Die Wiedervereinigung hat nicht nur den Osten, sondern auch den Westen verändert. Häufig hat nicht nur der Osten sich dem Westen angepasst, sondern auch der Westen hat Vieles vom Osten lernen können.
Unsere große Analyse zu 30 Jahre Wiedervereinigung:
Unser neuer DIW Wochenbericht zu 30 Jahre Wiedervereinigung — mit Beiträgen von D. Barth, J. Jessen, K. Spieß, K. Wrohlich, S. Schmitz, @FelixWeinhardt , H. Buslei, @diw_jgeyer, P. Haan, Laura Buchinger, Theresa Entringer, Simon Kühne, Stefan Liebig.
Bei der Gleichstellung hat der Westen vom Osten profitiert. Das dominante Familienmodell im Westen hat sich von einem „Ein-Ernährer-Modell“ zu einem „Zwei-Ernährer-Modell“ gewandelt, obwohl viele Frauen noch immer in Teilzeit arbeiten.
Zwar ist der gesetzliche Rentenwert noch nicht gleich zwischen Ost und West, aber Männer im Osten beziehen 8% höhere Renten als Männer im Westen. Bei den Frauen sind es 49 % mehr. #30Jahre1
Ein großer Unterschied zwischen Ost und West sind die Vermögen — viele Menschen in Ostdeutschland haben fast keine Vermögen, und damit auch eine schlechte private Absicherung fürs Alter.
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#Demographie ist die wichtigste Erklärung für die Stärke von #AfD und #BSW bei der Europawahl 2024, wogegen #Migration eine nur untergeordnete Rolle spielt. Was folgt daraus?
Ein 🧵.
Meine Kolumne bei @zeitonline zu unserer Studie am @DIW_Berlin:
Die #AfD ist dort besonders stark, wo viele junge und gut qualifizierte Menschen abwandern, weil sie anderswo bessere Chancen haben. Es sind Menschen dort, wo junge Menschen stark abwandern, die häufig für die AfD und das BSW stimmen.
Der Vergleich zeigt, dass #Demographie eine viel wichtigere Erklärung für die Stärke der #AfD und des #BSW in #Ostdeutschland als in Westdeutschland ist. Die Unterschiede in der Demographie haben einen doppelt bis dreimal größeren Effekt im Osten.
Mehr #Freiheit und Erwerbstätigkeit für Frauen — Wirtschaft und Politik klagen über den Arbeitskräftemangel, aber #Frauen wird die Vereinbarkeit von #Familie & Beruf immer noch schwer gemacht. Drei Reformen sind nötig.
Die #Erwerbstätigkeit von Frauen ist Deutschlands größtes wirtschaftliches Potenzial. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen den Arbeitszeitwünschen der Frauen und der Realität im Arbeitsmarkt.
Wenn Politik und Wirtschaft es ernst meinen mit der Lösung des #Fachkräfte problems, müssen sie Frauen den (Wieder-)Einstieg in den #Arbeitsmarkt und den Ausbau ihres Arbeitsvolumens erleichtern.
Es gibt gute Gründe für und kein schlagendes, rationales Argument gegen eine steuerliche Entlastung ausländischer #Fachkräfte. Ich befürchte jedoch, dass diese Initiative scheitern wird.
Kurzer 🧵:
Der Grund liegt in der #Selbstwahrnehmung: viele scheinen überzeugt, dass hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland uns mehr brauchen als wir sie. Zu viele haben noch nicht die existenzielle Bedrohung der großen demographischen Schrumpfung für unseren #Wohlstand verstanden.
Für andere geht es um #Identität, sie verzichten lieber auf Wohlstand, um nicht noch mehr #Vielfalt und Zuwanderung akzeptieren zu müssen. Die Befürchtung ist daher, dass eine solche Maßnahme Opfer des #Populismus werden wird,…
diese Entwicklung mit diesen Zahlen ist nichts Neues, wir hatten mit ähnlichen Berechnungen bereits 2013 am DIW Berlin auf die Investitionslücke hingewiesen. Sie ist seitdem noch deutlich größer geworden.
Wie die Studie zurecht anmerkt, so sind die 600 Milliarden € eher eine Untergrenze der Investitionslücke, denn notwendige #Investitionen in das Gesundheitssystem sind nicht enthalten, wie auch viele andere Bereiche beiInnovation, Forschung und Entwicklung.
Der #Sozialstaat-#Populismus spielt verletzliche Gruppen gezielt gegeneinander aus. Er polarisiert die Gesellschaft, macht politische Reformen unmöglich und höhlt die #Demokratie aus. Davon profitiert einzig und allein die #AfD.
Der deutsche #Sozialstaat ist — trotz vieler Verbesserungsmöglichkeiten — effektiv. Es gibt in vieler Hinsicht heute weniger Bedürftige als vor 15 oder vor 30 Jahren - der Niedriglohnsektor ist geschrumpft, die Arbeitslosenquote ist gering.
Der Anstieg der Sozialausgaben ist primär der Alterung unserer Gesellschaft und nicht einer vermeintlichen Faulheit oder fehlenden Leistungsbereitschaft der Menschen – wie manche Politiker gerne behaupten – geschuldet.
Eine Klarstellung, da ein Zitat von mir zur Bezahlkarte in den sozialen Medien zirkuliert, das von manchen aus AfD und anderen aus dem Zusammenhang gerissen wurde:
Eine schlechte Willkommenskultur, hohe Hürden für die #Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft und …
…Kürzungen von Leistungen sind alles „Pull Faktoren“, die vor allem die #Zuwanderung von hochqualifizierten Migrant*innen reduzieren — weil diese Menschen meist eine Wahl haben, ob sie Deutschland oder ein anderes Land wählen — wogegen es die Zuwanderung von Asylsuchenden …
…und gering qualifizierten Migrant*innen dagegen kaum reduziert — weil diese eben meist kaum eine Wahl haben.
Das Folgende sind Zitate aus meiner Zeit-online-Kolumne vom November 2023, die auch Links zu wissenschaftlichen Studien enthält: