▶️Wieso ich die Verkürzung des Impf-Intervalls nach #AstraZeneca gut finde◀️
Ich glaube hier gibt es paar Zusammenhänge, die von vielen falsch verstanden wurden.
1. Für *alle* <60 mit Erstimpfung AZ ist als Dosis 2 mRNA empfohlen.
Auch für die, die sich jetzt für AZ melden.
🧵
2. Die Immunologen gehen davon aus, dass im Imfschema AZ+mRNA die Verkürzung des Impfabstands auf ca. 3-6 Wochen eben *keine* Wirksamkeitsverringerung bewirkt.
3. Bald werden alle Imfwilligen >60 geimpft sein.
Und dann findet AZ voraussichtlich fast nur noch in der Kombi AZ+mRNA statt.
=> Das Argument "Wirkverlust wegen Intervallverkürzung" fällt somit voraussichtlich bald weg
4. In Quartal 3 wird noch viel AstraZeneca geliefert werden und die Nachfrage ist bereits jetzt äußerst gering.
Nehmen wir mal an, zu Beginn Q3 sind alle >60 geimpft und Impfabstand (=> Grundrechte) nach AZ bleibt 12 Wochen.
=> Wer ließe sich denn dann bitte noch mit AZ impfen?
5. Wenn viele zumindest moderaten Impfschutz haben (1. Dosis), greifen Herdenimmunitäts-Effekte. Dabei muss nicht jeder 'perfekte' Impfimmunität haben.
Siehe Israel, UK, USA, oder in Deutschland z.B. Passau.
Dieses Ziel sollte schnell angestrebt werden.
6. Sobald folglich die Inzidenzen sehr niedrig sind, sind ALLE gut geschützt. Selbst die wenigen, die wg AZ+AZ im 4-Wochen-Abstand suboptimale Immunität haben.
Das verschafft uns eine sichere Zeit bis zur 3. Dosis (der Mutations-Boost), die wir vmtl. ohnehin brauchen werden.
Deshalb halte ich die Impfabstand-Verkürzung für sinnvoll.
Ich finde es schade, dass der Großteil des wissenschaftsnahmen & gutinformierten Teils von Medien und Twitter diesen Zusammenhang nicht sieht und einig & laut gegen die Impfabstands-Verkürzung trommelt.
Zusatz 1:
▶️Sollte ich also AstraZeneca nehmen, wenn ich <60 bin?
Das Risiko ist gering. Aber es gibt durchaus Konstellationen, wo es individuell das geringere Risiko ist, noch ein paar Wochen auf nen anderen Impfstoff zu warten.
▶️Wann erwartet man wissenschaftliche Daten zur Kombination Az+mRNA?
Voraussichtlich im Mai. Da werden Zwischenergebnisse der Com-Cov-Studie der Uni Oxford erwartet, welche heterologe Impfschemata erforscht. comcovstudy.org.uk/home
Bereits heute gibt es aber
- Erkenntnisse aus Tierversuchen
- Beobachtungen aus natürlichen Infektionen + mRNA Impfung (ähnlich wie AZ+mRNA)
- Viele Expertenmeinungen, die sich *für* AZ+mRNA aussprechen
Da viele Coronainfektionen bei Kindern unbemerkt vorübergehen, sollten Eltern bei
➡️hohem Fieber
➡️Magen-Darm-Beschwerden
in der nächsten Zeit wachsam sein.
Im Zweifel ärztlich abklären lassen.
Denn bei PIMS ist frühzeitige Behandlung wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.
Der RKI-Wochenbericht meldet die Anzahl
▶️Impfdurchbrüche nach Impfstoff◀️
Ich habe mittels bisher verimpfter Dosen eine Quote berechnet.
- AZ+mRNA und Moderna schneiden am besten ab
- J&J Impfdurchbrüche am häufigsten
- Aber: mit Vorsicht interpretieren🙏
Erklärung im 🧵
Zu beachten:
- Als Impfdurchbrüche zählen im RKI Wochenbericht nur symptomatische Infektion, asymptomatische werden nicht gezählt
- Der Schutz vor schweren Verläufen ist bei allen Impfstoffen deutlich höher und langzeitstabiler als der Schutz vor symptomatischer Infektion
Der Balken beim Impfschema AZ+mRNA-Impfstoff enthält besondere Unwägbarkeiten:
- Ich habe keine offizielle Anzahl AZ+mRNA Impfungen gefunden, daher habe ich sie grob geschätzt (s. Bild)
- Die Impfungen können noch nicht lange her sein
- Vermutlich spezielle Alterskohorte (AZ)
Das was Christian Drosten hier sagt, beantwortet für mich persönlich eine wichtige Frage, die ich mir schon lange stelle:
Inwieweit ist es als Geimpfter überhaupt noch sinnvoll, der Infektion weiterhin aus dem Weg zu gehen?
1/
Es fällt mir schwer, mich auf diesen Gedanken einzulassen, aber rational gesehen leuchtet es mir schon ein:
Eigentlich läuft es ohnehin darauf hinaus, dass man dann auch als Geimpfter irgendwann mal seine erste, seine zweite, seine Dritte Infektion mit dem Virus hat.
2/
Und das hinterlässt zwar vielleicht ein mulmiges Gefühl, ist aber vom Risiko her vertretbar, denn die Impfung schützt hervorragend vor schweren Verläufen.
Zudem ist es nach aktueller Perspektive der einzige Weg, um wirklich eine jahrelang anhaltende Immunität zu erlangen.
3/
Ich bin auch nur ein kleines Licht, vielleicht liege ich falsch.
Aber mir kommt es ungefähr so vor, als wären wir auf der Titanic, welche mit dem Eisberg (=Delta) kollidiert ist.
1/
Dass das Schiff sinken wird (=Durchseuchung), halte ich an diesem Punkt für klar.
Daher kommt es mir mittlerweile auch wenig hilfreich vor, zu fordern, dass das Schiff unsinkbar gemacht werden sollte (=ZeroCovid oder NoCovid).
2/
Durchaus sinnvoll kommt es mir aber vor, die Anstrengungen zu verstärken, das Sinken zu verlangsamen, indem man vielleicht Wasser aus den vollgelaufenen Segmenten abpumpt (=Maßnahmen zur Eindämmung).
3/
Allzu lange dürfte die Covid Welle jedenfalls nicht mehr auf den Krankenhäusern lasten.
Denn viele Berechnungen gingen davon aus, dass UK mit der Durchseuchung noch vor dem Winter fertig wird.