Ich habe mich zwischen 13 und 14 Uhr am heutigen Samstag vor den Eingang des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums gestellt und den Verkehr beobachtet.
Das Ergebnis hier zunächst einmal sachlich und nüchtern:
In 50 Min. haben 479 Verkehrsteilnehmer den Fußweg benutzt, die sich wie folgt aufteilen:
- 268 Fußgänger (56%)
- 208 Radfahrer (43%) davon
- 83 radelnd (40%)
- 125 schiebend (60%)
und fast zu vernachlässigende
- 3 E-Roller (fahrend) (1%)
Es zeigt sich, dass das Verhältnis zwischen Rad fahrende und zu Fuß gehende Menschen mit 43 zu 56 gar nicht so weit auseinander liegt und diese Wegstrecke für beide Verkehrsteilnehmende in etwa gleich bedeutsam ist.
Für Rad fahrende ist der Weg jedoch verboten.
Ernüchternd ist natürlich, das 40% der beobachteten Radfahrer verkehrswidrig radelten. Wäre ich jetzt ein Hüter von Recht und Ordnung, dann hätte das 83 x 10€ = 830 € zzgl. der Verwarnung der 3 E-Scooter fahrenden in 50 Min. ins Stadtsäckerl eingespielt.
Hätte ich noch 10 Min. länger beobachtet, wären sicherlich 1.000 € für die Stadtkasse in 1 Stunde zusammen gekommen.
Jetzt möchte ich aber dennoch die beobachteten Rad fahrenden in Schutz nehmen. Niemand radelte wie "Rambo" oder "Anarcho". Es "donnerte" auch niemand vorbei.
Ich habe mehrere zu Fuß gehende angesprochen, ob sie sich bedroht fühlten und sich darüber bewusst seien, laut @express24 durch eine "Terror"-Zone zu laufen in der Chaos und Anarchie herrschten. Ich wurde nur freundlich belächelt. Niemand fühlte sich durch Radfahrende bedroht.
Ok, doch. Mit einer älteren Dame mit Rollator unterhielt ich mich etwas ausführlicher. Sie äußerte tatsächlich Angst, durch einen unvorsichtigen, zu schnellen Radler zu stürzen.
Was lehrt mich der heutige Tag?
An alle: Bitte nehmt mehr Rücksicht aufeinander und seid freundlich und gelassener.
@Koeln: Denkt doch bitte mal darüber nach, ob es nicht auch mit Vz. 240 möglich wäre (zumindest außerhalb der Schulzeiten)
@express24: Bitte nie wieder solch polemische Artikel über Radfahrende
Was ich vergessen habe: Der Weg vor dem Schuleingang hat eine Breite von 6m. Die engste Stelle in der Baustelle ist immer noch mehr als 2m breit. In meinem Veedel gibt es entlang der B8 Zweirichtungsrad- & Fußweg mit teilweise nur 1,30m. Es besteht Benutzungspflicht.
Ja, da sind sicherlich keine 100 Personen pro 10 Min. unterwegs. Allerdings ist das an der B8 auch keine temporäre Baustelle, sondern ein bereits Jahrzehnte langer Zustand. Und es grenzen direkte Hauseingänge und Grundstücksausfahrten an den Weg. Das da noch nichts passiert ist!?
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Wie weit darf der Weg zwischen Haus- und Autotür maximal sein?
Hier mein Lieblingsbeispiel aus @Koeln (Porz-Urbach), Mühlenweg. Fast täglich zu bestaunen.
Dank Vz 299 "Grenzmarkierung für Halt- oder Parkverbote" ist der Parkplatz vor der Haustür auch abends immer frei, wenn ich nach Hause komme.
Wenn schon die Mülltonnen den Gehweg für Menschen mit Mobilitätseinschränkung versperren, dann kann ich doch auch guten Gewissens meinen #SUV dort parken. Für die Fahrbahn ist es ja zu breit. Wie sollte sonst der Bus noch durchkommen, ohne mir den Außenspiegel abzufahren?