Demonstranten von gestern beraten vorgehen heute in der Ubahn. Sie wollen jetzt zur Siegessäule denn da ginge es „hart her“. Wüste Geschichten und Heldenerzählungen werden ausgetauscht, „brutales Vorgehen der Polizei“, „von Polizei Richtung Antifa gedrängt“ #BerlinDemo#b3008
Euphorisch über den Verlauf gestern „tolle Stimmung“ und so viele Menschen. Trotz Maskenpflicht in der Ubahn hat keiner seine auf - manche haben gar keine, andere tragen sie unter dem Kinn oder haben sie an einem Ohr hängen. Bitten sie aufzusetzen werden verlacht und mit
Erklärungen versehen, man solle sich nicht von „den Machthabern“ an der Nase herumführen lassen. Die Optik der Gruppe: Batik, Räucherstäbchen, Öko. #b3008#BerlinDemo
Toll auch: Demonstranten, die sich in der Ubahn ohne Maske zum Hündchen runterbeugen (schön auf Gesichtshöhe zu den Sitzenden und nah dran) und fragen, wie es denn heißt.
Beim zweiten Mal mit "Maskenpflicht" geantwortet. Kam nicht so gut.
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Die aktuelle Verhandlung vor dem SCOTUS lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Es wird diskutiert, ob Schwangeren in Notaufnahmen eine lebensrettende Abtreibung verweigert werden darf. Und die Verzweiflung der drei liberalen Richterinnen lässt Schlimmstes ahnen.
Medienversagen? Diese Überschriften sind bestenfalls missverständlich, irreführend, fahrlässig - bzw schlicht falsch. Trump hat sich NICHT gegen ein landesweites Abtreibungsverbot ausgesprochen. Er hat lediglich die aktuelle juristische Situation wiedergegeben - mehr nicht.
Warum? Weil die GOP weiß, dass Abtreibungsverbote selbst in konservativen Staaten (wie Florida! Wo es im November genau darum geht!) verdammt unbeliebt sind. Trump hat NICHTS dazu gesagt, ob er ein Gesetz unterschreiben würde, das Abtreibung landesweit verbietet.
Das wäre noch nicht mal nötig: Denn die GOP plant, ein seit mehr als 50 Jahren nicht mehr angewandtes, aber noch gültiges Gesetz von 1873, den Comstock Act zu benutzen, um Abtreibung landesweit zu verbieten. Nein, nicht "nur" Medikamente. Sondern alle Abtreibungen.
Nach dem Fall von Roe hatten Expert*innen gewarnt, dass die amerikanische Rechte sich als nächstes auf künstliche Befruchtung und Verhütungsmittel einschießen wird. Das wurde oft als hysterisch abgetan. Jetzt ist genau das eingetreten:
Der Alabama Supreme Court hat geurteilt, das Embryonen (befruchtete Eizellen) den rechtlichen Status von Kindern haben. Die University of Alabama hat deswegen die IVF-Behandlung/künstliche Befruchtung pausiert - aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen.
Die New York Times zitiert das Uniklinikum: „Wir sind traurig, dass dies Auswirkungen auf den Versuch unserer Patienten hat, ein Kind durch künstliche Befruchtung zu bekommen", heißt es in einer Erklärung, nytimes.com/2024/02/21/us/…
Das Lächerlichmachen und die Hetze gegen @RomaMMukherjee und ihre Warnung vor rechter Unterwanderung von Handarbeitsgruppen zeigt, wie wenig vielen Leuten bewusst ist, dass Rechtsextremismus nicht nur in Gestalt von Neonazi-Schlägertrupps daherkommt.
Rechtsextreme Ideologien brauchen Frauen, die sie stützen - und traditionell „weiblich“ konnotierte Bereiche wie Handarbeit etc. sind sich eignende Einfallstore. Siehe rechte Influencer, Tradwives und „Homesteading“ auf Social Media.
Das hat lange Tradition - schon den Ku Klux Klan organisierte Handarbeitszirkel für Frauen, nach Lynchings traf man sich zum Familienpicknick. Und auch heute versuchen Rechtsextreme über ihren Vorstellungen von Genderrollen entsprechende Hobbys, Frauen zu radikalisieren.
Der Texas Supreme Court hat geurteilt - und verweigert Kate Cox, einer Schwangeren, deren Schwangerschaft für sie lebensgefährlich und deren Fötus nicht lebensfähig ist, eine Abtreibung. Es ist genauso, wie wir gewarnt haben: die angeblichen „Ausnahmen“ sind nicht durchsetzbar.
Kate Cox erhält die Abtreibung jetzt in einem anderen Staat. Wenn sie das nicht hätte finanzieren können, hätte die Schwangerschaft tödlich verlaufen können. Ihr Baby wird laut Ärzt*innen kurz nach der Geburt unter Schmerzen sterben. „Pro Life“ geht es nicht um Leben.
Cox wollte schwanger werden - und die grausame Entscheidung des SCOTUS in Texas sollte sie zwingen, eine Schwangerschaft auszutragen, die ihr Leben und ihre Fruchtbarkeit gefährdet hätte. Es geht nicht darum, Mütter oder Kinder zu schützen. Es geht um die Kontrolle von Frauen.
Weil deutsch-twitter, inkl. diverser Leute, die es besser wissen müssten, in die Falle tappt: Elise Stefanik geht es nicht um die Bekämpfung von Antisemitismus. Sie pusht den antisemit. Verschwörungsmythos des „Great Replacement“, der zum Anschlag auf die Tree of Life Synagoge…
… führte. Abgesehen davon: Die Frage richtet sich nach der Klassifizierung des „Code of Conduct“ der Unis - ein propagandistischer Kniff, denn es ist klar, dass in diesem juristischen Rahmen keine einfache ja/nein Antwort möglich ist. Es ist ein rhetorischer Trick.
Es geht Stefanik nicht um Bekämpfung von Antisemitismus - sie ist an vorderster Front dabei, Ideologie zu pushen, die Jüdinnen und Juden als Strippenzieher hinter „Umvolkung“ darstellt, die weiße Menschen ausrotten wollten. Was ist also das Ziel? Ganz einfach: