Weil der Vorschlag, die Schuldengrenze auf 90 % des #BIP zu erhöhen, aus einer @IMKFlash Studie stammt, verteidige ich hier einmal den Punkt, auch wenn mit dem Papier der SPD-Linken sonst nichts zu tun hatte.
Unsere Studie:
imk-boeckler.de/de/faust-detai… @AndrewWattEU @Chris_ptz
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Unsere Studie:
imk-boeckler.de/de/faust-detai… @AndrewWattEU @Chris_ptz
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https://twitter.com/MartinGreive/status/1306498290742157312
Warum 90 %? Richtig, die Grenze ist willkürlich, so willkürlich wie die 60 %. Allerdings hat die Debatte nach Reinhart/Rogoff (und deren Fehler) ja gezeigt, dass auch 90 % Staatsverschuldung unproblematisch sind. 2/
Dagegen hat @ojblanchard1 vorgerechnet, dass für Italien auch eine Staatsverschuldung von deutlich mehr als 100 % tragfähig ist.Wir haben zu der Blanchard-Rechnung einen „Sicherheitsabstand“ für Krisen wie jene der Corona-Krise eingezogen und kommen damit pragmatisch auf 90 %. 3/
Hätte man nicht vielleicht auch 95 % sein oder 100 % nehmen können? Wahrscheinlich. Eine genaue Grenze scheint man wissenschaftlich nicht festlegen zu können. 4/
Wir wissen aber gleichzeitig aus der Erfahrung der Vergangenheit (auch hierzu gibt es inzwischen viel Literatur), dass übereilte Austerität nach einer Krise schädlich ist und sogar die Schuldenquote weiter in die Höhe treiben kann. 5/
Die Schwelle von 60 % ist für viele Euro-Länder nicht absehbar realistisch zu erreichen. Allein die Versuche könnten aber schaden. 6/
Wenn eine etwas höhere Schwelle ebenfalls unproblematisch ist, warum dann nicht einen willkürlichen Wert durch einen anderen willkürlichen Wert ersetzen, bei dem die Nebenwirkungen weniger schlimm sind? 7/
Hinzu kommt, dass die Maastricht-Regeln für eine Welt robust positiver Realzinsen geschrieben wurden. Solch eine Welt haben wir seit mehr als 10 Jahren nicht mehr. Warum nicht die Regeln an die neue Realität anpassen?/END
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