Was mich in letzter Zeit beschäftigt und im Interview mit @TMadreiter wieder heraussticht: begleitet die @Stadt_Wien die Mobilitätswende aktiv, schafft sie die Voraussetzungen, oder schaut sie den BürgerInnen dabei zu? wienerzeitung.at/nachrichten/re…
Das liest sich alles so passiv, so unbeteiligt:
"Ich gehe davon aus, dass sich in einem Zeitraum von rund 20 Jahren der Privat-PKW-Besitz massiv reduziert haben wird - und das wird sich natürlich auch im Straßenbild niederschlagen."
"Die Infrastruktur muss den Bedürfnissen der Wienerinnen und Wiener entsprechen und sich Zug um Zug weiterentwickeln."
"Und wenn die Wienerinnen und Wiener zukünftig in erhöhtem Ausmaß ihre Fahrten mit Autos zurücklegen, die ihnen nicht mehr selbst gehören, dann bedeutet das, dass weniger Autos abgestellt werden müssen."
"Wir werden d. öffentlichen Raum in einem viel höheren Maß als Aufenthaltsraum wiedergewonnen haben. Eben haben wir nach fünfjährigem Bestehen auf die Umgestaltung d. Mariahilfer Str zurückgeblickt. Das ist ein sehr schönes Beispiel, wie sich Straßenräume transformieren können."
Gerade die Mariahilfer Straße ist doch das Paradebeispiel, wie viel Energie und Zeit notwendig ist/war, um ein Projekt durchzukriegen, von dem sich heute niemand mehr vorstellen kann, dass es jemals anders war. Aber sind wir schnell und progressiv genug?
Wäre die Rotenturmstraße - wie die Kärntner Straße - auch schon vor 50 Jahren umgebaut worden, wäre sie wahrscheinlich eine Fußgängerzone geworden. Heute gibt man sich mit dem Kompromiss einer Begegnungszone zufrieden, um ja nicht "verstörend zu wirken".
Gleichzeitig bauen wir immer noch Wattgassen und Flötzersteige (2017, Mehrzweckstreifen auf einer Hauptradroute), Kluckygassen (2020, komplette Belagssanierung ohne einzigen Baum), und wie sie alle heißen.
Schaffen wir mit Babysteps unsere Modal-Split- und Klimaziele? Seit 8 Jahren tut sich im Modal Split nichts mehr, und das trotz Ausweitung Parkpickerl und 365 Euro-Jahresticket. Brauchen wir nicht viel radikalere Schritte, um 2030 nur noch 15% MIV-Anteil zu haben?
Push (höhere Parkgebühren, drastischen Rückbau von Oberflächenparkplätzen, City-Maut, großflächige verkehrsberuhigte Wohngebiete) & Pull (Öffi-Ausbau in Randbezirken, durchgängiges sicheres Radnetz, komfortable Gehsteige und Ampelschaltungen für FußgängerInnen).
Vor allem, da offensichtlich "bereits rund 90 Prozent der Bevölkerung in Wien der Meinung sind, man müsse in Wien kein eigenes Auto besitzen. wienerzeitung.at/nachrichten/re…
P.S. Das war übrigens keine Kritik an der Stadtplanung, MA18, etc. Da gibt's viele tolle Konzepte, deren Umsetzung aber viel zu oft auf der Bezirksebene scheitert!
Und generell bin ich auch der Meinung, dass Städte Teil der Lösung und nicht des Problems sind.
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Sehr gut - die S8 wurde gestoppt.
Wenns schon um veraltete, naturzerstörende Bauvorhaben geht, hier noch ein paar Worte zu einem Projekt, das die neue Bundesregierung höchstwahrscheinlich weiterverfolgen will - zum Lobautunnel. noe.orf.at/stories/328523…
Unabhängig vom Genehmigungsstand des Lobautunnels ist das Bauvorhaben massiv zu hinterfragen! Seitdem es vor 20 Jahren ins Bundesstraßengesetz aufgenommen wurde, haben sich die Rahmenbedingungen fundamental geändert. Ein Bau ist mit dem heutigen Wissen nicht mehr vertretbar:
1. Es fehlt einfach die Notwendigkeit: die Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, dass 2030 um 40-45% weniger Autos in und nach Wien unterwegs sind! Dann brauchen wir definitiv nicht mehr Straßen, sondern weniger. Nur bei der Umsetzung haperts in Wien noch.
