Viele große Geister haben sich schon darüber gestritten, was uns Menschen antreibt. Meine liebste Theorie dazu ist die Self-Determination-Theory (Deci&Ryan, kurz: SDT).
Thread!
(1/8)
Die SDT besagt im Kern, dass Menschen drei Dinge brauchen, um motiviert zu sein: Kompetenzerleben, Autonomie und soziale Einbindung.
(2/8)
Schauen wir auf diese pandemischen Ausnahmesituation, wird schnell klar, dass die Erfüllung dieser drei Bereiche herausfordernder geworden ist. Für Erwachsene- aber auch für Kinder.
(3/8)
Autonomie, Zeit alleine (und zwar selbstgewählt!), selbstständig Dinge tun - die Auswahl und der Bewegungsradius sind ziemlich herabgesetzt. Gleiches gilt für die soziale Einbindung: besonders für Menschen, die alleine wohnen, ein Problem. Aber auch alle anderen vermissen
(4/8)
Kontakte außerhalb der Kernfamilie oder Partnerschaft. Und überhaupt: Kompetenz zu erleben, sich selbst-wirksam zu fühlen, ist gerade in Zeiten von Kurzarbeit oder alles-erschöpfendem Multitasking viel zu selten.
(5/8)
Viele Menschen klagen gerade über Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Sicherlich ist Überforderung und Erschöpfung ein Aspekt. Ich glaube aber auch, dass diese "innere Müdigkeit" aus dem Ungleichgewicht der drei motivierenden Faktoren rührt.
(6/8)
Die Lösung dafür mag für jede:n anders aussehen. Aber es kann sich lohnen, diese drei Aspekte in den Blick zu nehmen: Bei welcher Tätigkeit fühle ich mich kompetent und wirkend? Welche Entscheidungen kann ich selbstbestimmt treffen, um meine Autonomie zu spüren?
(7/8)
Und welche Form von sozialer Eingebundenheit brauche ich - und wie kann ich diese Erkenntnis in die Praxis umsetzen?
Möglicherweise helfen diese Fragen dabei, der inneren Müdigkeit ein stückweit entgegen zu wirken ❤️
(8/8)
Erzählt mir gerne von euren Überlegungen dazu. Gibt es Bereiche, in denen ihr das leicht umsetzen könnt? Findet ihr euch in dieser Theorie wieder? Falls ja: weitersagen! 😊
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh