Ich wurde gefragt, woher diese Grafik stammt. Hier ein Thread dazu.
Key Findings: Unser deutscher Ansatz *könnte* funktionieren, wenn wir 60% aller Infektionen mind. 1 Tag vor Symptomen finden.
Ziel des Lockdown Light war, Nachverfolgung. Wir sind sehr, sehr weit weg. (1/9)
Aus der Nachverfolgungsrichtlinie des CDC vom 23. November 2020.
Hier sehen wir Gesamtfälle ("Missed Opportunities"), Erfolg durch Nachverfolgung ("Traced") und Erfolg durch Isolierung ("Transmissions averted") als Modell. (2/9) cdc.gov/coronavirus/20…
So geht's methodisch: Nach dem Interview der Ursprungsinfektion können Kontaktpersonen isoliert werden. Danach entsteht das grüne Dreieck als "Transmissions eliminated". (3/9)
Aber 4,75 Tagen oder weniger, nach dem der vorliegende Fall *Infiziert* wurde - nicht nachdem Symptome aufgetreten sind! - können bis zu 60% der Infektionen verhindert werden. (4/9)
Diese Grafik zeigt: Ab 5,5 Tage nach *Infektion*- nicht nach Symptomen, sondern eben *vor* Symptomen! - *kann* Tracing erfolgreich sein.
Die Recruitment Rate heißt: So viel % der Neuinfektionen wurden bereits *vor* Symptomen gewarnt. (5/9)
Länger als 6 Tage nach Infektion - nicht nach Symptomen! - und/oder weniger als 60% Recruitment Rate heißt: Nur geringer Dämpfungsbeitrag. (6/9)
Hier eine der zu Grunde liegenden Modellierungen: Starke Befürworter eine App, die aber in der Realität nie richtig funktionierte. (7/9)
Unser derzeitiger Ansatz des "active monitoring" *kann* überhaupt nur funktionieren, wenn wir *vor* einsetzen der Symptome potenziell Infizierte warnen. (9/9) thelancet.com/journals/lanin…
(END) Hier die Analyse des spärlichen deutschen Datenmaterials zu diesem Thema.
Spoiler Alert:
Nicht lesen, wenn Du einen guten Tag haben willst.
@c_endt Bei Interesse können wir gerne mal darüber sprechen, ob und wie Kennzahlen für gelingende Nachverfolgung aussehen könnten, habe da einiges noch ungethreaded rumliegen.
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Die Lage in Israel ist beispiellos. Niemand weiß, wofür die Hamas angriff - und wie sich Israel nun entwickeln wird. Ein Thread 🧵zur entscheidenden Rolle von Netanyahu und zur Gefahr von Terror auch im Ausland.
1/
Zunächst: Die Hamas. Jede Terrororganisation braucht Terror, um zu existieren. Angriffe auf den Gaza-Streifen verursachen Leid; und dieses Leid verschafft der Hamas politische Macht - im Inneren.
2/
Gleichzeitig erinnert das Massaker an Zivilisten in Israel eher das Vorgehen von ISIS als an einen Unabhängigkeitskampf. Es wird dafür sorgen, dass niemand bedeutsames die Hamas ernsthaft verteidigen wird.
Zunächst der Klassiker: Attack the Accuser, den Angriff abschwächen.
Das Ziel: Leute sollen ihn nicht allzu ernst nehmen. Hier soll nur Unruhe gestiftet und abgelenkt werden.
Aber: Wofür möchte die ZEIT "Unruhe" stiften? Was ist das "Wesentliche"?
2/
Diese Verteidigung macht mich neugieriger. Offenbar wissen die #Springer-Kreise schon, wofür die @DIEZEIT das macht.
Besser wäre gewesen: "Die ZEIT hat private SMS auf die Türschwelle gelegt bekommen und ist nun Handlanger eines Dritten. Das ist kein Journalismus."
3/
Ich bin ersetzbar. So grundsätzlich ist das jeder. Aber GPT-4 verändert die Lage erheblich. Denn GPT-4 bedeutet, dass ich teilweise durch mich selbst ersetzbar bin. Ich habe Bing gebeten, unsere "PR-Werkstatt Krisenkommunikation" zu lesen und die Erkenntnisse anzuwenden. 1/9
Die Inhalte der PR-Werkstatt haben wir erarbeitet, und sie müssen eigentlich gekauft werden. Bing sucht nach "pdf" und greift trotzdem darauf zu. Und dann wendet Bing es an - in einer Qualität, die ich bei uns auch von einer Senior bei uns erwarten würde. 2/9
Natürlich ist noch ein weiter Weg vom Vorschlag zur Umsetzung. Insbesondere die heikle Aufgabe, einen Krisenstab zu managen ist leichter gesagt als getan. 3/9
Ich weiß nicht, wie es euch geht - der Krieg wirkt für mich zunehmend unübersichtlich. Beim Krisenmanagement würde ich jetzt die Basismotivationen aller Beteiligten analysieren, um dann Szenarien abzuleiten. Was also haben alle offenbart? 1/28
Die relevanten Akteure aus meiner Sicht: Russland, China, USA, EU und die Ukraine.
tl;dr: Die einen haben ein Interesse an einem langen Krieg (Russland, China), die anderen den Willen, nicht aufzugeben (USA, Ukraine), und wieder andere keine Wahl (EU). 2/28
1. Zunächst: Putin.
Er will durchhalten, bis der politische Wille der NATO schwindet. Daran arbeitet der FSB hart. Grundsätzlich muss Russland dafür nur nicht aufgeben - die Ukraine ist nicht stark genug, die Russen vollkommen zu vertreiben.
Das gilt auch für die subjektive Zugehörigkeit zu einer Schicht. Volksparteien sind eben Volksparteien und keine Hochschulabschlussparteien.
In einer Demokratie ist jede Stimme gleich viel wert. Es einer Partei negativ auszulegen, sich auch auf die Interessem derjenigen zu fokussieren, die weniger Glück hatten, halte ich für Snobistisch.