Ich will Sie einmal beim Wort nehmen und sehen, was herauskommt. Da es viele verschiedene Wissenschaftler und Überzeugungen gibt, halte ich mich an den fleissigen Erkenntniszuträger Irenäus E.-E., der sich besonders gut eignet, da er selbst mit seltsamen Aussagen auffiel, als
er seine Erkenntnisse in einem Spiegel-Interview in die Gegenwart übertrug.
Sie dürfe zunächst einiges über die Neuroethologie der menschlichen Freiheit nachlesen. Wesentlich ist, dass wir Menschen im Gegensatz zum Tierreich über eine außerordentliche Freiheit von den
Triebkräften verfügen, die wir durch Erziehung, Kultur und eigenes Denken erreichen können. Hätten Sie recht, es hätte weder Galizien gegeben noch die Aufnahme schwarzhäutiger Männer aus Alexanders Alpenüberquerung in die damaligen, sagen wir Alpenbergvölker, die uns schon
dadurch bezeugt werden, dass weiße Eltern heute immer mal schwarzen Nachwuchs haben.
Woher kommt die Überzeugung, dass Menschen infolge der Evolution (Quatsch, der richtige Begriff lautet stammesgeschichtliche Anpassung, wenn sie schon von Wissenschaft schwadronieren, es gibt da
einen Unterschied) andere ablehne würden? Wenn Sie von Religion schreiben, haben Sie Ihr Argument bereits versenkt, denn wann sollte Religion in die stammesgeschichtliche Anpassung eingegangen sein? Monotheistische Religionen sind eine Kulturleistung ersten Ranges aus den
letzten paar Augenblicken der stammesgeschichtlichen Anpassung, damit verlieren Sie "Wissenschaftler" ihr zweites Argument.
Woher es kommt? Von den Kindern und der irgendwann einsetzenden sog "Fremdenangst". Das Phänomen ist nicht vollständig geklärt, insbesondere, wenn es
plötzlich die eigenen Eltern betrifft oder hinter das Phänomen des Bartträgers zurücktritt. Was Sie bei den Kindern finden, ist eine Entwicklung, die in gewissem Sinn stammesgeschichtliche Anpassung nachholt - im Leben außerhalb der Mutter, die Menschenkinder vollkommen
ungeschützt vier Jahre zu früh verlassen, verglichen mit Säuretieren anhand der zum Geburtszeitpunkt ausgeprägten Fähigkeiten. Wir Menschen bleiben nicht auf der früheren Entwicklung stehen, wir reifen zum Erwachsenen aus, der wie oben beschrieben in der Lage ist, zum Wohle
seines Sozialverbandes (wir leben heute weder in Höhlen noch in Stämmen) seine Triebabfuhr zu steuern.
Werfen wir einen Blick in Abschnitt 4.2 des o.a. wissenschaftlichen Werkes. Die Frage einer angeborenen Xenophobie mag umstritten sein, nicht aber die einer Anpassung:
"Offenbar bildet die Xenophobe einen wichtigen Bestandteil des menschlichen Verhaltensrepertoires. Sie liegt als stammesgeschichtliche Anpassung vor, kann aber durch Erziehung stark beeinflusst werden. In vielen Kulturen wird sie von den Eltern zu erzieherischen Zwecken benutzt
und dabei als Sekundäreffekt sicher bekräftigt: Als ein Tasadaysäugling greinte, ermahnte ihn die Mutter, dass der Fremde ihn mitnehmen würde, wenn er nicht ruhig sei. Entsprechendes hörte ich immer wieder von den Yamomami."
Haben Sie es mitgeschnitten? Selbst die stolzen Yamomami, die von der alternden Leni so bewundert wurden, Sie wissen schon, die Riefenstahl, sind in der Erziehung, wie Sie so verächtlich schreiben, "linksgrün".
Und nun dürfen Sie die Frage stellen, warum das so ist. Die Lösung
liegt im Begriff der stammesgeschichtlichen Anpassung, die Yamomami, die so handelten, waren evolutionär erfolgreicher, nicht als Individuen, sondern als Sozialverband (deswegen ist stammesgeschichtliche Anpassung richtig, Sie Großgeist).
Was das Wesen der Wissenschaft angeht,
lesen Sie Popper. Danach denken Sie darüber nach, ob in allen Wissenschaften die Überprüfung durch Experiment möglich ist.
Damit komme ich zu Ihrem Post zurück. Sie antworten auf die Betroffenheit anderer Menschen mit dem dümmsten "wissenschaftlich bewiesen"-Tweet, der denkbar
ist. Ich konstatiere bei Ihnen vollkommen unwissenschaftlich einen Mangel an Empathie während des Schreibens, und was bringt mich zu der Frage, was Sie eigentlich ausdrücken wollten, ohne es wirklich zu schreiben. Schreiben Sie doch eigentlich, was Sie wirklich denken.
