Thread by @KonLex09

Neues vom Alten Markt - und aus Plauen

Die QAnon-Sekte vom Alten Markt breitet sich inzwischen zweigeisig aus. Die alte "Orga" hatte das Handtuch für Magdeburg geworfen und beklagt, man hätte ihr "faschistoide Tendenzen" vorgeworfen. Denn sie wolle sich der Vernetzung widmen und

nun bei "Mitteldeutschland steht auf und bewegt sich" vorsingen und sprechen. Man heißt in Magdeburg nun auch offiziell "Mitteldeutschland - MD", nach #b2908 wollte man nicht mehr zu Querdenken gehören.
Manuel Zieber gehörte nun zum Reisekader, war aber bei den letzten

Veranstaltungen nicht mehr dabei; vielleicht konzentriert er sich wieder darauf, mit medizinisch wenig sinnvollen Methoden anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Veränderungen in MD selbst führen dazu, dass die Versammlungen nun von Christian oder auch Manfred

Herold angemeldet werden, so steht zu vermuten, vielleicht auch von Dirk B., der noch immer moderiert und beklagt, immerzu angesprochen zu werden auf seine Überzeugungen, andere würden alle seine Videos erfolgen. Dass er selbst erfolglos bleibt, erfährt man am Rande einer der

kuriosen Demos, die nun schon zwei mal von der Initiative "Eltern für..." irgendwas vor dem Bildungsministerium am Donnerstag durchgeführt wurden. Er war dabei, und wurde von anderen wiedergegeben er habe Recht, es würde alles nicht viel nützen, wenn 2 Schulkinder die Maske

verweigerten und 922 nicht. Vergeblich ist alles Mühen, manchmal kann die Realität nicht ignoriert werden.

Die Montagsspaziergänge sind gestorben, für mich als Beobachter sind die Samstagsveranstaltungen inzwischen gähnend langweilig.

Auffällig ist, dass QAnon-Bekenntnisse zuletzt nicht mehr geäußert wurden. Stattdessen wurde mehrfach ein Text von Christian Manfred Herold verlesen, der von Dirk B. (Elternratsvorsitzender Hegel-Gymnasium, sieht aber heute nach Vergangenheit aus) als "Friedensgebet" bezeichnet

wurde. Aber vom Text ist es ein Glaubensbekenntnis, es endet mit ""Wir werden gemeinsam die Erde mit wissender Liebe erfüllen."

Sie werden zur Sekte, es wurde auf Deutsch gesprochen, auf Ungarisch, auf Rumänisch und auf Holländisch. Letztere Aufgabe übernahm Udo Merx, der

Gitarrenheld, der als Chemieingenieur gearbeitet habe und bei der Kripo sogar als Kommissar, und es gibt eine Folge von "Aktenzeichen XY ungelöst" vom 16.01.2014, in der ein Udo Merx einen Raubüberfall auf einen Juwelier beschrieben haben soll, der nicht aufgeklärt werden konnte.

Es gab ein paar sinnfreie Reden, Musik wurde eingespielt (Thema für später), und ein vorzeitiges Ende wegen Dauerregen.
Zu berichten wäre nur noch, dass der Pädophilie-Experte Thomas gestern nicht mit auf Reisen, sondern in Magdeburg war, wo er eine Art Superdemo in MD am 17.10.

ankündigt, ohne konkret werden zu wollen, auch Dirk äußerte Vorfreude, und zugleich um Spenden bat, weil die Kohle inzwischen weg sei.
Dann ist es ihm wichtig, das aus der skurrilen "Pressekonferenz" bekannte Motto der keltisch-druidischen Glaubensgemeinschaft aufzusagen:

"Handle an jedem Wesen so,... wie du an dir gehandelt haben möchtest." Natürlich sagen sie nicht, woher der misslungene Spruch stammt, von benanntem Reichsbürgerverein, de auch Persos austellt mit Fantasienamen und -adressen, um sich dann zu wundern, dass die Kunden klagen, weil

die Post nichts zustellt (wie das Sonnenstaatland einmal feststellte, und das hat mich wirklich gut amüsiert). Ansonsten gibt es da einen Edelmetallhändler im Hintergrund, und die bekloppte Überzeugung, man könne sich durch Mitgliedschaft im Reichsbürgerverein irgendwelchen

Medizinsachen wie Impfen entziehen, und zwar aus Glaubensgründen, siehe GG, Religionsfreiheit u.s.w. Das ist schon ein hoher Nepp-Level, da können die Butterfahrten einpacken, falls es die noch gibt.
Ansonsten: Am 03.10. keine Versammlung am Dom (der Alte Markt scheint passe),

wo sie dann demonstrieren werden, wird sich zeigen.

