Seid nicht böse, wenn ich im Moment wegen viel Arbeit nicht dazu komme, Fragen zu beantworten oder dazu zu bloggen, aber: Wir sind zum zweiten Mal in Quarantäne. Der Sohn, der Mitte Okt positiv war, ist es wieder. Oder noch. Diesmal mit leichten Symptomen. Kurzer Thread. (1/x)
Vor über einer Woche traten Symptome auf (Halsschmerzen, kompletter Verlust des Geruchssinns, bisher soweit alles stabil). Schnelltest und folgender PCR: Positiv. Der arme K. sitzt also erneut isoliert in seinem Zimmer. Rest der Familie negativ (lt. Schnelltest). (2/x)
Der Arzt nimmt an, dass K.s Virenlast nie weg war. Kann sein, denn nach der ersten Quarantäne gab es für ihn ja keinen Test, weil angeblich nach zwei Wochen alles ok ist. Aber manchmal eben vielleicht nicht. (3/x)
Das bedeutet, dass u.U. da draußen Leute rumlaufen, die sich nach Abklingen der Symptome und zwei Wochen nach Positivtest wieder sicher fühlen, aber noch ansteckend sind. Das könnte einer der vielen Gründe sein, warum die Zahlen nicht weiter zurückgehen. (4/x)
Neue Erkenntnis: Manche Labore/Praxen geben den Code für die App-Meldung nicht raus/generieren keinen, weil sie die App „unsinnig“ finden. Ich frage mich, warum das individuelle Entscheidungen sein können, die Patient:innen nicht selbst treffen können. (5/x)
Es werden 69 fucking Mio. Euro in eine App investiert, über deren Nutzung und damit Sinn einzelne Mediziner:innen aus dem Bauch raus entscheiden? Hackt‘s? Ich kann als Nutzer:in selbst entscheiden, aber die Weitergabe des Codes sollte verpflichtend sein für Labore/Praxen. (6/x)
Auch toll: Einer Person, die vor dem Test Kontakt zu K. hatte, wurde ein Test verweigert, da sie keine Symptome hat. Da sie sich sicherheitshalber trotzdem in Quarantäne begeben wollte, bat sie um ein Attest. Antwort: Solange sie keine Symptome hat, kann sie arbeiten gehen. (7/x)
Ach ja: Meldung beim GA ist natürlich erfolgt, Kontakt gibt es bisher keinen. Ist mir aber auch langsam schnuppe, hier ist jetzt komplette Eigenverantwortung angesagt, ich verlasse mich nicht mehr auf Regierung oder Behörden. (8/x)
Ihr fragt euch, warum wir den Mist nicht in den Griff bekommen? In diesem Thread stehen ein paar der Gründe. Und ich bin wirklich wütend auf ein System, das gerade in den wichtigen Details versagt. (9/x)
Dem Rest der Familie geht es gut, wir hoffen auf neue Tests Ende der kommenden Woche. Bis dahin weitestgehende Selbstisolation voneinander. (10/x)
Mein Rat: Isoliert euch, so gut ihr eben könnt. Und zwar bis zur Impfung. Im Ernst. Es wird nach den Feiertagen nochmal schlimmer werden, fürchte ich. Denkt nochmal nach, ob ihr wirklich zu den Eltern nach Hause fahren müsst/wollt. (11/x)
Bestellt euch FFP2-Masken. Bleibt sehr vorsichtig, unterschätzt das alles nicht. Und an die Verantwortlichen: Macht die Code-Weitergabe an Positive verpflichtend für Praxen/Labore. Macht Schnelltests verfügbar, wir können die Anwendung lernen und uns gegenseitig helfen. (12/x)
Danke fürs Lesen. Bleibt gesund. Hier ist ein Foto von unserem Hund, der es gar nicht so schlimm findet, dass das Sofa jetzt auch wieder ein Bett ist.
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Was war bei der ersten, recht erfolgreich gemeisterten Welle anders? Schulen waren zu, Shopping minimiert, Zugangsbeschränkungen in Supermärkten. (1/13)
Ich war heute in zwei Supermärkten. Mit Ausnahme der Masken ist da nichts anders als vor Corona. Kein ausreichendes Desinfektionszeug, Menschen dicht an dicht. Malls haben geöffnet (WTFF?) und es wird sogar über verkaufsoffene Sonntage diskutiert. Umsatz über alles. (2/13)
Infektionszahlen können so gar nicht zurückgehen. Daher: Macht die Läden für ein paar Wochen dicht und kompensiert die Betreiber und Angestellten bis zu einer bestimmten Größe. Grundversorgung unter strengen Auflagen. (3/13)