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Jan 27, 2021 15 tweets 3 min read Read on X
Heute mal ein Thread, warum ich vermute das FFP2-Masken teilweise mehr schaden als sie nutzen, jedenfalls in med. Einrichtungen.

...und was dies für die breite Nutzung von FFP2-Masken bedeutet.
Ich bin ja ein eiserner Verfechter des „universal-masking“, d.h. beide „Parteien“ die sich begegnen tragen einen med. MNS.
Vorteile:
- hoher Tragekomfort
- ausreichender Partikelreduktion (guter Eigenschutz, bei hohem Fremdschutzeffekt)
- hohe Akzeptanz beim Personal
- günstig!
Das dies in der C-19-Pandemie zu einer nachweisbaren Reduktion der Infektionen führt, ist ausreichend belegt. ⬇️



jamanetwork.com/journals/jama/…
medrxiv.org/content/10.110…
Aktuell wird häufig in med. Einrichtungen das dauerhafte Tragen von FFP2-Masken auch außerhalb von C-19-Bereichen praktiziert. Grund ist häufig der theoretisch höhere Eigenschutz u das so vermieden werden kann, das Personal bei zufälligen C-19-Kontakten nicht in Quarantäne geht.
Das RKI empfiehlt dies nicht. Auch international wird das Tragen eines med. MNS außerhalb von Hochrisikobereichen als ausreichend angesehen. Auch spricht die vorliegende epidemiologische und klinische Evidenz dafür, dass eine FFP2-Maske hier nicht zu weniger Infektionen führt.
Problem ist auch in med. Einrichtungen das FFP2 häufig nicht richtig dicht anliegen u somit das theoretisch höhere Schutzniveau beim Eigenschutz nicht erreicht wird. Jeder der behauptet eine FFP2-Maske dauerhaft tragen zu können, entgegne ich, dass diese nicht dicht sitzen kann.
Das größte Risiko sehe ich jedoch beim Fremdschutz, aktuell kommt es häufig zu Übertragungen von Personal auf Patienten/Bewohner.
In einer praxisnahen Studie konnte nachgewiesen werden, dass ein med. MNS, einen höheren Fremdschutz bietet als eine FFP2.

nature.com/articles/s4159…
In den meisten Situationen hat das Personal aus o.g. Gründen eine FFP2 getragen und die Patienten keine Maske (z.B. weil nicht toleriert).
Wenn man jetzt bedenkt das die meisten FFP2 nicht dicht sitzen und vermutlich bei der Exspiration eine höhere Leckage besteht, ...
...könnten diese ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen und die Patientensicherheit gefährden.
Hinzu kommt ein schlechter Tragekomfort und häufigeres Manipulieren an der FFP2-Maske, was mit zusätzlichen Risiken verbunden ist.
Aus infektionspräventiver Sicht empfehle ich daher nicht universell eine FFP2. Ein dicht anliegender med. MNS bietet hier mindestens einen gleichwertigen Fremdschutz, bei engem Patientenkontakten, wenn der Patient/Bewohner keinen med. MNS trägt plus Visier bei engem Kontakt.
Zusammenfassend vermutet ich aktuell das es beim universellen Tragen von FFP2, zu einer höheren Infektionsgefahr kommt, wenn der Patient/Bewohner keinen med. MNS trägt. Daher empfehle ich das Tragen eines med. MNS zum Fremdschutz und wenn toleriert vom Gegenüber als Eigenschutz.
Bei dieser Konstellation sehen wir aktuell kaum bis keine Transmission und v.a. keine Übertragungen vom Personal auf Dritte, was ich grundsätzlich vermeiden möchte. Nur um Personal nicht in Quarantäne zu „verlieren“, sollten keine FFP2-Masken getragen werden!
Die Nutzung von FFP2-Masken sollte nur nach sachgerechter Einweisung erfolgen, i.d.R. ist ein dicht anliegender med. MNS außerhalb von Risikosettings zum Eigenschutz ausreichend u bietet vielleicht auch einen höheren Fremdschutz, v.a. bei nicht sachgerechtem Gebrauch von FFP2.
FFP2 gehören daher in den Arbeitsschutz und professionelle Hände und nicht in die breite Öffentlichkeit.

Jede Einrichtung sollte ihr Maskenregime überdenken, wenn es trotz universellem Tragen von FFP2-Masken zu Übertragungen von Personal auf Bewohnern/Patienten kommt!
Gerne auch Hinweise, ob es ähnliche Beobachtungen gibt!

Die Kollegen in der Kontaktnachverfolgung gerne auch Feedback warum beim Tragen eines med. MNS von Pflegenden und Betreuten meist/immer eine Kategorisierung in I stattfindet und bei Tragen FFP2 durch den Infizierten nicht?

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Jun 25
Warum verstehen Wissenschaftler (Virologen), Politiker und Medienschaffende in Deutschland nicht, das Infektionsschutz und -prävention nicht einfach Maske auf und alle Leute isolieren ist?!
Was im 🏥 um die Ecke schon eine große Herausforderung darstellt ist es auf (1/X)
Bevölkerungsebene erst recht.

