Thread by @N_Heisterhagen

Dieser Text von @ChHickmann und @vmedick ist nun fast genau zwei Jahre alt.

Fand ihn damals mit zu viel Spiegel-Drama überzogen (allein der Teaser puh).

Aber gut: Der Text stellte die Frage: Will die @spdde noch Volkspartei sein und Pluralität zulassen?

spiegel.de/politik/spd-wa…

Mein Eindruck zwei Jahre später ist, dass Opportunismus und unhinterfragte Gleichförmigkeit die SPD sogar noch mehr dominiert. Strategische Diskurse finden kaum noch statt. Inhaltlich gibt es kaum noch Bandbreite. Alle wollen gefühlt das Gleiche oder sagen halt nichts.

Ich bin nachwievor der Meinung, dass die SPD nur als eine Volkspartei Chancen hat, die zulässt, dass man sich nicht gleichschalten muss, um etwas politisch in ihr und für sie zu erreichen. Der Wert der Pluralität wird aber nicht mehr anerkannt. m.die-tagespost.de/politik/aktuel…

Die wichtigste Lehre des letzten großen Wahlsiegs (das war 1998) hat man bis heute nicht verstanden: Man muss kompetenter sein als alle anderen und dafür auch das kompetenste Team haben. thepioneer.de/originals/othe…

Was die Strategie angeht: Wenn man nur „Dänemark“ oder „Burgenland“ sagt, schreien manche Jusos schon Rassist. Was ist das für ein Sozialverhalten? Was für ein Umgang? Man kann doch nicht alles totschweigen, keinen Inhalt präsentieren und hoffen, dass man trotzdem gewählt wird.

Beängstigend ist der Moralismus und die Infantilisierung. Wie kann man denn glauben, dass man mit ein paar Likes die Welt verändert? Der Moral-Puritanismus ist nur Selbstinzenierung. Aber als Moralelite verliert man die Normalen ruhrbarone.de/als-moralelite…

Dass man nicht begreift, dass man als Social-Media-Bekenntnislinke dazu tendiert seine realpolitischen Kompetenzen zu vernachlässigen, ist besonders irritierend. Die Breite der Bevölkerung muss euch wählen, nicht eure Twitter-Follower vorwaerts.de/artikel/nils-h…

Die SPD hat bis heute keine Linie zu:

-Klimapolitik
-Digitalisierung
-Migration
-Innere Sicherheit
-Wirtschaft und Industrie
-Bildung
-Wohnen und Bauen
-Außen- und Sicherheitspolitik

Einzig das Feld Soziales ist zumindest rudimentär geklärt

Sozialdemokraten waren immer die, die dafür gekämpft haben, dass die Menschen von ihrer Politik etwas konkret haben. Heute ist da der Eindruck: Man erwartet vom Wähler Beifall für die eigene Haltung. Der Like als Belohnung und Bestätigung. Ein Irrweg derstandard.de/story/20001190…

Die Verweigerung von Diskurs und Abwertung anderer Stimmen sorgt im Übrigen dafür, dass man sich einredet, Geschlossenheit würde irgendwas bringen. Wenn man aber nichts geklärt hat, ist gespielte Einigkeit hochgradig strategisch dumm tagesschau.de/inland/spd-577…

Ich halte von gespielter Geschlossenheit nichts. Deswegen halte ich es auch für richtig, die Führung zu kritisieren, wenn man nicht überzeugt ist. Saskia Esken halte ich für überfordert mit dem Amt. Tut mir leid. Sie macht erhebliche strategische Fehler. m.focus.de/politik/deutsc…

Ich würde gern mit der @spdde mal wieder eine Wahl gewinnen. Mit Kinder-Sozialismus oder linksäthetischem Opportunismus wird allerdings nur eins passieren: Der weitere Absturz der SPD. ruhrbarone.de/wir-haben-in-d…