Thread zum #Drecksloch#Liebig34
Die Leute präsentieren sich grad ernsthaft Fotos von zum Barrikadenbau eingesetztem Müll aus der gestern geräumten #Liebig34lebt und witzeln darüber, dass so wohl sozialistisches Wohnen gehe. Sie posten dazu Fotos von Luxusbau und meinen, (1/10)
der symbolisierte hingegen den Kapitalismus (nicht die Despotie). Oder sie meinen, dass man sich in der Liebig34 alle möglichen Krankheiten hätte einfangen können. Und irgendwie feiern sie eine große Kartoffelparty. Ich möchte bescheiden an folgendes erinnern: im deutschen (2/10)
Kapitalismus lebt jedes fünfte Kind in Armut. Zu welchen Wohnverhältnissen sind sie gezwungen? Kapitalismus ist, wenn unser Elektroschrott einfach verschifft und ins Nildelta gekippt wird, unser Atommüll die russische Provinz verstrahlt, wenn Illegalisierte in Südspanien (3/10)
in Lagern aus Müll leben und in Gewächshäusern arbeiten, damit hier Gemüse weiter quasi umsonst ist. Kapitalismus ist, wenn in Fukushima radioaktiv verstrahltes Wasser ins Meer geleitet wird oder wenn Kinder in Ghana zum Arbeiten auf die Schrotthalde gehen, um ihre (4/10)
Lebensmittel aus dem Müll zu suchen. Kapitalismus ist, wenn 20.000 Leute auf einer griechischen Insel in Müllhäusern leben, damit der EU-Binnenmarkt vor ihrer Armut geschützt ist. Kapitalismus ist eine selbstverschuldete, beginnende Klimakatastrophe, die diesen Planeten (5/10)
verwüsten wird. Vielerorts wird der Rest unserer Zivilisation als Abfall verrotten. Aber trotzdem will von euch niemand sein Zimmer aufräumen. Habt ihr von all dem mal Fotos gesehen? Kapitalismus ist übrigens auch, wenn z.B. in den USA 100.000, in GB 40.000 Menschen (6/10)
wegen Corona tot sind, weil die Freiheit des Marktes und die heilige Wirtschaft über dem Leben der Einzelnen stehen. Deutschland schlittert gerade in den zweiten Lockdown, weil ihr nicht aufhören wollt mit euren heiligen Familienfeiern und eurem Partyhedonismus, aber auf (7/10)
Twitter brüllt ihr, in linken Hausprojekten würden Keime ausgebrütet. Kein unter Zecken grasierender Muschiflo kann da mithalten: die größte Pandemie, die größte Brutstätte tödlicher Krankheiten und tödlicher, menschlicher Entzweiung ist der Kapitalismus mit seiner zum (8/10)
Prinzip erhobenen ökonomischen Unvernunft und seinem über jede sich nur bietende Leiche gehenden Prinzip der Maximierung von Profit. Eingeordnet in dieses ganze Bild des Müllhaufens menschlicher Geschichte, und nur so, kann man Leute bewerten, die (9/10)
über den Barrikadenmüll in der Liebig34 frohlocken und scherzen und nicht bemerken, was für einer Idee von Menschheit unwürdige Witzfiguren sie selber sind. (10/10)
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