Die Wiedervereinigung hat nicht nur den Osten, sondern auch den Westen verändert. Häufig hat nicht nur der Osten sich dem Westen angepasst, sondern auch der Westen hat Vieles vom Osten lernen können.
Unsere große Analyse zu 30 Jahre Wiedervereinigung:
Unser neuer DIW Wochenbericht zu 30 Jahre Wiedervereinigung — mit Beiträgen von D. Barth, J. Jessen, K. Spieß, K. Wrohlich, S. Schmitz, @FelixWeinhardt , H. Buslei, @diw_jgeyer, P. Haan, Laura Buchinger, Theresa Entringer, Simon Kühne, Stefan Liebig.
Bei der Gleichstellung hat der Westen vom Osten profitiert. Das dominante Familienmodell im Westen hat sich von einem „Ein-Ernährer-Modell“ zu einem „Zwei-Ernährer-Modell“ gewandelt, obwohl viele Frauen noch immer in Teilzeit arbeiten.
Zwar ist der gesetzliche Rentenwert noch nicht gleich zwischen Ost und West, aber Männer im Osten beziehen 8% höhere Renten als Männer im Westen. Bei den Frauen sind es 49 % mehr. #30Jahre1
Ein großer Unterschied zwischen Ost und West sind die Vermögen — viele Menschen in Ostdeutschland haben fast keine Vermögen, und damit auch eine schlechte private Absicherung fürs Alter.
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Härtere Sanktionen, Leistungsentzug, weniger Vermögensschutz: Die neue #Grundsicherung wird die Hoffnungen enttäuschen. Es drohen mehr Arbeitslose und höhere Kosten. #Bürgergeld
Die Reform vom #Bürgergeld zur #Grundsicherung soll Beschäftigung fördern, Kosten senken und Gerechtigkeit stärken. Doch die Maßnahmen – Sanktionen, Schonvermögen, Wohnungswechsel – zeigen nur begrenztes Potenzial und sind langfristig kaum wirksam.
Sanktionen sollen Anreize für Arbeitsaufnahme setzen. Studien zeigen: Sie wirken kurzfristig, führen aber häufig nur zu befristeten Jobs. Viele Betroffene kehren später wieder in die Grundsicherung zurück.
Die Debatte über die Wiedereinführung der #Wehrpflicht ist ein durchschaubares Ablenkungsmanöver – sie lenkt von dem politischen Versagen der Entscheidungsträger der Babyboomer-Generation in den letzten drei Jahrzehnten ab.
Ein 🧵
Die mangelnde #Verteidigungsfähigkeit Deutschlands liegt nicht an einer zu geringen Zahl von Soldaten. Sie ist vielmehr das Ergebnis eines politischen Versagens: Die #Babyboomer-Generation hat die sogenannte #Friedensdividende für ihren wirtschaftlichen Wohlstand genutzt, …
… anstatt in Sicherheit und Verteidigung zu investieren – und versucht nun, die #Verantwortung auf die junge Generation abzuwälzen.
Der #Arbeitskräftemangel in Deutschland wird nicht durch eine Streichung von #Feiertag|en oder steuerlichen Privilegien für Überstunden in Vollzeit gelöst werden.
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Der Schlüssel für den Arbeitskräftemangel liegt im Abbau der vielen Hürden für die Erwerbstätigkeit von #Frauen, von #Geflüchteten und anderen Menschen aus dem Ausland.
Wir brauchen dringend eine ehrliche Debatte, denn nur über eine deutlich steigende #Zuwanderung und der Abbau von Hürden für Frauen wird sich der Arbeitskräftemangel begrenzen lassen.
Die Argumente FÜR einen Mindestlohn von 15 €:
- Er wird vielen Menschen im Niedriglohnbereich ein höheres Einkommen ermöglichen und die zum Teil heftigen Kaufkraftverluste durch die hohe #Inflation der Jahre 2022 und 2023 kompensieren helfen.
- Er bedeutet eine stärkere Konsumnachfrage und damit auch ein stärkeres Wirtschaftswachstum.
- Er entlastet den #Sozialstaat, denn wir haben zB noch immer fast 800.000 Aufstocker, die von ihrer Arbeit nicht leben können und staatliche Leistungen benötigen.
Der #Crash an den Aktienmärkten ist kein Grund zur Panik: er ist klein im Vergleich zum #Boom der vergangenen Jahre. Selbst die Korrektur jetzt bedeutet, dass die meisten noch dicke Gewinne über die letzten Jahre gemacht haben. (Siehe Grafiken)
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Der Crash an den Börsen ist in erster Linie ein Misstrauensvotum über die wirtschaftliche Zukunft. Er hat unmittelbar (!) wenig Einfluss auf die Realwirtschaft, solange er die Finanzstabilität nicht gefährdet und die Finanzierungsbedingungen nicht verschlechtert.
Der Crash an den Aktienmärkten kann sich negativ auf den privaten Konsum auswirken, weil Aktien Vermögenswerte darstellen, die zum Teil für den privaten Konsum genutzt werden.
In kaum einem Industrieland sind die #Bildungschancen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Der Schlüssel für diese #Ungleichheit liegt in der frühkindlichen Bildung — ein Plädoyer für eine Kehrtwende.
Trotz eines größtenteils öffentlichen Bildungs- und Betreuungssystems hängen die Bildungschancen in Deutschland stärker von der sozialen Herkunft – insbesondere der Bildung und dem Einkommen der Eltern – ab als in vielen anderen Ländern.
Deutschland hat ein doppeltes Problem: Zum einen nehmen Kompetenzen ab; zum anderen ist die Ungleichheit im Bildungsniveau groß – so die Pisa-Studien der OECD. Der Schaden auch für Wirtschaft und Gesellschaft ist enorm.