Zum Thema freie Beatmungsbetten in Deutschland muss ich ein paar Bemerkungen loswerden und ihr mögt mir bitte meine Offenheit verzeihen:
COVID-19 ist eine hochkomplexe Erkrankung, bei der beatmungspflichtige Patienten sehr aufwändig und dezidiert therapiert werden müssen.
Und dies setzt nun mal eine gewisse Expertise voraus.
Fast 20 J nach der Publikation des ARDSNetwork-Trials sind viele Kolleg*innen auf Intensivstationen in D nicht in der Lage, Pat. entsprechend den aktuellen Empfehlungen adäquat und mit den richtigen Parametereinstellungen zu
beatmen, was mit erhöhter Sterblichkeit einhergeht.
Weiterhin geht eine protokollgestützte Entwöhnung von der maschinellen Beatmung (Weaning) mit einem signifikanten Überlebensvorteil und einer signifikant verkürzten Beatmungsdauer einher. Diese Erkenntnisse sind zehn Jahre alt.
Auf vielen Intensivstationen wird erst seit diesem Jahr über die Einführung eines sog. Weaning-Protokolls nachgedacht, weil nächstes Jahr das Weaning im DRG-System aus der Beatmungs-DRG ausgegliedert wird und somit nur protokollgerechtes Weaning entsprechend vergütet wird.
Qualität ergibt sich also insbesondere in der Intensivmedizin nicht aus Quantität.
Somit entscheidet sich nämlich ob die/der Patient/in die Erkrankung überleben wird, schon an der Schwelle zum „richtigen oder falschen“ Krankenhaus.
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