P.S. Ist es Ihnen unangenehm, mein humanethologisches Kurzzeitexperiment zu sein?
P.P.S. Die fehlende Abbildung, also Ihr Lesestoff.
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#sdl0502 2025 Stendal
Anmerkungen zur AfD-Wahlkampfveranstaltung
Reichardt war da, Kirchner, Siegmund und der Bundestagskandidat Korell. Von der Seitenlinie sprach Lizurek. Der Landesvorsitzende, beide Fraktionsvorsitzende im Landtag, zwei Landtagsabgeordnete.
Die Positionen der AfD sind bekannt, auch die Art der Kommunikation. Daher nur einige Anmerkungen zu speziellen Punkten.
TikTok-Influencer Ulrich Siegmund: "Und ich hätte es ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass ein so wunderschönes Land wie Deutschland, mit so einer stolzen Kultur, Geschichte, Aufopferungsbereitschaft und Tugenden, wie wird es eigentlich haben über Jahrhunderte, Jahrtausende
Es gibt zwei maßgebliche Beteiligte an der Sicherheitssituation auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg: den Betreiber, eine 52%-Gesellschaft der Landeshauptstadt, und die Polizei, die dem Innenministerium untersteht.
Es gibt zwei Klassen von Sicherheitsverstößen: Die, die den
Anschlag ermöglicht haben, und die, die nun darüber hinaus auffällig werden.
Der Betreiber habe also der Polizei in MD im November (der Markt hat vor der Adventszeit geöffnet, alte christliche Tradition) mitgeteilt, dass ein für die Hartstraße vorgesehenes Polizeifahrzeug falsch
gestanden hätte. Die Hartstraße war die Ausfahrt des Täters, nachdem er Hunderte überfahren hatte. Aber es wäre nichts passiert, erklärt der Betreiber.
Wir erfahren darüber hinaus, dass es zwei Sicherheitskonzepte gegeben haben soll: Das des Betreibers und das der Polizei.
Während des Trauermarschs kommt es zu Aggressionen gegenüber einem rechten Streamerpaar. Keine überraschende Reaktion bei der Mischung der Teilnehmer aus vermeintlicher bürgerlicher Mitte der Neuen Rechten und alten Rechtsextremisten. Aber sie behaupten sofort, es handele sich
um Provokateure, "Antifa", die ihre Gesichter vermummen, um auf verschiedenen Demos teilnehmen zu können, ohne erkannt zu werden.
Die AfD hat den Anschlag instrumentalisiert, sie spaltet bewusst Stadt und Land. Die von ihr vertretenen Behauptungen leisten den rassistischen
Übergriffen Vorschub und legitimieren sie. Dazu gehört zuallererst die Behauptung, das Problem wären nicht Täter, sondern, dass Weihnachtsmärkte überhaupt Sicherheitskonzepte bräuchten. Auf diese Weise wird der Anschlag für Vorstellungen massenhafter Abschiebungen genutzt, die
Es ist der 20.12.2024, als sich Liebhaber geistlicher Chormusik im Magdeburger Dom, dem jahrhundertealten Wahrzeichen der Stadt, zum "Weihnachtssingen des Magdeburger Domchores gemeinsam mit den Magdeburger Dombläsern". Das Konzert beginnt um 19:00
Uhr. Nach einiger Zeit wird die Atmosphäre des Konzerts gestört: Mehr und mehr Handys klingeln, es entsteht Unruhe. Einige fühlen sich gestört. Als am Ende "Oh du fröhliche" gespielt werden soll, heißt es: "Es gab einen Anschlag." Das bekannte Weihnachtslied wird man in
Magdeburg in diesen Tagen nicht mehr spielen. Und jene, die keinen Anruf erhielten, beginnen wie die anderen, hektisch zu telefonieren. Familienmitglieder, Freunde, Kinder. Viele werden berichten, dass Angehörige nur kurz zuvor auf dem Weihnachtsmarkt waren und dem Anschlag
#md2112 2024 Magdeburg
Rechtsextremer "Trauermarsch" - Rassismus und Antisemitismus
Während der Versammlung sprach der militante Neonazi Thorsten Heise. Hier erklärt er: "Und ich frage euch, was machen wir mit diesen ganzen Menschen, dieser Zuwanderung, diesen sinnlosen
Einwanderern, nicht lesen, nicht schreiben, kulturfremd..."
"Zuwanderung" und "Einwanderer" sind in ihrer Aussage nicht begrenzt auf bestimmte Gruppen, es gibt hier keinen Hinweis auf eine bestimmte Herkunft. ein Eingrenzung erfolgt erst mit "kulturfremd", aber die ist
exegetisch nicht sinnvoll, nachdem alle, die nicht mit Heises Vorstellung einer deutschen Kultur vertraut sind, "kulturfremd" sind. Damit sind pauschal alle Nichtdeutschen gemeint, die ebenso pauschal "nicht lesen, nicht schreiben" könnten. Das ist eine Abwertung von