#USWahlen2020: „The polls were wrong“ ist einer der häufigsten Erklärungsversuche und eine der nachhaltigsten Fehlinformationen bei der Frage, wie Trump überhaupt Präsident werden konnte. Wir haben die Polls nur schlecht verstanden. 1/x
Die letzten Polls 2016 sahen Clinton mit etwa + 2–4 % vor Trump – landesweit. Das Ergebnis am Ende waren + 2,1 % mehr Wähler*innen für Clinton. Eine Verschiebung von - 2 % ist völlig in der Schwankungsbreite.
Was fehlte, waren verlässliche Aussagen über die Verteilung in den Staaten. Und die Verschiebung weg von den low-education whites im Rust Belt zu Trump war haarscharf ausreichend. Die Gewinne im Sunbelt aber nicht ausreichend, um Clinton zu 270 electors zu bringen.
Die Pollsters haben die *Verschiebung* nicht ausreichend erkannt – und haben den Fehler nicht wiederholt. Bei den Midterms 2018 waren die gemittelten Polls nur etwa ein Prozent daneben – diesmal in die andere Richtung (Dems stärker als erwartet).
Was heißt das für 2020? Biden führt in der @FiveThirtyEight-Prognose um 7,8 % landesweit. Das heißt, die Polls müssten 5,7 % zuungunsten Trumps daneben liegen, damit Biden „nur“ so viele relative Stimmen wie Clinton bekäme. Das ist sehr unwahrscheinlich.
Genauso gut könnten die Umfragen Trump aus Übervorsicht überschätzen. Remember: Er hat in den letzten Jahren wenig bis nichts getan, um seine Basis zu erweitern.
Aber: Die Wahlen werden in den Staaten entschieden, wie 2000 oder 2016 leidvoll gezeigt haben. Auch hier sind die Umfragen aber aktuell sehr vielversprechend. Biden kann sich deutlich mehr „Fehler“ (verlorene Swing States) erlauben, einfach weil er so weit vorne liegt.
Worauf sollte man also morgen Abend achten? FLORIDA. (Surprise.) Wenn Trump Florida verliert, hat er praktisch keine Chance mehr, das Rennen noch zu reißen. (@FiveThirtyEight)
Thank you for coming to my TED talk.
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