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Sep 12, 2020 15 tweets 3 min read Read on X
Da #Gendergaga immer noch trendet nutze ich die Gelegenheit mal, um ein paar Ergebnisse des Gutachtens "Truppenbild ohne Dame?" des ZMSBw von 2014 aufzuzählen - zum Thema Integration von Frauen in der Bundeswehr. Eine Uniform macht eben nicht alle gleich.
"Dass Frauen körperlich anspruchsvollen Funktionen nicht gewachsen sind, glauben nun 52 Prozent, vorher 44 Prozent. Der Prozentsatz der Männer, die einen Verlust an militärischer Kampfkraft infolge der Integration von Frauen wahrnehmen, ist von 33 auf 36 Prozent gestiegen."
"Dass sich die Bundeswehr infolge der Integration zum Schlechteren entwickelt hat, glauben nun 57 statt vorher 52 Prozent. Die Meinung, man könne mit Frauen gut zusammenarbeiten, wird nun von 77 Prozent im Vergleich zu 83 Prozent in 2005 vertreten."
"Die Skepsis der Männer gegenüber Frauen in Vorgesetztenfunktionen ist gewachsen. 2005 hielten 15 Prozent der Männer Frauen für Vorgesetztenfunktionen für ungeeignet, 22 Prozent in 2011. Das Gerechtigkeitsempfinden der männlichen Soldaten ist noch stärker sensibilisiert...
[allerdings nur im Bezug auf sich selbst] ...als dies vorher der Fall war. Dass Frauen zu positiv bewertet werden, glauben nun 51 statt vorher 39 Prozent; bessere Karrierechancen werden ihnen von 62 Prozent statt vorher 53 Prozent attestiert;"
"; dass von Frauen weniger erwartet wird, glauben nun 49 statt vorher 45 Prozent; und 33 Prozent statt vorher 15 Prozent sehen Frauen durch militärische Vorgesetzte besser behandelt."
"Besondere Sorgen machen sich die männlichen Soldaten um die Folgen der Integration von Frauen auf die militärische Effektivität der Bundeswehr. Mehr als ein Drittel der Männer gibt an, dass Frauen im Militär zu einem Verlust an Kampfkraft führen, ein Fünftel von ihnen glaubt.."
"...dass ihre eigene Einheit ohne Frauen besser wäre,
und 20 Prozent sind der Überzeugung, dass die Bundeswehr ohne Frauen effektiver wäre. Rund 16 Prozent der männlichen Soldaten sind überdies der Ansicht, dass die Bundeswehr infolge der Integration von Frauen ihren..."
"...militärischen Auftrag nicht mehr erfüllen kann, und beinahe sechs von zehn Männern sind der Meinung, dass sich die Bundeswehr infolge der Integration zum Schlechteren verändert."
"Dass Frauen dem harten Leben im Felde nicht gewachsen sind, glaubten in 2005 28 Prozent der Männer; in 2011 sind es 34 Prozent. Der Anteil der Männer, die Frauen als ungeeignet für milit. Vorgesetztenfunkt. erachten, hat um mehr als 7 Prozentpunkte zugenommen (über 22%)"
"[...]es kann sogar ein gegenläufiger Trend zur Polarisierung beobachtet werden. So ist der Anteil der männlichen Soldaten im Vergleich der beiden Befragungen in 2011 höher, die angeben, dass von den Soldatinnen weniger als von den Männern erwartet wird, dass Soldatinnen..."
"...die interessanteren Aufträge bekommen und dass sie von den Männern in ihrer Einheit besser behandelt werden. Besonders ausgeprägt sind die Zuwächse in % derer, die glauben, dass die Soldatinnen zu positiv beurteilt werden, dass sie bessere Karrierechancen als die Männer haben
"...und dass die weiblichen Soldaten von den Vorgesetzten besser behandelt werden."
"Insgesamt sind die weibl. Soldaten [...] in weitaus höherem Maße Betroffene von Akten sexueller Belästigung als die männl. Mind. eine Form von sexueller Belästigung haben 55 % der Frauen..."
"...und 12 % der Männer erlebt.
Bei der sexuellen Belästigung von Soldatinnen in minder schwerer Qualität, d. h. in
Bezug auf Bemerkungen und Witze sexuellen Inhalts, berichten insgesamt 47 % der Soldatinnen von solchen Erfahrungen im Vergleich zu 7 Prozent der männl. Soldaten."
Liebe es ja, wenn mir Menners jetzt schreiben die Daten seien 6 Jahre alt. Danke, ich kann rechnen. Nein, aktuellere Daten sind mir nicht bekannt. Wenden Sie sich gern an die Bundeswehr, wann es die nächste Erhebung gibt.