Und damit geht es nach Plauen.

#Plauen2609 #PL2609

Anders als in MD war es zwar herbstlich, aber es regnete nicht. Das Programm war zuvor bekannt und versprach Großes für den Tag: Ralf Ludwig, der Querdenken-Staranwalt, und Vera Lengsfeld für die geplagte, rechtspopulistische Seele.

Nach der Begrüßung durch zwei Damen (darunter eine Freifrau, die eine "Steinerschule" besucht hat und heute Ernährung und Yoga unterrichtet) durfte der Rene Baier (Lautschrift) ran, im Namen einer Elterninitiative, die er dort vorstellte, verbunden mit den üblichen Corona-Leugner

-Narrativen. Dann folgt eine Aufzählung von Angst - Angst - Angst, darauf die "Politmarionetten", deren "Spielball" man sei, weil sie "perfide Pläne" umsetzen wollten.
Danach kommt das "notwendige Wisse um die Zusammenhänge" und die Forderung, "offen für alles zu sein."

Schließlich geht es um "das Spiel, das seit Jahrzehnten mit uns gespielt wird" in "einer Matrix" mit unglaublichen Ausmassen.
Dann sagt er wortwörtlich: "Denn das ist die eigentliche Motivation dieser hochkriminellen Regierung. In Wahrheit haben diese zionistischen

Erfüllungsgehilfen nämlich Angst vor uns."
An dieser Stelle will er weitersprechen, wird aber durch Applaus gehindert.
Der Mann hat einen Verschwörungsmythos umschrieben, diese Verschwörung ginge von "zionistischen Erfüllungsgehilfen" aus. Dabei bezieht er sich auf die Regierung

im Satz zuvor. Ganz gleich, ob deren Mitglieder zionistisch gesinnt sind oder jüdisch, das Adverb "zionistisch" ist hier zunächst sachfremd und erhält damit die Bedeutung von im Sinne des Zionismus, der dann hinter der erfundenen Verschwörung stecken würde. Wir wissen aus der

Forschung, dass in der Umwegkommunikation zionistisch für jüdisch steht. Es ist die jüdische Weltverschwörung, die er in seiner antisemitischen Äußerung fabuliert und die die Anwesenden mit Applaus belohnen. Kein folgender Redner wird die Behauptung kritisieren.

Nach einem von rechter Seite bekannten Bismarck-Zitat wird die Reichsbürger-Mottenkiste geöffnet. "Die Willkür" "des Verwaltungskonstruktes BRD".
Da hilft ich nicht der Dutt.

Eine der Moderatorinnen folgt (nicht die Freifrau). Sie verliest eine Grußbotschaft von Vera Lengsfeld, die nicht kommen konnte, es ist eine Corona-Leugner-Brandrede. Damit nicht genug: Es folgt ein eigenes Werk der Moderatorin Steffi Kirsch-Lischke, so eine Art Faschingsgedicht,

, in dem der "staatliche Virus" "ausgemerzt" werden soll, und man wolle "einen Sturm auf die Demokratie", sie hat kein glückliches Händchen mit den Sprachbildern.
Zuvor gab es noch den Gitarrenspieler "Yann Sonn King", der zwei Gerhard-Schöne-Kinderlieder umgetextet zum Besten

gab, offenbar hat er keine Ahnung vom Urheberrecht. vielleicht aber Schöne.
Es gab da vorher auch noch den "Frieden Freiheit Wahrheit Liebe"-Querdenker-Ingenieur Jörg aus Plauen, und die Livia Freifrau von Ascherade

(hatte vorhin angegeben, sie war Moderatorin, aber das war falsch. Die andere Moderatorin war Julia Schöne) aus Naumburg. Auch ein Zahnarzt aus Naumburg durfte grüßen.

Zurück in die Chronologie. Der Gitarrespieler singt seine "Corona-Top-5" mit mutmasslich weiteren

Urheberrechtsverletzungen, dann beklatschter Auftritt des Staranwalts Ralf Ludwig, der in Deutschland mithilfe von Software Massenklagen eingeführt hat, wovon Querdenken eifrig Gebrauch macht. Was hat er zu sagen?

Zunächst Grüße von Ballweg, der herausgefunden hat, dass die Bundesregierung Querdenken für Demokraten hielte. Steht aber so nicht drin in der Antwort auf Ulla Jelpke.
Aber die BR formulierte von "demokratische Kundgebungsteilnehmer".

