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[Thread] Gunnar Kaiser (Initiator dieser Petition) ist ein YouTube-Influencer (eigentlich Gymnasiallehrer für Philosophie) und Publizist, der mit dem rechtsextremen Milieu auf YouTube kooperiert. sueddeutsche.de/kultur/meinung…

Kaiser leugnet den menschengemachten Klimawandel und bestreitet die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen Covid19. Seine bisher einzige Roman Veröffentlichung lässt sich auch im neurechten Antaios Verlag kaufen.
In Kaisers aktuellen Videos suggeriert er, dass die Menschen, die Masken tragen und die Maßnahmen gegen Corona befürworten wie Nazis wären, die auch das Hitler Regime mitgetragen hätten.
Kaiser echauffiert sich über den Artikel der SZ. Er bestreitet in Verbindung mit einer „rechtskonservative Infosphäre“ zu stehen, spricht von „Masken der Niedertracht“, „Mechanismen des Mobbings“ und einer „Angstkulisse“. Kaiser: „Das ist eine absolut infame Unterstellung.“
Alexander Kluges Entscheidung seine Unterschrift zurückzuziehen interpretiert Kaiser als Ausdruck von „Cancle Culture“. Er suggeriert in dem Video, Kluge wäre von der SZ unter Druck gesetzt worden.
Eine seiner kommunikativen Strategien ist es in seinen Aussagen suggestiv und tendenziös zu sein. Kaisers Referenzen auf seriöse Quellen sind meistens von oberflächlicher Natur; diese lassen seinen Content intellektuell erscheinen.
Juni diesen Jahres veröffentlichte Kaiser ein YT-Video, in dem er offen mit antidemokratischen Ideen sympathisiert. Kaiser: „Und tatsächlich führen die [Monarchisten] ein paar Argumente an, die die Schwachstellen der Demokratie deutlicher machen.“
Das Video beendet er mit der Frage: „Sollten wir mehr Monarchie wagen?“ und der Aufforderung „für seine königliche Hoheit“ einen „Geburtstagsgruß“ zu schreiben.
Unter dem Video finden sich überwiegend unkritische Kommentare. Viele davon aus der Reichsbürgerbewegung, die die Demokratie gerne abschaffen würden und teilweise auf ihre Netzwerke verweisen. ⬇️
Hier verweist ein Kommentar auf "Bismarcks Erbe", vermutlich ein Reichsbürgerverein ⬇️
Ende letzten Jahres führte er ein Interview mit Martin Sellner (IB, rechtsextrem), in der Gunnar Kaiser sich nicht klar von Sellners Weltanschauung abgrenzte und dessen Aussagen größtenteils kritiklos stehen ließ.
Sellner wiederholt immer wieder die Verschwörungstheorie des großen Austauschs. Er findet, es solle eine „originär libertäre Bewegungen oder Aktionsformen geben, die von ihrer Seite aus die Massenmigration kritisiert.“ – Kaiser nickt
Hier ein protokollierter Ausschnitt des Gespräches mit Sellner, der deutlich macht wie mangelhaft und orientierungslos die argumentative Gesprächsführung Kaisers war. Es wirkt so, als würde er Sellners Sympathie (oder die dessen Fans?) nicht verlieren wollen. ⬇️
Durch fehlendes kritisches Hinterfragen der Begrifflichkeiten, ja sogar kommentarloses Aufgreifen dieser, legitimiert Kaiser Sellners skizzierten „Bevölkerungsaustausch“ und die angeblichen Gründe dafür.
Genauso sieht es mit Sellners Überzeugung aus, es gäbe einen linken deep State, der einen sanften Totalitarismus ausübe&‚den Bevölkerungsaustausch‘ verantwortet. Kaiser profitiert von Sellners YT-Crowd, ohne dabei zu beachten, dass sein Publikum junge Menschen sind.
Auch als Sellner von Push & Pull-Faktoren in der Migration spricht, schreitet Kaiser nicht ein. Das Push&Pull Modell ist veraltet, eindimensional & im wissenschaftlichen Diskurs stark kritisiert. Damit unterstützt Kaiser pseudo-wissenschaftliche Erklärungsansätze der IB.
Kaiser lässt Sellner auch Werbung für den Blog „Krautzone“ machen, der laut Sellner angeblich nicht „die ganze neurechte konstruktive Revolution“ mitgehe und eine alternative Auseinandersetzung mit Migration darstellen würde. Natürlich eine Lüge.
Viele der Zuschauer des Videos finden, dass Martin Sellner die Debatte gewonnen hätte.

