Ihr Lieben! Ich hätte niemals gedacht, dass meine Kritik an Marlene Lufen so ein riesiges Echo hervorruft. Wer etwas kritisiert, muss natürlich auch mit Kritik an der Kritik rechnen. Daher gehe ich hier auf einige Punkte ein (Thread):
Zunächst: @dunjahayali hat mich stark dafür kritisiert, dass ich behauptet habe, sie hätte das Video unkritisch geteilt. Frau Hayali hat das Video in mehreren Stories geteilt, die ich nur überflogen habe. In einer davon hat sie gesagt, dass noch "Fragen offen" seien.
Ich finde diese Formulierung wenig kritisch, aber das ist Wortklauberei. Als ich dies nachschauen wollte, war die Story nach 24h verschwunden. Trotzdem: Frau Hayali hat recht, dass ich dies nicht erwähnt habe. Dies sei hiermit nachgeholt.
Gestern gab es ein Insta-Live mit Hayali und Lufen, dass ich ganz gut fand. Meiner Ansicht nach konnte Lufen viele Kritikpunkte nicht ausräumen, sondern hat wiederholt gesagt wie wichtig es ist alle Zahlen im Blick zu behalten. Nicht Falsch, aber eig. auch nicht umstritten.
Was ich spannend fand: In fast allen Punkten sind Dunja Hayali und ich einer Meinung, ich fand ihre Redebeiträge im gestrigen Insta-Live sehr nahe an meiner Position. Warum das hier auf Twitter so konfrontativ ablaufen musste verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Was anderes: Es wurde auch kritisiert, dass ich meine Position nicht auf Instagram veröffentlicht habe. Mein Instagram ist mein privater Account um mit Freunden zu kommunizieren, mein Twitter ist öffentlich. So wie das Video auch.
Ich habe das Video öffentlich kritisiert, weil es Millionen Aufrufe hatte und ich nicht nur ML kritisieren wollte, sondern auch die Verbreiter:innen. Ich finde die Argumentation merkwürdig, man sollte das Privat klären. Ein öffentliches Video muss öffentlich kritisiert werden.
Meine Intention war eine andere: Ich habe diesen Thread geschrieben, weil ich dachte: Dieses Video hat 5 Millionen Views und in meiner Twitter-Bubble interessiert es niemanden. Wie kann das sein? Erreichen wir Millionen Menschen mit unserer pol. Kommunikation nicht?
Seit Monaten diskutiert die Politik über Kinder, über Schulen, über Häusliche Gewalt. Und Marlene Lufen hat ja durchaus einen Punkt, wenn das Millionen Instagram-User überhaupt nicht mitbekommen. Vielleicht hat das Video also durchaus etwas Gutes.
Das Follow-Up muss also sein: Wie kann Politik mehr Menschen erreichen? Wen erreichen wir nicht? Wie können wir anders kommunizieren? Ich habe nicht auf alles eine Antwort. Aber anscheinend müssen wir sehr sehr dringend darüber reden. Auch auf Twitter.
Und wenn hier jetzt schon so viele Leute mitlesen noch eine dreiste Eigenwerbung: Im Frühling startet mein Podcast „vaerstehen“, im dem ich mit Menschen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft die wichtigsten Hintergründe zu aktuellen Debatten aufarbeiten will. In 15min!
Vielleicht machen wir den ersten Podcast über die Frage: „Kommuniziert die Politik gut genug?“. Hätten Sie Lust, liebe @dunjahayali?
Es gibt ein Video auf Instagram, dass innerhalb von einem Tag fast 5 Millionen (!) Aufrufe bekommen hat. Ihr solltet das wissen, weil das Video sehr gefährlich ist. Ein Thread (1/13):
In dem Video berichtet Frühstücksfernsehen-Moderatorin Marlene Lufen über den Lockdown und ihre „Bauchgefühle“ dazu. Sie habe mit dem Familienministerium, Verbänden etc. gesprochen. Angeblich werde „etwas“ nicht publiziert und jeder der Bedenken äußere in die Ecke Trump gestellt.
Alleine bei diesem Wording bekam ich Bauchschmerzen. Belege dafür liefert sie nicht. Allerdings sei ihr die Reaktion auf Twitter egal, denn sie sei da nicht. Naja, dann eben nicht.