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Oct 1, 2020 23 tweets 4 min read Read on X
Migration zu überglorifizieren ist für alle Beteiligten langfristig desaströs. Immer wieder hört man von Linken den Vorwurf, dass man vom Leid dieser Leute profitiere und sie daher aufnehmen müsse (oder weil jedes Volk zu irgendeinem Zeitpunkt migrierte). Eines aber vorneweg:
Per se bin ich nicht gegen Migration, doch in diesen gewaltigen Ausmaßen ist es für keine Community förderlich, da man alle bestehenden Probleme bestärkt und neue erzeugt. Ich werde einige Punkte nennen, um diesen Standpunkt so detailliert und nachvollziehbar wie möglich zu
präsentieren, aber Arschverletzte und jene, die einen als Menschenfeind oder Neonazi bezeichnen, wird es immer geben.
Zuerst: Warum migrieren Leute? Fast alle migrieren aus den zwei hauptsächlichen Gründen Wohlstand und Sicherheit. Das ist nicht verwerflich, und aus individueller
Sicht kann ich es bestens nachvollziehen, wenn man woanders seinen Lebensstandard verbessern kann. Was vor allem die Liberalen konsequent weigern zu tun, ist es, langfristig und im Großen und Ganzen zu denken. Sie sehen es nicht als eine Gruppe mit mehrheitlich gemeinsamen
Anliegen, sondern als Millionen Einzelschicksale, weswegen sie liebend gerne die emotionale Werbetrommel rühren, um jedwede Kritik auf Auswirkungen insbesondere in der Makroebene im Keim zu ersticken. Man atomisiert eine der größten Auswirkungen zahlreicher Probleme, um sich
nicht damit tiefer auseinandersetzen zu müssen. Jetzt sind sie halt da, man hat den Einzelnen doch geholfen, und den Rest baden künftige Generationen aus. Das eingangs erwähnte Argument, man habe doch stets vom Leid dieser Menschen profitiert, also ist man auch deswegen
verpflichtet, sie einwandern zu lassen, weil nur hier Chancen auf Wohlstand und Sicherheit bestünden, offenbart das bewusst oder unbewusst verachtenswerte Weltbild des moralisch überlegenen Virtue-Signallers. Sie scheinen sehr wohl zu wissen, dass diese Menschen aus armen
Regionen herkommen und oft sehr schwere Schicksale und Lebensbedingungen vorzuweisen haben. Geht man nach dem Mantra, dass Migration eine Bereicherung ist, muss man auch anprangern, dass man vom Leid anderer profitiert, indem man massive Migration pusht. Es muss Ländern
schlecht gehen, damit sie in die, denen es gut geht, einwandern können. Kaputte, verwahrloste Communities oder gar Länder werden also vorausgesetzt, um sich für Migration einzusetzen. Geht man nach der Prämisse, es würden viele Kriminelle einwandern, bestärkt man die
Herkunftsländer darin, dass es okay ist, nichts an den Bedingungen, die diese Leute in der Vielzahl hervorbringen, zu ändern, denn wir nehmen sie ja auf. Man hat also kein Interesse daran, dass diese Länder zumindest wirtschaftlich prosperieren, da sonst der Beweggrund für
Migration flöten geht. Bestärkt wird das dadurch, dass sehr wohl fähige Fachkräfte unter den Migranten dabei sind (wer das abstreitet, ist wirklich dumm), aber sie den Ländern für das eigene gute Gewissen regelrecht wegnimmt, obwohl sie sie selbst dringend brauchen, um aus dieser
Spirale auszubrechen. Aber das kommt - wie eingangs erwähnt - deswegen dazu und wird so breit unterstützt, weil man nicht das Phänomen als Ganzes betrachtet, sondern atomisiert Einzelschicksale unter die Lupe nimmt. Ein Dopaminkick auf Kosten beider Arten von Ländern also.
In den Zielländern werden sich dadurch langfristig gravierende Änderungen ergeben, und man kann mit Sicherheit sagen, dass sie nicht mehr so sein werden wie früher. Wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann wandern viele nur nach Deutschland, den USA, Schweden etc ein, nicht
weil sie demokratisch sind oder tolle Verfassungen und kulturelle Normen und Werte besitzen, sondern weil diese Länder momentan imstande sind, das Bedürfnis nach Wohlstand und Sicherheit so gut zu befriedigen, dass selbst die Sozialhilfe den langen, mit Lebensrisiken verbundenen
Weg von den Ursprungsländern bis zum Zielort wieder wett macht. Das heißt aber auch, dass sobald diese Länder nicht mehr dazu in der Lage sind, das zu gewährleisten, sie auch als Migrationsziele vollständig wegfallen. Auffallend ist auch, wie alle westlichen Top-Zielländer alles
dafür tun, auf lange Sicht ihren Fortbestand und alle Faktoren, die den Wohlstand erst ermöglichten, zu beseitigen. Man hat sämtliche Prämissen dekonstuiert und dafür gesorgt, dass sich die beheimateten Mehrheitsvölker dafür schämen, in ihrem eigenen Land das Sagen zu haben.
Die eigene Kultur soll weg, weil Vorfahren grausame Verbrechen begingen oder weil andere ein aus heutiger Sicht moralisch verwerfliches Wertesystem an den Tag legten. Die eigene Sprache soll nicht mehr die wichtige Stellung einnehmen, sondern nur noch eine unter vielen sein.
Mehrsprachigkeit ist grundsätzlich gut, aber ohne Amtssprache, die alle erlernen, hat man keine Kommunikationsgrundlage. Um basalste Abläufe zu gewährleisten, müsste man etliche Sprachen erlernen, was absolut ineffizient ist. Doch die Notwendigkeit der deutschen Sprache wird auf
andere Wege auch geschmälert. Parallelgesellschaften, wo die heimische Kultur, die heimische Sprache, die heimischen Normen und Werte gehegt werden und alle notwendigen Dienste in der eigenen Muttersprache angeboten werden, nehmen jeden Anreiz, die deutsche Sprache zu erlernen.
War man früher als Einwanderer arm dran, weil es kaum gute Sprachkurse oder Übersetzer gab, nimmt man heute zu viel Rücksicht auf diese Problematik und löst sie falsch. Selbst das Schulwesen wird irgendwann nicht mehr als letzter Anreiz herhalten können, da es erste Vorschläge
gibt, das Abitur in der eigenen Muttersprache abhalten lassen zu dürfen. Man hat Außengrenzen faktisch abgeschafft, nur um unzählige Hürden in die Mikroebene verlagert zu haben. Schlussendlich wird daraus eine zerstrittene Gesellschaft, die immer weniger Gemeinsamkeiten vorweisen
wird, bis der Zusammenhalt so schwach sein wird, dass alles den Bach runtergeht. Wer aber glaubt, durch Ehrenämter, Spenden an NGOs etc. diesem Trend entgegenwirken zu können, irrt gewaltig. Er nährt das System, was all diese Entwicklungen erst notwendig machte, selbst wenn die
eigenen Intentionen gut sind. Sobald etwas da ist und auch nur einen Funken Selbsterhaltungstrieb besitzt, will es nicht obsolet werden. NGOs, Ehrenämter etc. sind so groß wie nie. Denkt ihr wirklich, sie werden sich irgendwann überflüssig machen oder das System stürzen? Nein.

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