Die neuen Corona-Testzahlen oder warum wir Mitte Januar immer noch nicht wissen, wie sich die Infektion entwickelt: Nach -34%, -26% in den beiden Vorwochen jetzt +35% mehr Test in der letzten Woche. Eine Achterbahnfahrt.
Hier der Graph dazu. Blau die Zahl der Tests pro Woche, rot die positiven Tests, grün das Verhältnis der beiden, die Positivenquote.
Normalerweise folgt die Veränderung der Positivenquote (grün) der Veränderung der positiven Tests (rot), moduliert durch kleine Änderungen der Testanzahl (blau). Seit 3 Wochen laufen sie erstmals völlig entgegengesetzt; die Zahl der positiven Tests folgt eher der Zahl der Tests.
Daraus kann man schliessen, dass die aktuellen Veränderungen bei der Zahl der Fälle primär durch die Zahl der Tests bestimmt sind und weniger durch die tatsächliche Zahl der Infektionen.
Was man sagen kann ist, dass die aktuellen Infektionszahlen in KW1 etwa auf dem Niveau der KW52 liegen, wir also tatsächlich in den letzen 3 Wochen kaum Veränderung hatten, also ein effektiven R-Wert von 1.
Die Lockdown-Verschärfungen vor Weihnachten haben also zumindest dazu geführt, dass die Infektionen über Weihnachten und Silvester nicht explodiert sind. Der Anstieg der Zahlen letzte Woche lag hauptsächlich an mehr Test, so wie Rückgänge davor an weniger Tests lagen.
Wie der aktuelle Lockdown außerhalb von Feiertagen wirkt, kann man hoffentlich nächste Woche genauer sagen, aber es deutet alles darauf hin, dass die Infektionen trotz Lockdown nicht sinken, aber auch nicht wesentlich steigen. Jedenfalls bundesweit; lokal kann es anders aussehen.
Daraus folgt, dass es derzeit Null Spielraum für Lockerungen gibt und wir wohl weiter verschärfen müssen, um das Niveau zu halten, weil die Wirksamkeit bestehender Maßnahmen abnimmt. Die Neuinfektionen senken werden wir bei den vielen Lockdown-Ausnahmen kaum schaffen.
Wir können einfach kein Corona. Nicht nur können wir es nicht bekämpfen, wir können nicht mal Kranke und Opfer zählen.
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What does Putin's downplaying the Invasion by Ukraine tell us about him?
a) He thinks it is not a big problem
b) He thinks it is a huge problem
c) He does not know what it is
d) Nothing. He is playing 4D-Chess
I tend to b), and here is why:
If Putin thought "not a big problem", he and the people around him would not look so unhappy. He also would talk about it and allow the press to report about it more, and use it to motivate Russians to pick up arms, but he stopped talking about it and went on a trip.
He went to Aserbaidschan and to Chechnya, and he hasn't been there for a decade. And some powerful people in Russia seem to be so unhappy that they started to speak out against the war, despite possible consequences.
Nachdem sich Israel in Gaza verrannt hat, eskaliert es den Konflikt in einen direkten Krieg mit dem Iran. Ich habe weder Sympathien für die korrupte, rechtradikale Führung in Israel noch für die autokratischen Gotteskrieger im Iran, aber Israel ist halt unser Verbündeter.
Deutschland hat Israel geholfen, Nuklearmacht zu werden, und ohne Deutschland gäbe es vermutlich Israel gar nicht. Israel war ein Fremdkörper im nahen Osten, als wären dort Leute aus der Zukunft gelandet, die aus einem kaum bevölkerten, unwirtlichen Landstrich ohne Rohstoffe…
…ein hoch entwickeltes, reiches Land gemacht haben, das seinen Nachbarn ihre Unterentwickeltheit ständig vor Augen führt und von den autokratischen Nachbarn gern als Hassobjekt genutzt wird, um die eigene Herrschaft zu stabilisieren.
Regen sich die Klimaschützer eigentlich gerade zu recht über das fehlende Sofortprogramm des Verkehrsminister auf? Oder ist das eine übertriebene Korinthenkackerei und der Verkehrsminister hat Recht, wenn er sagt, er habe im das alles ins neue Klimaschutzgesetz gepackt ...
...und braucht deshalb kein Sofortprogramm für den Verkehrssektor vorzulegen. Nun, er wurde auf jeden Fall vor drei Monaten auf Grundlage eines Gesetzes aufgefordert, bis heute ein Sofortprogramm vorzulegen:
Nur zur Erinnerung: Vor über einem Jahr tötete Russland 50 Ukrainer mit Streumunition bei dem Angriff auf den Bahnhof in Kramatorsk, wo tausende Zivilisten auf Züge warteten. Das war ein Kriegsverbrechen wegen der Zivilisten, unabhängig von der Munition. bbc.com/news/61079356
Dass aber Clustermunition zum Einsatz kam, und mehrere Untersuchungen haben das bestätigt, schließt die russische Behauptung aus, es habe sich um einen Präzisionsangriff auf ein militärisches Ziel gehandelt.
Clustermunition wird vom Westen nicht mehr verwendet, weil man auf Präzisionswaffen umgeschwenkt ist. Die USA hat Clustermunition seit Jahrzehnten nicht mehr eingesetzt, und was jetzt geliefert wird, war zur Verschrottung vorgesehen.
Politisch brilliant gespielt von Prigoschin. Hatte er das von Anfang an als "Show of Force" geplant? Hat er seinen Leuten wirklich den Befehl gegeben hat, so weit vorzudringen, wie es ohne größere Kämpfe möglich ist? Oder wollte er mit Gewalt einen Regierungswechsel erzwingen?
Prigoschin behauptet, hatte er habe gehofft, Putin würde sich auf seine Seite stellen, und sein Marsch sei ein "friedlicher" Protest gegen Ungerechtigkeit und Verbrechen der Armeeführung, die Putin getäuscht und Land in den Ruin gestürzt habe.
Dieses Narrativ kann aber nicht ganz stimmen. Die Aktion erforderte einige Vorbereitung, ein bis zwei Wochen, und wurde mit bemerkenswerter Präzision und Geschwindigkeit und logistischer Finesse durchgeführt.
Ich dachte ja, ich wären eigentlich durch mit dem Thema Covid, aber in letzter Zeit häufen sich Tweets von Covid-Verharmlosern oder -leugnern, die behaupten, es wäre nix passiert, und posten als "Beleg" Grafiken von Sterbefällen. Daher habe ich das mal selbst visualisert:
Die Graphik zeigt die wöchentlichen Sterbefälle in Gelb, die Covid-Sterbefälle in Blau, und Grün sind die Sterbefälle abzüglich der Covid-Sterbefälle. Was kann man jetzt aus dieser Graphik schließen? Was immer man will und damit eigentlich fast nichts.
Man sieht man, dass die Covid-Sterbefälle im Verhältnis zu allen Sterbefällen einen meist kleinen Teil ausmachen, und dass sowohl die grüne Kurve wie auch die gelbe Kurve im Vergleich zu Vorjahren nicht ungewöhnlich ausfallen, je nachdem, welche Jahre man als "Referenz" nimmt.