Sebastian Dullien Profile picture
Director at @imkflash. Professor for International Economics at HTW Berlin - University of Applied Sciences. Father of two. @sdullien@mastodon.world
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Apr 12 20 tweets 5 min read
Angesichts der aktuellen Debatte, wie man Fachkräfte zur Mehrarbeit bringen kann und welche Rolle die Frauenerwerbstätigkeit dabei spielt, ist ein Blick auf die Daten hilfreich. Wie so oft mit Empirie: Es gibt Überraschungen! Ein 🧵 1/ Image Grundsätzlich: Seit den frühen 1990ern und auch gegenüber 2006 ist Gesamterwerbstätigkeit vor allem bei Frauen gestiegen. 2/ Image
Apr 10 13 tweets 2 min read
Die Idee von @c_lindner , #Überstunden steuerfrei zu stellen, ist nicht neu. Im Herbst war sie bereits von der CDU ins Gespräch gebracht worden. Die Idee bleibt aus meiner Sicht aber eine schlechte Idee, aus einer ganzen Reihe von Gründen: 1/ Erstens gibt es keinerlei empirische Evidenz, dass Beschäftigte in relevantem Maß derzeit Überstunden jenseits der Vollbeschäftigung ablehnen würden, weil heute die Steuerbelastung zu hoch wäre. Von daher ist der Effekt auf das Arbeitsangebot unklar. 2/
Feb 10 8 tweets 2 min read
Weil das bei einigen ÖkonomInnen in der Debatte wild durcheinander zu gehen scheint:
Die EU-Lieferkettenrichtlinie sollte nie europäische oder deutsche Arbeitsstandards weltweit durchsetzen.
Es geht vielmehr um grundlegende Menschenrechte und @ILO -Kernarbeitsnormen. 1/ Image Dabei geht es um Dinge wie das Verbot von Sklaven- und Zwangsarbeit ebenso wie Kinderarbeit, die Garantie grundsätzlicher Organisationsfreiheit sowie des Diskriminierungsverbots aufgrund von Ethnie, Geschlecht oder Religion. 2/
Dec 13, 2023 18 tweets 4 min read
Neuer @IMKFlash Policy Brief von Lukas Endres zur CO2-Bepreisung und #Klimageld.
Ergebnis: Ein – wie absehbar ab 2027 stark steigender – CO2-Preis würde auch in der Mitte der Verteilung zu vielen VerliererInnen führen. Ein 🧵 1/
imk-boeckler.de/de/faust-detai… Was haben wir gemacht? Wir haben mit Haushaltsdaten aus der Einkommens-und Verbrauchsstichprobe errechnet, wie stark ein CO2-Preis von 275 €/t im Jahr 2030 Haushalte jeweils belasten würde und eine Entlastung durch eine volle Rückerstattung mit einem Klimageld gegengerechnet. 2/
Dec 12, 2023 12 tweets 3 min read
Aktuellen Debatten vermitteln den Eindruck, in Deutschland seien die Sozialausgaben explodiert und der Staat über alle Maße aufgebläht worden.

Ein genauer Blick auf die OECD-/EU-Statistiken offenbart: Dieser Eindruck ist von Fakten nicht gedeckt.

Ein 🧵1/ Fangen wir einmal mit dem Wachstum der realen öffentlichen Sozialausgaben der vergangenen 20 Jahre an.
Hier liegt Deutschland bei den OECD-Ländern ziemlich weit hinten - d.h. die Sozialausgaben sind WENIG gewachsen. 2/ Image
Nov 24, 2023 8 tweets 2 min read
I spent the past 10 days in the US, just when the German supreme court ruling on the budget came down. I talked to a host of economists, officials and trade unionists.
All were flabbergasted by the German debate. 1/


