Politisches Mitbestimmungsrecht in Abhängigkeit von Strafmündigkeit und Volljährigkeit zu setzten verkennt zunächst die politische Realität, in der 16-jährige schon vielfach wählen können ... 2/
so wirkt diese in dem Raum gestellt Interdependenz wie der Versuch eine recht recht offensichtliche Frage zu verkomplizieren und so zu verzögern. Heißt nicht, dass man Volljährigkeit nicht hinterfragen kann, kann nur keine Bedingung für eine Wahlalterabsenkung sein. 3/
"Wer wählen darf", ist darüber hinaus ein sportlicher Satzanfang, würde man doch meinen in einer Demokratie sollte man nicht erklären müssen warum jemand wählen darf, sondern warum jemand es nicht darf. 4/
Bei 16-jährigen etwa ist genau diese Frage offen, weiß man, dass Menschen in diesem Alter sehr wohl in der Lage sind sich eine differenzierte Meinung über die politischen Parteien zu bilden. Wollen wir da mal eine Runde über Verantwortungsethik sprechen? 5/
Spannend ist schließlich die Implikation mit dem Hashtag-Populismus. Wieso meinen Sie, dass junge Leute nur bestimmte Parteien wählen würden - und ihre nicht? Ergo Sie scheinen sich sehr sicher zu sein, dass ihre kein Angebot für diese Gruppen hat.. 6/
das sollte sie sehr sehr nachdenklich machen, wird ja faktisch gerade über diese Kohorten hinweg regiert. Statt sich aber zu fragen, wie man möglicherweise diese Menschen für sich gewinnen kann oder woher diese offenkundige Sorge vor wählenden 16-jährigen kommt.. 7/
schwingt man die Populismuskeule, wie einfallslos. Ein feiner Demokrat, der hier spricht. Kurz: Lasst sie endlich wählen. Sie können es und unsere Demokratie kann - nein, braucht das. 8/8
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Gestern habe ich über mit 100 Menschen an ihren Haustüren gesprochen, mitten in einem der entscheidenden Wahlkreise in Pennsylvania. Von überzeugten Trumpwähler:innen bis Jill-Stein-Unterstützern, war alles dabei. Was mich dabei bedrückt hat, waren nicht die MAGA Haushalte. 1/
Richtig bitter sind die Gespräche mit Menschen, die offensichtlich wohlständig sind, mit 4-6 Autos in den Einfahrten, Aufsitzrasenmäher auf riesigen Rasenflächen, großen Häusern und die sich ganz offensichtlich nicht für die Wahl interessieren. 2/
Die nachfragen, warum Pennsylvania nochmal wichtig ist, oder mit "I don't like either of them" abwinken, Menschen, die augenscheinlich von einer boomenden Wirtschaft profitieren, die jede Möglichkeit haben, sich zu informieren & sich ganz offensichtlich dagegen entscheiden. 3/
Es sind 32 Tage bis zur US-Wahl, ein Hurricane in der Größe von Deutschland verursacht 200 Tote & 160 Mrd. Dollar Schäden in 6 Staaten, Expert:innen schätzen, dass Helene durch die Klimakrise 20-50% stärker war. Der Wahlkampf war "ohne Klima" geplant, jetzt kommt es anders. 1/
Bisher war Klima kein Thema, im Gegenteil, im Kampf um Pennsylvania verteidigen Harris und Trump beide das dortige Fracking. Emissionen & Klimaziele kein Thema, das höchste der Gefühle: "clean air" und "clean energy". Jetzt zwingt der Hurricane das Klima in den Wahlkampf. 2/
Harris verspricht Hilfe, Trump nutzt den Moment, um gegen die Ukraine-Hilfe zu schießen, erklärt Harris würde Geld in die Ukraine geben, was ansonsten für den nationalen Katastrophenschutz zur Verfügung stände. Weiterhin will er Behörden zum Hurricane-Monitoring abschaffen. 3/