Und mit den Antworten ab Frage 5 kann ich nicht konform gehen, mir scheint, die BR hat ein Problem mit dem Verständnis verschwörungsideologischen Denkens, das per se nicht demokratisch sein kann.
Quelle: ulla-jelpke.de/wp-content/upl…

Immerhin wurde eine Versammlung in MD als rechtsextrem eingestuft, und jede Menge in Halle.

Zwischendurch bekam ich Nachricht zu den Moderatorinnen. Vielen Dank, hier zunächst zu Steffi Kirsch-Lischke.
vonknoche.blogspot.com/2020/05/vogtla…

Und hier zu beiden Damen, der Steffi und der Julia Schöne sowie weiteren.
vonknoche.blogspot.com/2020/06/wer-or…

Übrigens gibt es dort das absurde Ritual, zu rufen "Seid ihr linksextrem?", worauf all antworten "Nein", dasselbe mit rechtsextrem. Letzte Woche behauptete einer sogar, man könne nicht rechts sein, weil man in der "antifaschistischen DDR" aufgewachsen sei. Als sei ihnen ein

antifaschistischer Schutzwall im Hirnkasten gewachsen, Dr. Schöning könnte das sicher erklären, aber der sitzt ja gerade hinter britischen Gardinen.

Ludwig spricht nun von einem Journalisten, und da Ludwig immer so argumentiert, als sei er von diesem Planeten, hören wir mal

genauer hin: Er "wird natürlich immer geschickt..." Und das, nachdem die BR für die Querdenker eingetreten sei. Nein. Einmal Verschwörung, immer Verschwörung.

Dann erklärt er: ""Wir sind Demokraten, und Demokraten müssen sich im Übrigen nicht abgrenzen." Folgerichtig hat Ludwig an einer YT-Diskussion mit Nikolai Nerling, extrem rechts und wegen Holocaustleugnung in erster Instanz verurteilt, und Anselm Lenz, teilgenommen.

Natürlich ist der zitierte Ausspruch eine argumentative Finte. "Demokrat" ist hier die Selbstzuschreibung, die er wählt, und diese mache ihn über jeden Zweifel erhaben, es grenzt an Unfehlbarkeit, an ein über der Moral stehen.

Aber er irrt, deshalb gibt es in der Republik den

demokratischen Konsens, das Ausgrenzen der Verfassungsfeinde, als bittere Lehre aus jener Zeit, als Parteien und Politiker, die dem demokratischen Spektrum zugeordnet wurden, zu den Steigbügelhaltern der NSDAP wurden.
Nerling steht außerhalb des Konsensus, er hat nicht ohne

Grund seinen Job verloren. Nerling hat bei Stefan Bauer erklärt, Abstimmung über neue Verfassung gern, aber es müsse vorher erst ein paar Jahre lang aufgeklärt, also umerzogen werden.
Ludwig dagegen sammelt die ein, die die Verfassung ändern wollen, und verstößt damit gegen den

demokratischen Konsens, in dem das GG als funktionstüchtige Verfassung gesehen wird. Er betreibt damit die Umkehrung, die wir von den Erleuchteten und Rechtspopulisten kennen: Diese seien die Hüter der Verfassung, die Demokraten, alle anderen damit Undemokraten und Schlafschafe.

Auf diesem Platz in Plauen gehören diese Begriffe zusammen, keine Frage.
Das Gespräch hat es wirklich gegeben, Lenz fand Nerling ungefährlich und findet, man hätte ihn nicht aus dem Schuldienst entfernen dürfen. Und irgendwie wäre es heute wie damals, man habe aus 33 nichts

gelernt, wenn erneut irgendwelche Unternehmen das Land ins Unglück stürzen, das ist das Lied der Holocaustrelativierer, das ist der Nachhall der Dimitroff-Doktrin, locker eingestreut.

Da nimmt es nicht wunder, dass der Rechtsstaat ganz schnell kaputt geht. Ein unverfängliches Beispiel: Kita-Plätze und Klagen. Und nein die Sache geht bis 2008 zurück, zum KiGaFöG (oder ähnlich, ist schon spät). In seiner Schilderung verbessert sich die Situation der Kläger vor

Gericht mit der Zeit, es handelt sich also um das Heilen, nicht um das Kaputtgehen. Fällt es keinem auf? Aber er darf daraus den Vorwurf ableiten, Richter hielten sich nicht an das Gesetz und würden nicht Recht sprechen. Verschwörungsideologische Anklänge durch Absurdistan-

Argumentation. Im Übrigen hat er in wenigen Jahren 6.000 Klagen durchgezogen. Da haben die Richter dem Einzelfall sicher mehr Aufmerksamkeit schenken können als er.

Morgen geht es weiter.