Dieses Narrativ der Überraschung und des Nichtwissenkönnens, welches uns Politik mometan für die vergangenen 12 Monate Pandemie erzählen will, ist natürlich von vorne bis hinten fiktiv. Es gab seit Jahren Planspiele, Warnungen, Pandemiepläne auf genau so einen Sars-Ernstfall hin.
Als die Pandemie hier war, gab es neben den Entwicklungen aus dem Ausland von Anfang an eine dominante, gutbelegte Empfehlung aus der weltweit renommierten hiesigen Virologie/Epidemiologie: ernst nehmen. Lieber eher viel und länger als zu wenig. Zweite Welle einrechnen.
Als die zweite Welle in vielen Ländern aufkam und auch hier absehbar wurde, wurden diese Empfehlungen erneuert, mit zunehmendem Nachdruck. Wieder warnte man vor Unterschätzung, während im Ausland deren Folgen schon sichtbar wurden. Und wurde nicht mehr, sondern weniger gehört.
Wenn man sich jetzt hinsichtlich der Mutanten und eines Risikos einer dritten Welle wieder "überraschen" lässt, indem man genau das Gegenteil dessen macht, was die bisherige Erfahrung und große Mehrheit der Wissenschaft sagt... das war´s, das ist der Thread.
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3) Nach innen. Indem er:
Strukturen testet und aufbaut, die noch gebraucht werden.
Ein politisches Gruppenbewusstsein der Selbstwirksamkeit aufbaut (der psychologisch gut erforschte, wichtigste Faktor für Engagement).
Opfern der AfD zeigt: ihr seid nicht allein.
Wenn jetzt die von Merz erfundenen 300.000 breit berichtet werden, sollte Journalimus das dann immer auch direkt eine Lüge nennen? (nichts daran stimmt, Zahl nicht, Leistungen nicht, nichts)
(Im DLF eben wurden die Äußerungen neutral berichtet, dann kritische Stimmen dagegen gesetzt. Das Wort „Lüge“ o.ä. kam nicht vor. Im IV mit Manfred Weber davor wurde gefragt, ob diese Worte „okay“ oder „humanistisch“ seien. Dass Merz gelogen hat, kam nicht vor.)
Natürlich ist „Lüge“ ein starkes Wort, das eine Intention unterstellt. Aber eine Abgrenzung zur Realität wäre sprachlich möglich? „Diese Zahl entspricht nicht den Fakten“, „für diese Behauptungen gibt es keine Belege“? Oder immer jemand finden, der das als Zitat tut?
1: Ein paar Gedanken zu dieser Studie aus England, die untersucht, wie Menschen auf disruptive Aktionen von "Just Stop Oil" reagieren. @SvenHillenkamp ihm sein Thread bietet in jedem Fall eine gute (deutsche) Zusammenfassung.
3: Ich habe hier zwei Probleme mit der Methodik. Erstens: wir wissen leider recht wenig darüber, wie "Überzeugen" nachhaltig funktioniert. In der Studie werden die Leute direkt befragt, wie sich ihre Einstellung nach der Betrachtung der Aktionen verändert habe.
Mit ein paar Eimern harmlosem Speiseöl in 24h:
- Über 3 Millionen Views generiert
- Zahlreiche MDBs zu Fäkalsprache animiert
- Totalitarismus-Vergleiche und Drohungen mit dem Verfassungsschutz massenproduziert
Die @LetzteGeneration bleibt effizient.
(Foto: @MatthiasDeiss)
Die Wirkung der Aktion kann man mit etwas Abstand auf zwei Ebenen bewerten: 1. Was sagt sie uns zum (mangelnden) Klimaschutz der Regierung und dem verfassungswidrigen Klimaschutzgesetz von 2019? 2. Was sagt sie uns zu politischer Kultur und Umgang mit unangenehmen Protestformen?
Zu 1. würde ich abwarten. Nach dem Museumsaktionen hat es ein wenig gedauert, bis Journalismus diese Leute "warum?" gefragt hat. Dann saßen sie in allen großen Talkshows und haben die Frage substanziell beantwortet.
Ich traue meinen Augen nicht: Habermas schafft es, mehrere Fremdherrschaften über die Ukraine aufzuzählen, aber die deutsche im zweiten Weltkrieg mit ihren Millionen Opfern zu vergessen?
Einer der größten lebenden deutschen Denker lässt Weltkrieg und Holocaust mal eben außen vor.
Vergessen, verdrängt, als irrelevant angesehen oder zugunsten der eigenen Argumentation lieber ausgespart?
An dem Text gäbe es noch viel, viel mehr zu kritisieren, er steigt ja schon mit einer Falschbehauptung ein (seit den Panzern gab es keinen neuen zugesagten Waffentyp). Aber wo anfangen.