(1/9) In einem @DLFmedien-Beitrag von @ManfredGoetzke versuche ich zu erklären, was das Geheimnis des Erfolgs der liberal-konservativen @NZZ in Deutschland ist. deutschlandfunk.de/neue-zuercher-… Hier meine These nochmal ausführlicher in einigen Tweets:
(2/9) Im medialen Mainstream hierzulande haben wir in den letzten Jahren – als Ergebnis emanzipatorischer Bewegungen – zivilisatorische Fortschritte in Sachen Anti-Diskriminierung und Nachhaltigkeit gemacht, die die Rechte marginalisierter Gruppen stärken…
(3/9) …(v.a. Frauen, queere u. nicht-weiße Menschen, Globaler Süden, künftige Generationen). Diese Aufwertungen/Rücksichtnahmen gehen tendenziell zulasten der Rede- und Konsumfreiheiten privilegierter Gruppen (v.a. männlich, weiß, gutverdienend, konservativ-etabliertes Milieu).
(5/9) Die NZZ punktet bei diesen privilegierten Gruppen, indem sie gegen „Gesinnungspolizei“, „Redeverbote“, „Tugendwächter“ (@ericgujer im @NZZ-Newsletter „Der andere Blick“) anschreibt und sich als Verteidigerin von individueller Freiheit und demokratischer Streitkultur gibt.
(6/9) Die Zielgruppe empfindet das als erfrischend und befreiend, zumal sich die NZZ mit ihrer rechtsliberalen Haltung nicht nur vom Linksliberalismus und dessen „politischer Korrektheit“, sondern auch von der völkisch-nationalistischen AfD abgrenzt…
(7/9) …und als „Auslandsmedium“ kommt sie noch unabhängiger rüber als deutsche liberal-konservative Medien wie @welt@faznet@cicero_online. Ist halt wie „Westfernsehen in der DDR“ (so Frank A. Meyer in einem @ZappMM-Interview von @CSCHMIDT_5).
(8/9) Fazit: Die Freiheit, für die die NZZ streitet, ist im Kern die Freiheit privilegierter Gruppen, weiterhin zu reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist (d.h. ohne die Perspektiven unterprivilegierter Gruppen mitzudenken), und zu konsumieren, als gäbe es kein Morgen. ---