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Eine ernst gemeinte Frage lautet, warum Verbraucherschutz und Minister aufgerufen werden, wenn es um Ware geht.
Frau mag zu phänomenalistischem* Realismus stehen wie frau will, nicht nur von Forscherinnen des Alltags, mit einer selbst kann frau lernen, Dinge in Beziehung zu setzen. Die Warenform ist ein solches Ding. Weder die ausgediente, nur noch für den Touristen gute Ladenpassage,
noch der Supermarkt, vor dem die Unterklassen Schlange stehen oder eine B-Ebene darunter betteln, vermitteln sich und ihre Funktion selbst. Es ist immer das Display vom Ding und sein Preis im Display. Erst die Ware in ihrem Bild, dann, was eine Post-Sharing-Ökonomie empört
Bezahlschranke nennt. Also zeigen Läden und Schaufenster, Prospekte und die studierenden Käuferinnen doch etwas, aber nur die Realisierung des Werts der Ware in Geld. Dort entsteht aber nicht der Wert. Anders: Wieviel zum Beispiel kostet ein Apfel? Was der schäbige
Industrieschmierkäse? Der Apfel war darum in massenhaften Stillleben wichtiges Element, weil der Käufer seine Vergänglichkeit als erstandene zur Schau stellen konnte. Mit diesem chic des Natürlichen am Apfel, der so zugleich seine Warenform leugnet, muss der Käse aus der Dose
aus Plastik ersteinmal mithalten. Regulieren der Verbraucherschutz und der Minister die Preise? Regulieren sie den Wert? Interessant ist, dass, im weitesten Sinn der gerade noch wissenschaftlichen Argumentation, sogar Wetter verbraucht werden kann. Für Apfelware und Plastik
und Käse ist die Metabolisation** mit ihrem materiellen Ausgang natürlicher Ressourcen plus Produktion grundlegend. Selbstverständlich reden wir vom Wetter. Und wir reden, post-idealistisch, denn Mechanismen werden idealistisch modelliert, von den Erscheinungsformen. Setzen wir
diese zueinander in Beziehung, kann, und zwar erst dann, ein gesellschaftlicher Kritikansatz gewonnen werden, der weder faktizistisch à la Teilchenbeschleuniger und physiokratisch/physikfixiert und auch nicht konstruktivistisch-linguistisch immaterialistisch Narrative erzählend
einen diskutierbaren, nachvollziehbaren, widerlegbaren, das heißt einen wissenschaftlichen Diskurs aufmacht. Jenseits der herrschenden Macht, darum diese in spe*** transzendierend. Weder wird dabei ein Verbraucher geschützt noch ein Minister angerufen. Ohne Weiteres bleiben
beide bei den Phänomenen stehen.

* Bitte googlen.
** Bitte googlen.
*** Bitte googlen.

Yelena Simc/Matze Schmidt
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