Und nun die Wettervorhersage für Dienstag, den 15. September...
Es freut mich, dass viele hier auf den Unterschied von Wetter und Klima hinweisen! Aber wussten Sie auch, dass der Klimawandel inzwischen schon im täglichen Wetter nachweisbar ist? ethz.ch/de/news-und-ve…
Wer sich für die langfristige Temperaturentwicklung in 🇩🇪 interessiert:
Rückblickend brachte der Tag zahlreiche neue Septemberrekorde in Deutschland, Holland, Belgien. Einige Kommentare meinten offenbar, ich wolle damit etwas beweisen - aber dass es wärmer wird und Rekorde immer häufiger ist natürlich längst bewiesen.
Ein einzelnes Extremereignis ist immer nur eine Illustration des zugrunde liegenden Trends, aber für Laien ist der Link zur konkreten Erfahrung offenbar wichtig. Mein Tweet der Wetterkarte bekam 10x mehr ❤️ als mein Tweet der langjährigen Datenkurve.
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Wie hängen solche Extremniederschläge wie derzeit mit dem Klimawandel zusammen? Kurzer🧵. 1/x
Erstens enthält mit Feuchtigkeit gesättigte Luft pro Grad Erwärmung 7% mehr Wasserdampf. Das ist ein Gesetz von 1834, ich habe es hier erklärt:
Zweitens kommt mehr Wassernachschub durch Verdunstung, wenn das Mittelmeer wie derzeit wärmer ist. 2/x spiegel.de/wissenschaft/c…
Das nennen wir in der Forschung thermodynamische Effekte. Hinzu kommen Veränderungen in der Wetterdynamik, etwa dem Verlauf des Jetstreams oder der zunehmenden Dauer von Wetterlagen (relevant bei mehrtägigem Dauerregen). Das erklärt unser Kommentar. 3/x iopscience.iop.org/article/10.108…
Vor 22 Jahren - am 12./13. August 2002 - fiel eine nie zuvor in Deutschland innnert 24 Stunden gemessene Regenmenge: 312 mm. Bald stand Dresden unter Wasser, es gab über 11 Milliarden € Schaden. Mein Welt-Interview von damals. 🧵 pik-potsdam.de/~stefan/welt-i…
Inzwischen ist die von mir erwähnte Zunahme der Extremniederschläge noch viel deutlicher in den Messdaten der Wetterstationen hervorgetreten.
Die Häufung liegt inzwischen weit außerhalb der historischen Schwankungen. nature.com/articles/s4161…
2002 dachten wir noch, Begrenzung der Erwärmung auf 2 Grad würde reichen. Doch im Lichte neuer Erkenntnisse, u.a. über Klimakipppunkte, hat sich die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Abkommen auf die Begrenzung auf 1,5 Grad verständigt. Inzwischen leider kaum noch zu schaffen.
Talkshows sollten gut überlegen, ob sie allen Ernstes 2024 immer noch Klimaskeptikerdebatten führen wollen. Kleiner Thread mit Faktenchecks zu den Behauptungen von @Axel_Bojanowski. 1/x
In dem Clip behauptet Bojanowski, er habe nicht bestritten, dass der Meeresspiegelanstieg sich beschleunigt. Hier ist dokumentiert, dass er das z.B. in der SZ sehr wohl getan hat (Zitat: "...also keine Beschleunigung"). 2/x scilogs.spektrum.de/klimalounge/me…
Der Spiegel musste einen Bojanowski-Artikel korrigieren, der behauptete, der Wechsel von Pegel- auf Satellitendaten habe eine Beschleunigung des Meeresanstiegs nur vorgetäuscht. Dazu hatte er Forscherkollegen falsch zitiert. Die Story: 3/x scilogs.spektrum.de/klimalounge/sp…
Short thread on the Atlantic Meridional Overturning Circulation #AMOC, which brings a huge amount of heat to the northern Atlantic.
If it slows, the region west of Britain cools. And the Gulf Stream moves closer to the US coast, causing warming there.
Both are already happening, as satellite data show. 1/6
Also air temperature data show: remarkably, the northern Atlantic is the only part of the world which has cooled since the 19th Century. 2/6
Could the 'cold blob' in the northern Atlantic (left) be caused by more heat loss at the surface?
To the contrary: the ocean heat loss has declined there (right). And increased where it got warmer, off the US coast. 3/6
Kurzer Thread zu meinem neuen Paper. Es geht um die Atlantikzirkulation (#AMOC genannt), die riesige Wärmemengen in den nördlichen Atlantik schafft. Schwächt sie sich ab, kühlt sich der Atlantik westlich der britischen Inseln ab. Und der warme Golfstrom rückt näher an die US-Küste, dort wird es besonders warm. Beides passiert bereits, wie Satellitendaten zeigen. 1/6
Auch in den Daten der globalen Lufttemperaturen sieht man: der nördliche Atlantik ist die einzige Weltregion, die sich seit dem 19. Jahrhundert abgekühlt hat! 2/6
Aber könnte die Kälteblase im nördlich Atlantik (links) nicht daran liegen, dass der Ozean dort mehr Wärme durch die Oberfläche verliert?
Das rechte Bild zeigt: im Gegenteil, der Wärmeverlust an der Oberfläche hat dort abgenommen. Und vor der US-Küste zugenommen, wo die Meerestemperatur gestiegen ist. 3/6