Dabei war dieses Gespräch weit entfernt von einer seriös journalistischen/wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Positionen der IB.

Hier eine Auswahl einiger YT-Kommentare dazu: ⬇️
Das indiskutabel fragwürdige ist nicht, dass Kaiser mit Sellner ‚debattiert‘, sondern wie (!). Er hofiert Sellner, bietet ihm eine Bühne und lässt den Kern Sellners propagierte Ideologie einfach stehen – für Kaiser scheint diese reframte Rassenlehre kein Problem darzustellen.
Egal welches Thema Kaiser behandelt, er hält keine wissenschaftl. &/oder journ. Standards ein.

Er propagiert, bewusst oder unbewusst, eine antiwissenschaftliche Haltung, da eine Meinung genauso behandelt werden soll wie ein Argument, das auf wissenschaftliche Fakten referiert
Kaiser produziert auch YouTube Content zusammen mit dem rechtsextremen Influencer Aron Pielka der an großangelegten Doxxing Attacken auf „linke“ Personen beteiligt war & wegen Volksverhetzung vor Gericht muss.
Der zweite Initiator der Petition, Milosz Matuschek, hat übrigens in der Zwischenzeit einen Artikel auf der KenFM Homepage veröffentlicht. Die NZZ war weniger begeistert. belltower.news/kenfm-ken-jebs…
Die NZZ hat übrigens in den letzten beide Jahren durch den Wechsel des Chefredakteurs eine rechtere Ausrichtung als zuvor, wie Recherchen des NDRs ergaben. ndr.de/fernsehen/send…
Die Beteiligung von Wissenschaftsethiker Carl Friedrich Gethmann an dieser Petition ist absolut unverständlich & zutiefst irritierend.
Er ist auch Mitglied des Ethikrates der Max Planck Gesellschaft. Durch seinen Expertenstatus auf diesem Gebiet fällt seine Unterschrift besonders schwer ins Gewicht.
Rechtsextreme & antidemokratische Ideologien sind eine Gefahr. Eine ebenso Große stellen die Personen dar, die sich nicht konsequent & eindeutig von diesen Ideologien abgrenzen, - aus welchen Gründen auch immer.
Wenn ein „freier Debattenraum“ z.B. bedeutet, einen Gunnar Kaiser für seine ‚Debatte‘ mit Sellner nicht kritisieren zu dürfen, weil die Kritik angeblich nur auf den bloßen Kontakt zu einem rechtsextremen Ideologen beruht, ist das eine inakzeptable Verzerrung.
Mir ist bewusst, dass ‚politische Korrektheit‘ in der Wissenschaft kritische Aspekte hat. Ein aktuelles Beispiel ist die Antisemitismusdebatte bezüglich des Philosophens & Historikers Achill Mbembe, die sehr kontrovers geführt wird.
Darüber kann und sollte man sprechen. Die Bedingung einer solchen Debatte ist allerdings eine klare Abgrenzung zu jeder Art eindeutig antidemokratischen und antiwissenschaftlichen Bewegungen & Netzwerken.
Die Personen, die diese Petition unterschrieben haben unterstützen u.a. den Initiator Gunnar Kaiser im Aufbau seiner Reichweite & Legitimität, ob sie wollen oder nicht.

Wie ist das zu rechtfertigen?

Warum sollte der Kontext einer solchen Petition gleichgültig sein?
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