @dekoder_org diese schockierende Reportage eines russischen Reporters übersetzt hat über die staatliche Gewalt in #Belarus, die er erlebt hat dekoder.org/de/article/bel…