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Specifically in DC, questions on Germany focused on how we deal with the challenge of a rising China, with growing competition because of aggressive industrial policy in the US and China, and with the military and security challenge posed 2/
Mar 31, 2023 18 tweets 6 min read
Was mich bei der Debatte um Verbote beim #CO2-Sparen überrascht, ist, wie viele ÖkonomInnen lange bekannten Erkenntnisse der Realoptionstheorie ignorieren.
Diese (anerkannte) Theorie deutet darauf hin, dass Technologieoffenheit Investitionen in Klimaschutz deutlich verzögert. 1/ Was genau sagt diese Theorie? Sie besagt, dass man beim Umsetzen einer Investition sich die Option nimmt, in der Zukunft anders zu entscheiden. Die Option aufzugeben kommt mit Kosten, und diese Kosten sind für Investitionsentscheidungen wichtig. 2/
muse.jhu.edu/book/64842
Mar 10, 2023 12 tweets 4 min read
Recommended reading: @paulkrugman makes some very important points in his @nytimes newsletter.
Quick summary: 1) The economy is less flexible than economists have thought. 2) We should put more emphasis on resilience.
A #thread. 1/
nytimes.com/2023/03/07/opi… Krugman argues that in the short run, empirical, real-life production functions are rather in a form which resembles a Leontief production function than a CES or Cobb-Douglas production function. 2/
Jan 11, 2023 17 tweets 6 min read
Hier auf #Econtwitter wurde zuletzt viel darüber geschrieben, dass man jetzt sehe, dass die deutschen Unternehmen wesentlich besser Gas gespart hätten, als es gängige Studien im Frühjahr, die vor einem #Gasembargo gewarnt haben, angenommen hätten.
Das ist eine Fehlwahrnehmung. 1/ Fangen wir einmal an: Was haben diese Studien angenommen, wie viel Gas ohne größere Probleme gespart werden könnte? 2/
Jan 10, 2023 13 tweets 6 min read
Die wirtschaftlichen Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich deutlich gebessert – anders als z.T. wahrgenommen heißt das aber nicht, dass der Schock durch Energiepreise und Ukraine-Krieg vernachlässigbar klein wäre. Ein 🧵1/ Die Medien haben zuletzt auf die dadurch verbesserte Wirtschaftslage abgestellt. Und auch wir haben in unseren jüngsten "wirtschaftspol. Herausforderungen" darauf hingewiesen, dass die Situation deutlich besser ist als es zeitweise zu befürchten war. 2/
imk-boeckler.de/de/faust-detai…
Jan 3, 2023 21 tweets 8 min read
There has been a fascinating debate on #Econtwitter (started by @ojblanchard1) on distributional origins of #inflation.
Interestingly, the distributional view has been (implicitly) taken into account into policy making in Germany over the past year.A 🧵1/
In the past summer, when inflation in Germany skyrocketed, chancellor Scholz invited social partners (unions and employer federations) and @bundesbank to confidential discussion rounds which he called “Konzertierte Aktion” (“concerted action”). 2/
tagesschau.de/inland/inflati…
Nov 15, 2022 28 tweets 12 min read
Hier auf #Econtwitter gab es gestern erneut eine Debatte darum, inwieweit unsere Sorgen vor Lieferkettenproblemen/„Kaskadeneffekten“ für den Fall hoher Gaspreise und mit der Gaspreisbremse subventionierten Stilllegungen gerechtfertigt sind.
Ein 🧵. 1/
imk-boeckler.de/de/faust-detai… Eine unserer Sorgen ist, dass mit Gaspreisbremse für Untern. & der Regel, dass die Industrie ihr subventioniertes Gas pauschal weiterverkaufen kann, die Produktion ZU WEIT heruntergefahren wird und u.a. Vorprodukte fehlen, sodass die Produktion auch in anderen Branchen leidet. 2/
Oct 13, 2022 17 tweets 6 min read
Heute berichtet @schieritz über die Entlastungswirkungen der von der #Gaskommission vorgeschlagenen #Gaspreisbremse für Haushalte.
Ein paar Ergänzungen– auch zu der Debatte, die hier auf #Econtwitter über die Gerechtigkeit der #Gaspreisbremse tobt. 🧵 1/
Zunächst: Die Gaspreisbremse für Haushalte wird einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung von Konjunktur und Gesellschaft leisten. Die Kaufkraft wird um 35 Mrd. € gestützt, was 1 % BIP-Wachstum ausmachen könnte, die Inflationsrate dürfte zwei Prozentp. niedriger ausfallen. 2/
Oct 11, 2022 20 tweets 5 min read
When Germany announced to spend up to €200bn on gas price caps, there was an outcry in some #EU partner states.
Yesterday, a government-appointed commission made proposals how to implement them. A few explanations for the English speaking community. 1/ The commission has proposed a gas cost capping system both for the household and the business/industry sector. I will focus on the household sector here, with more to come on the business sector in the coming days. 2/
Oct 10, 2022 19 tweets 7 min read
Die Kommission zum #Gaspreisdeckel hat heute einen ersten Vorschlag vorgelegt, wie Haushalte und Unternehmen angesichts des hohen Gaspreises entlastet werden könnten. Ein 🧵 zu den Vorschlägen für Privathaushalte (weil ich dazu am meisten gearbeitet habe). 1/ Vorweg: Der Vorschlag ist eine gute pragmatische Lösung, wie man schnell die Haushalte entlasten kann.
Im Dezember soll eine Abschlagszahlung vom Bund übernommen werden, ab dem Frühjahr über einen Rabatt der Preis für einen Grundverbrauch 2/
Oct 8, 2022 4 tweets 1 min read
Heute Schreiben von unserem Energieversorger (Fernwärme) bekommen. Im Neukundentarif würden wir nun mehr als sechsmal so viel bezahlen als bisher, fast 7000 € mehr.