1️⃣ Wir haben es mit Menschen zu tun. Diesen kann ich nicht meinen wohl gemeinten und auch evidenzbasierten Willen aufzwingen.

2️⃣ Jede Maßnahme erfordert eine Risiko-Nutzen-Abwägung, da alles was wirkt, immer mit Folgen verbunden ist. (2/X)
3️⃣ Daher muss um so einschneidender die Maßnahme ist, eine eindeutige Evidenz vorliegen. Diese fehlt bis heute bei vielen Maßnahmen, da theoretische Ableitungen und Ergebnisse aus Laborstudien regelmäßig an der Wirklichkeit scheitern! Das Leben ist kein Labor! (3/X)
Read 4 tweets
Jul 4, 2022
…weil es mir so auf den S..k geht, ein letzter Thread zu Masken 🎭

1. Masken können das Transmissionsrisiko senken, rein auf Grund der physikalischen Eigenschaften und den in vielen Laborstudien nachgewiesenen Effekten, dies ist vollkommen plausibel und nachvollziehbar.
2. FFP2-Masken bieten hierbei ein besseres Schutzniveau als ein chirurgischer Mund-Naseschutz.

ABER:

3. Masken wirken nur bei korrekter Anwendung, dies setzt Freiwilligkeit voraus, sonst trage ich meine Maske nicht so wie es sein muss.
4. …daher ist der Effekt einer Maskenpflicht auf Bevölkerungsebene marginal, bzw. gar nicht vorhanden. Nur weil eine Maßnahme im Labor wirkt, bedeute dies nicht das sie diese Wirksamkeit auch im real-life auf die Straße bringt!

…einschränkend kommt hinzu:
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Jul 2, 2022
„Die Pandemie hat bestätigt, dass ein „Null“-Infektionsrisiko in medizinischen Einrichtungen im Rahmen einer Pandemie nicht realistisch ist und dass eine Risikoabwägung zwischen den Infektionsschutzmaßnahmen und den sozialen Kollateraleffekten erfolgen muss. …
Insbesondere dürfen Maßnahmen der Infektionsprävention nicht undifferenziert erfolgen und müssen auch andere medizinische, ethische und ökonomische Aspekte berücksichtigen.“
„Die Fachlichkeit vor Ort soll nicht unnötig eingeschränkt, sondern im Sinne von § 1 IfSG soll „Eigenverantwortung“ gestärkt werden. Nur so können angemessene und für die Einrichtungen passgenaue Maßnahmen und Konzepte etabliert werden.“
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Sep 20, 2021
Sehr geehrter Herr @GTonne @MpStephanWeil,
es ist jetzt schon verantwortbar. Nach 18 Monaten Pandemie hält die Landesregierung weiterhin an evidenzlosen und die kleinsten der Gesellschaft belastenden Maßnahmen fest. Wer Maßnahmen wie Masken und Massentests an Schulen einführt,
ist in der Pflicht, dies mit entsprechenden Studien zu belegen - und dabei ausschließlich das Outcome für Kinder und Jugendliche zu berücksichtigen. Welche wissenschaftliche Evidenz liegt dieser aktuellen Entscheidung in Salamitaktik zu Grunde?
Hier reicht doch ein Blick auf die Anzahl der positiven PCR-Test nach Schulmassentestungen um in einer Risko-, Aufwand- und Nutzenbewertung zu dem Schluss zu kommen, dass diese keine geeigneten und verhältnismäßigen Mittel sind.
Read 11 tweets
Sep 20, 2021
Antibiotika-Service-🧵 (garantiert SARS-CoV-2 frei)

Warum das in Deutschland am häufigsten verschriebene orale Antibiotikum Cefuroxim-axetil (z.B. CefuHEXAL®, Elobact®) keine gute Wahl ist und Sie dies kritisch beim behandelnden Arzt hinterfragen sollten.
Es handelt sich bei Cefuroxim-axetil um ein sog. Cephalosporin, welches viele bakterielle Erreger v.a. bei Infekten der oberen und unteren Atemwege bekämpfen kann.

…von daher könnte man meinen das es eine gute Wahl für diese Infektionen ist. ABER
Ein Wirkstoff muss immer da ankommen, wo die Erreger sitzen, im Falle einer oralen Gabe (Tablette) führt der Weg durch den Magen-Darm-Trakt ins Blut und von dort ins infizierte Gewebe.
Read 14 tweets
Sep 19, 2021
Da es ja unethisch ist Kinder einer SARS-COV-2-Infektion auszusetzen, ist es dann auch unethisch geimpfte >40 Jahren dieser auszusetzen mit 2G? 🤨
…und jetzt Whataboutism vom Feinsten:

Ist es dann nicht geboten Kinder vor Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, Alkohol, etc. genau mit dem selben Ressourceneinsatz zu schützen, wie vor SARS-COV-2, das betrifft viele mehr und kostet hunderttausende QALY (Lebensjahre) mehr.
Die Frage ist doch, was ist ein akzeptierbares Alltagsrisiko!
Nach meiner Bewertung sind wir auf Grund der Impfquote und dem Angebot für jeden >12 an dem Punkt, dass es keine Maßnahmen mehr braucht. Sehen ja andere Länder genauso. Daher eine legitime Bewertung.
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