Seit 3 Wochen bin ich in den USA, habe in Yale, Harvard & an der Columbia Vorträge gehalten, war auf Volksfesten, in Vororten und bei der UN, habe mit Schüler:innen & Politiker:innen diskutiert und mir von Trumpisten erklären lassen, warum sie die Sache mit den Hunden glauben 1/
Ich möchte verstehen, wie Bewegungen und Politik hier zwischen Fake-News, Rechtsextremismus und extremen Krisen navigieren. Und was wir in Deutschland und Europa daraus lernen können. Parallel fluten Hurricanes das Land, der Wahlkampf spitzt sich zu. 2/
Immer wieder fällt mir auf, wie negativ die deutsche Klimapolitik wahrgenommen wird. Aus verschiedensten Gründen. In meinen nächsten beiden Kolumnen schreibe ich dazu, heute ist Teil eins erschienen - über den LNG-Wahnsinn zwischen Texas und Rügen.//
Ok, #Europwahl, die Ergebnisse sind nicht unerwartet, aber natürlich belastend. Belasten tut aber auch der Umgang damit. Thread: 1. Ich frage mich ernsthaft, mit welcher Rechtfertigung man nun als einzige Kohorte isoliert auf die 16-24-jährigen guckt. Und warum so überrascht?
In der ganzen Gesellschaft gibt es einen Rechtsruck, warum nicht auch da? Dass junge Leute gespalten sind, 1/
war auch schon bei der Bundestagswahl so, damals zwischen Grünen und Liberalen, nun halt zwischen Rechtsradikal/Konservativ (Afd/CDU) und Grün-Progressiv (Grüne/SPD/Linke/Volt). Addiert man die Stimmen für Volt und Grüne, die einzigen Parteien, die offensiv mit Klima geworben 2/
Menschen im ganzen Saarland bangen. Heute fährt #Scholz hin. Und ja, natürlich kann man als Kanzler an einem Tag das Klimagesetz abschwächen & am nächsten hochbesorgt in #Hochwasser-Gebiete fahren. Es ist mittelfristig bloß eine maximal fragile Strategie in der Klimakrise. 1/x
Kurz zum Hintergrund, "das ist Wetter, nicht Klima!": Die Wissenschaft ist klar, in 2024 hat jede Wetterlage auch etwas mit dem Klima zu tun, mal direkter mal indirekter. Extreme, meist historische Hochwasserlagen, sind ua eine direkte Folge einer erwärmten Atmosphäre. 2/
Je wärmer die Luftmassen, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen. Kurz: Clausius-Clapeyron-Gleichung. Dadurch werden Niederschlagsereignisse extremer, Jahrhundertflut nach Jahrhundertflut.
Die Infrastruktur in Deutschland ist nicht darauf vorbereitet. Da sind Expert:innen klar. 3/
Warte warte warte, Volker #Wissing macht jetzt was?
Nachdem er drei Jahre lang hauptberuflich das Klimagesetz boykottiert hat, lange Listen vom @Umweltbundesamt voller Vorschläge für CO2-Minderung ignoriert hat & ein Tempolimit verweigert - möchte er jetzt eine Aufweichung 1/
vom Klimaschutzgesetz erzwingen, indem er Menschen mit Fahrverboten droht? Abgesehen davon, dass dafür stand jetzt ÜBERHAUPT keine Gesetzesgrundlage gibt, wie schäbig, wie verantwortungslos, die Konsequenzen seiner eigenen Arbeitsverweigerung in vermeidlichen Angst-Szenarien 2/
gegen die eigene Bevölkerung zu überführen. Als Druckmittel in politischen Verhandlungen. Und schließlich weiß auch @Wissing, dass die potenziellen EU-Strafen für verfehlte Klimaziele im Verkehr gigantisch wären, auch mit einem geschredderten Klimaschutzgesetz nicht vom Tisch. 3/