Petra Bernhardt Profile picture
Sep 15, 2020 5 tweets 1 min read Read on X
Die ekelhaften FPÖ-Plakate zur #WienWahl2020 folgen einem einfachen Kommunikationsprinzip: Sie stellen ihr Publikum vor die Wahl. So oder so. Potenzielle Wähler*innen werden als Entscheidungsträger*innen angesprochen. Ihre Stimme zählt und sie haben es in der Hand
Die präsentierten Szenarien sind durch den Einsatz visueller Stereotype ins Groteske überzeichnet. Die Bilder kennen keine Graubereiche, keine Ambivalenzen. Es geht um das „entweder-oder“, was durch die Farbgebung zusätzlich betont wird
Visuelle Stereotype greifen auf Bilder oder Redensarten zurück, die geläufig sind. Sowohl die aus Medien bekannte visuelle Trope der von hinten fotografierten, gesichtslosen und entpersönlichten Muslima als auch die Rede über „Schubkarren voller Geld“ sind schnell einzuordnen
Diese „gefährliche Macht der Symbolbilder“ wurde z. B. von Übermedien gut erklärt: uebermedien.de/40541/die-gefa…
Ob die Plakate rassistisch sind? In der Gegenüberstellung - so oder so - wird eine Gruppe durch Physiognomie und Religion als vermeintlich homogen konstruiert und mit Eigenschaften (korrupt, terrorverherrlichend) belegt. Also ja, selbstverständlich ist das rassistisch.

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Petra Bernhardt

Petra Bernhardt Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @picturingpe

May 28, 2020
Ich habe eine Nachricht mit der Frage bekommen, ob ich noch etwas zum zentralen Unterschied zwischen den Fotos von VdB und Kurz sagen kann. Ja, kann ich (Sorry for self-referencing)
Vorab: Fotos auf offiziellen Social-Media-Accounts von Spitzenpolitiker*innen sind keine „Schnappschüsse“, sondern werden in der Regel von Profis gemacht, ausgewählt und betextet. Sie sollen mitunter den Eindruck erwecken, Schnappschüsse zu sein.
Bei der Analyse politischer Bilder kann - wenn Anlass und Setting ident sind - der Blick auf Begegnungsmomente, Interaktionsformen, Blickbeziehungen, ästhetische Darstellungsstrategien und Betextungen weiterhelfen.
Read 7 tweets
Apr 23, 2020
An deutschen Unis beginnt gerade das Semester und ich habe #digitaleLehre und #TwitterCampus nachgelesen. Es fühlt sich wie ein Zeitsprung in den März an, als wir an der @univienna mit der Onlinelehre begonnen haben. Ich möchte meine Erfahrungen aus drei Kursen gerne teilen:
In Wien hat die Uni kurz vor bzw. während des Lockdowns begonnen. Die Entwicklung der Corona-Situation war in Österreich bei steigenden Infektionszahlen nicht absehbar -> große Verunsicherung. Die Politik nannte das „auf Sicht fahren“. Für uns hieß das erstmal keine Präsenzlehre
Mittlerweile wissen wir, dass es in diesem Semester keine Präsenzlehre geben wird. Bis Ende Juni unterrichten und prüfen wir online. Das ist ein erheblicher Adaptierungsaufwand. (Heute Moodle-Kurs zum Thema Onlineprüfung, yay). Aber immerhin Planungssicherheit
Read 12 tweets
Apr 20, 2020
Welche Gesellschaft soll das abbilden? Ein kurzer Thread über Bilder in der Regierungskampagne „Schau auf dich, schau auf mich“
Ein guter Ausgangspunkt ist oft der Blick auf Personen, Settings und Handlungen: Sind die Personen alleine oder in einer Gruppenkonstellation abgebildet? Was tun sie? (Wie) interagieren sie? Wie sind sie gekleidet? Wo halten sie sich auf? Wie sieht ihr Umfeld aus? ...
Wie arbeiten sie? Typischerweise am Laptop im Home Office. Das wirkt bemerkenswert ruhig und aufgeräumt.
Read 11 tweets
May 13, 2019
Die FPÖ hat ein neues Video, mit dem sie ihre Mobilisierungsstrategie (DAS passiert, wenn Du nicht zur Wahl gehst!) zuspitzt:

Ein braver FPÖler will am Sonntag einmal ausschlafen (weil: fleißig und tüchtig). Also spritzt er die EU-Wahl.
Schwerer Fehler! Im Radio wird von einem Wahlerfolg der „vereinigten Linken“ berichtet. Auch die Zeitung hat schlechte Nachrichten: EU-Beitritt der Türkei, Islam stärkste Religionsgemeinschaft in Europa, Armin Wolf ORF-Chef, offene Grenzen und glückliche Merkel. ÜBER NACHT
Das Szenario ist im Vergleich zu den ersten Videos düsterer, was auch an der Bildauswahl liegt: eine Gruppe wütender dunkelhäutiger Männer unter der Islam-Headline, die „Allahu Akbar“ brüllen. Ein gekrönter Armin Wolf, der Wrabetz als „Alleinherrscher“ ablöst und Gebühren erhöht.
Read 9 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Don't want to be a Premium member but still want to support us?

Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal

Or Donate anonymously using crypto!

Ethereum

0xfe58350B80634f60Fa6Dc149a72b4DFbc17D341E copy

Bitcoin

3ATGMxNzCUFzxpMCHL5sWSt4DVtS8UqXpi copy

Thank you for your support!

Follow Us!

:(