"Unterschätzt", "beeindruckend" ... ist Ulli Sima in Wirklichkeit die beste und erfolgreichste Verkehrsstadträtin der letzten Jahre? Und wie misst man den Erfolg überhaupt?
Ein paar Gedanken dazu: 1/🧵
Stichwort Radverkehr: Auf den ersten Blick schaut die Bilanz der Rot-Pinken Stadtregierung wirklich deutlich besser als in den vergangenen Jahren aus. Es wird mehr gebaut, mit deutlich höherer Qualität (Radwege). 2/ Analyse aus Schafferhofer, 2024: tuwien.at/index.php?eID=…
Und Ulli Sima wird nicht müde zu betonen, wie viel Aufholbedarf es gibt, weil in den Vorperioden so wenig weitergegangen ist.
Stimmt.
Aber ... 3/
Was sich auf der Homepage der @Stadt_Wien zwischen 14.1. und 27.2. getan hat, woher auf einmal 34.350 leere Parkplätze bzw. 206 Kilometer freie Längsparkspuren kommen, und was das alles mit der kamerabasierten Einfahrtskontrolle in die Innenstadt zu tun hat ... 👉🧵
Heimlich, still und leise hat die @Stadt_Wien irgendwann in den letzten 1 1/2 Monaten die Ergebnisse der Nachher-Untersuchungen für die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in den Bezirken 13 und 21 bis 23 online gestellt.
Werfen wir einen Blick hinein 🧐
1/
Die Berichte (am Ende des Threads verlinkt) sind mit Juni bzw. August 2023 datiert, die Kernaussagen werden aber schon in einer Presseaussendung von @SP_Wien und @NeosWien vom 22.2.2023 genannt.
Keine Ahnung, was dann noch fast 1 Jahr gedauert hat. 2/ ots.at/presseaussendu…
Die Wünsche der Bevölkerung sind eindeutig:
🌳 mehr Begrünung
💨 bessere Luft
🚲 sichereres Radfahren
🚋 attraktivere Öffis
🚗 weniger Autoverkehr
🪇 weniger Verkehrslärm
🚶 breitere Gehsteige
Den meisten wenig wichtig oder gar nicht wichtig sind Parkplätze. 😍 2/
Geplant ist ein Zweirichtungsradweg auf der Südseite, ein eigener Gleiskörper für die Bimlinien 52 und 60, und eine Einbahn für den Kfz-Verkehr stadtauswärts.
In Anbetracht der Umstände (lokale Erreichbarkeit, Straßenbahn) halte ich das für eine sinnvolle Lösung. 3/
Können wir bitte nochmal über diese "Verkehrsuntersuchung" im Auftrag des @Land_Steiermark reden, in der die @tugraz den "A9-Ausbau aus verkehrlicher Sicht [als] alternativlos" bezeichnet?!
Die Untersuchung war vom @Land_Steiermark in Auftrag gegeben worden, nachdem das @BMKlimaschutz den dreispurigen Ausbau der A9 südlich von Graz gestoppt hatte.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: 2/ kleinezeitung.at/steiermark/614…
Das Framing des "alternativlosen" (zumindest in Anführungszeichen) Ausbaus wurde von den Medien unhinterfragt übernommen. Mindestens eine Alternative, die Entlastung der parallel verlaufenden Straßen durch deren Rückbau, scheint aber gar nicht untersucht worden zu sein. 3/
Jetzt wissen wir endlich, wovor die @SP_Wien solche Angst hatte, dass sie 2 Jahre lang die Herausgabe der mit Steuergeld bezahlten Studie zum Supergrätzl Volkertviertel mit allen Mitteln verhindert hat:
- die Wünsche der BürgerInnen
- das Potenzial des Volkertviertels
Ein 🧵
Die Studie ist jetzt, nur dank der Hartnäckigkeit eines Journalisten des Grätzlblattls, endlich öffentlich verfügbar. 2/ graetzl-blattl.at/zeitung/pilots…