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May 3
Ich habe für ⁦@tazgezwitscher⁩ darüber geschrieben, wie die US-Rechte plant, im Falle eines Wahlsieges von Trump Abtreibung landesweit zu verbieten. Dazu müssen sie nicht mal ein neues Gesetz verabschieden - sondern wollen eines von 1873 anwenden. taz.de/!6004544/
Der Jurist und SCOTUS Experte @AndrewLSeidel hat mir gegenüber die Pläne von Trumps Verbündeten eingeordnet - und erklärt, weshalb man in dieser Frage (wie in so vielen anderen) nicht auf diesen SCOTUS zählen kann.
@AndrewLSeidel Die Gesetze, die als Comstock Act bekannt sind, verbieten den Postversand von „obszönen“ Materialien. Verabschiedet wurde das erste nach dem religiösen Fanatiker Anthony Comstock benannte Gesetz 1873. als „obszön“ galten u.a. Pornographie, Verhütungsmittel & Abtreibungsutensilien
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Apr 24
Die aktuelle Verhandlung vor dem SCOTUS lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Es wird diskutiert, ob Schwangeren in Notaufnahmen eine lebensrettende Abtreibung verweigert werden darf. Und die Verzweiflung der drei liberalen Richterinnen lässt Schlimmstes ahnen.
Hier ist der Live-Stream:
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Apr 8
Medienversagen? Diese Überschriften sind bestenfalls missverständlich, irreführend, fahrlässig - bzw schlicht falsch. Trump hat sich NICHT gegen ein landesweites Abtreibungsverbot ausgesprochen. Er hat lediglich die aktuelle juristische Situation wiedergegeben - mehr nicht.

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Warum? Weil die GOP weiß, dass Abtreibungsverbote selbst in konservativen Staaten (wie Florida! Wo es im November genau darum geht!) verdammt unbeliebt sind. Trump hat NICHTS dazu gesagt, ob er ein Gesetz unterschreiben würde, das Abtreibung landesweit verbietet.
Das wäre noch nicht mal nötig: Denn die GOP plant, ein seit mehr als 50 Jahren nicht mehr angewandtes, aber noch gültiges Gesetz von 1873, den Comstock Act zu benutzen, um Abtreibung landesweit zu verbieten. Nein, nicht "nur" Medikamente. Sondern alle Abtreibungen.
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Feb 22
Nach dem Fall von Roe hatten Expert*innen gewarnt, dass die amerikanische Rechte sich als nächstes auf künstliche Befruchtung und Verhütungsmittel einschießen wird. Das wurde oft als hysterisch abgetan. Jetzt ist genau das eingetreten:
Der Alabama Supreme Court hat geurteilt, das Embryonen (befruchtete Eizellen) den rechtlichen Status von Kindern haben. Die University of Alabama hat deswegen die IVF-Behandlung/künstliche Befruchtung pausiert - aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen.
Die New York Times zitiert das Uniklinikum: „Wir sind traurig, dass dies Auswirkungen auf den Versuch unserer Patienten hat, ein Kind durch künstliche Befruchtung zu bekommen", heißt es in einer Erklärung,
nytimes.com/2024/02/21/us/…
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Dec 28, 2023
Das Lächerlichmachen und die Hetze gegen @RomaMMukherjee und ihre Warnung vor rechter Unterwanderung von Handarbeitsgruppen zeigt, wie wenig vielen Leuten bewusst ist, dass Rechtsextremismus nicht nur in Gestalt von Neonazi-Schlägertrupps daherkommt.
Rechtsextreme Ideologien brauchen Frauen, die sie stützen - und traditionell „weiblich“ konnotierte Bereiche wie Handarbeit etc. sind sich eignende Einfallstore. Siehe rechte Influencer, Tradwives und „Homesteading“ auf Social Media.
Das hat lange Tradition - schon den Ku Klux Klan organisierte Handarbeitszirkel für Frauen, nach Lynchings traf man sich zum Familienpicknick. Und auch heute versuchen Rechtsextreme über ihren Vorstellungen von Genderrollen entsprechende Hobbys, Frauen zu radikalisieren.
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Dec 12, 2023
Der Texas Supreme Court hat geurteilt - und verweigert Kate Cox, einer Schwangeren, deren Schwangerschaft für sie lebensgefährlich und deren Fötus nicht lebensfähig ist, eine Abtreibung. Es ist genauso, wie wir gewarnt haben: die angeblichen „Ausnahmen“ sind nicht durchsetzbar.
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