Wie man uns mitteilt würde das Absenken der Heiztemperatur um ein Grad davon 29 € (!) sparen. 1/ Image Zwei Punkte: 1) Was man mit diesem (nun gesetzlich vorgeschriebenen) Schreiben anfangen soll, ist mit unklar (und den meisten EmpfängerInnen wahrscheinlich noch viel mehr).

2) Bei dem Tarif ist der Anreiz zum Energiesparen natürlich ein Witz. Wer wird für 58 € bei einer 2/
Oct 6, 2022 6 tweets 2 min read
Noch eine kleine Ergänzung zu meinem Thread unten:
Warum Auszahlung basierend auf dem Verbrauch des Vorjahres (ebenfalls Vorschläge, die diskutiert werden) oder große Einmalzahlungen an Gashaushalte derzeit nicht ideal sind: 1/
Der Gaspreis ist derzeit sehr volatil. Wir wissen nicht, ob dieser in 4 Monaten bei 100 oder bei 300 € pro MWh liegt. 2/
Oct 6, 2022 24 tweets 8 min read
Hier auf #Econtwitter ist zuletzt heftig diskutiert worden, wie ein #Gaspreisdeckel / #Gaspreisbremse auszugestalten sei, insbesondere, ob ein Grundkontingent in kWh (pro Haushalt oder pro Person) oder Kontingent orientiert am Vorjahresverbrauch (etwa 80 %) besser sei. Ein 🧵/1 Vorweg: Beide Lösungen wären derzeit super. Es kommt jetzt darauf an, die Haushalte schnell und wirksam zu entlasten. Beide Ansätze leisten das, und darum wäre es klasse, wenn am Ende der #Gaspreiskommission eine Lösung steht, die diesen nahe kommt. 2/
Sep 26, 2022 12 tweets 4 min read
In der Diskussion um den #Gaspreisdeckel für den Grundverbrauch (wie von @IsabellaMWeber und mir vorgeschlagen) wurde hier kürzlich gefragt, was die Logik sei, nur Haushalte mit Gasheizung zu entlasten und nicht die breite Bevölkerung, etwa über Einmalzahlungen. 1/ Die Antwort ist: Weil Haushalte mit Gasheizung ganz massiv stärker durch den Energiepreisanstieg belastet sind. Um das zu illustrieren, habe ich eine kleine Beispielrechnung zu den reinen Brennstoffkosten angefertigt. 2/
Aug 26, 2022 18 tweets 4 min read
Wenn man sich die jüngsten Äußerungen aus Teilen der #Bundesregierung zur Finanzpolitik 2023 anhört, so könnte man den Eindruck bekommen, dass dort eine wichtige Erkenntnis noch nicht angekommen ist: Deutschland steht gerade vor einem gigantischen makroökonomischen Schock. 🧵1/n Der Schock war nach der Ukraine-Invasion angelegt, aber er hat sich in voller Größe erst in den letzten Wochen materialisiert.
Haupttreiber sind die Energiepreise (vor allem Gas, siehe Grafik unten), dazu kommen nachgeordnet noch Nahrungsmittelpreise. 2/ Image
Aug 2, 2022 23 tweets 7 min read
Mein Tweet über Nudelpreise hat erstaunlich große Aufschreie hier auf Twitter hervorgerufen, bis hin zu der These, es gäbe prinzipiell keine #Gewinninflation und außerdem sei es "absurd", dass ein Kostenschock zu höheren Gewinnen führen könne. 1/
Zunächst einmal: #Gewinninflation ist kein Konzept, dass ich mir ausgedacht hätte. Es geht auf eine lange Diskussion mit akademischen Beiträgen unter anderem von Michal Kalecki zurück und wird in den USA auch heute noch aktiv diskutiert. 2/