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Jun 24, 2021 18 tweets 7 min read Read on X
Vor der Krim-Küste gab es einen gefährlichen Zwischenfall.
Britisches Kriegsschiff drang in russ.Territorialgewässer ein.
RUS soll Warnschüsse abgegeben haben, doch London dementierte.
Ausgerechnet ein BBC-Korrespondent stützte die russ. Version.
Thread mit Videos etc. 👇
(1/18)
Britisches Kriegsschiff HMS Defender soll gestern ca. 3 km in russische Territorialgewässer an der Südspitze der Krim eingedrungen sein.
Daraufhin rückte die russ.Küstenwache aus und ein Dutzend russ.Kampfjets stieg auf, um das Schiff zum Verlassen der Gewässer zu drängen.
(2/18)
Da die Defender jegliche Warnungen ignorierte und kaum auf die Kontaktversuche einging, gaben Schiffe der russ.Küstenwache mehrere Warnschüsse ab.
Kampfjets solle warnend sogar mehrere Bomben in der Nähe abgeworfen haben.
Kurze Zeit später verließ das Schiff die Gewässer.
(3/18)
Russland betont, dass das britische Kriegsschiff sich bis auf 10 Seemeilen an die russische Küste näherte.
Territorialgewässer befinden sich in der sog. 12-Meilen-Zone.
Damit wäre das Kriegsschiff also in russische Territorialgewässer eingedrungen.
(4/18)
Die Route sei offensichtlich bewusst so gewählt worden, um die Territorialgewässer nur kurz an der Südspitze "anzuschneiden".
Das Ignorieren von Warnungen und Funk sei eine bewusste Provokation, so Moskau.
Dem brit. Militärattachee wurde umgehend Protestnote eingereicht
(5/18)
Aus dem brit. Verteidigungsministerium kam allerdings schnell das Dementi.
Es habe keine Warnschüsse gegeben.
Man habe nur eine friedliche Durchfahrt durch ukr.Gewässer gestaltet.
Einen Konflikt mit russ.Küstenwache habe es sozusagen nicht gegeben, so die Meldung zunächst.
(6/18)
Den Quatsch mit "ukrainischen Gewässern" braucht man nicht mal zu kommentieren.
Die Krim ist seit 2014 Teil der Russischen Föderation, die Gewässer dort sind russ.Territorialgewässer.
Dass London immer noch seine Augen vor der Reallage vor Ort verschließt, ist sein Problem
(7/18)
Die Punkte mit "friedlicher Durchfahrt" und dass es keine Konfliktsituation gegeben habe, sind dagegen deutlich ambivalenter.
Russland veröffentlichte danach mehrere Aufnahmen, wie seine Kampfjets die Defender umkreisen.
Einen "Bombenabwurf" sieht man darauf aber nicht.
(8/18)
Als "friedliche Durchfahrt" kann man es trotzdem nicht benennen, angesichts der Grenzverletzung sowie insbesondere wegen des bewussten Ignorierens der Warnungen der Küstenwache.
Interessanterweise grätschte der brit.Version ausgerechnet ein BBC-Journalist in die Beine.
(9/18)
Ein BBC- und ein Daily Mail-Journalist befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls an Bord der Defender (welch ein Zufall, wa?).
Ihre Version stützt paradoxerweise die russische Version des Vorfalls.
Die Lage sei gefährlich gewesen.
Warnungen seien bewusst ignoriert worden.
(10/18)
Man habe auch Schüsse von Bordkanonen gehört.
Vermutlich Warnschüsse.
Es gäbe auf jeden Fall keine Zweifel, dass man mit der Aktion "auf den russischen Bären einstochert", wird der Daily Mail-Korrespondent zitiert.
In anderen Worten: Ja, es war eine bewusste Provokation.
(11/18)
Der BBC-Journalist wird sogar noch deutlicher.
Offen sagt er, man habe bewusst einen Transit durch "Territorialgewässer" an der "okkupierten" russischen Krim gestartet.
Man höre Schüsse "außer Reichweite".
Auch Kampfjets sind am Himmel deutlich zu hören.
(12/18)
In anderen Worten:
Die britischen Journalisten erweisen sich tatsächlich ehrlicher als das brit.Verteidigungsministerium.
Sie reden offen davon, dass die Aktion bewusst gemacht worden war, dass es sich hierbei um "Territorialgewässer" handelte und dass die Lage eskalierte
(13/18)
Es sei eine "gewollte Aktion" gewesen, um "ein Zeichen zu setzen".
Solche "Zeichen" sind natürlich ein Spiel mit dem Feuer.
Nächstes Mal könnte sich das Schiff auf dem Grund des Schwarzmeeres wiederfinden, wenn es solche "Zeichen" in russ. Territorialgewässern fortsetzt.
(14/18)
Das wurde heute bereits aus zweierlei Hinsichten deutlich.
Der russ. Vize-Außenminister sagte, wenn London Probleme mit dem "gesunden Menschenverstand" habe, dann werden nächstes Mal die Bomben nicht als Warnschüsse, sondern auf das Schiff direkt fallen.
(15/18)
Um den Worten mehr Gewicht zu verleihen, verlegte Moskau mehrere Anti-Schiffs-Kampfflugzeuge vom Typ TU-142 nach Süd-Russland, von wo sie schnell über dem Schwarzmeer zum Einsatz kommen könnten.
(16/18)
Fazit:
Der Vorfall war selbstverständlich eine bewusste Provokation.
Davon erzählen die an Bord gewesenen Journalisten selbst.
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird das aber auch so erkennen.
Allein DASS da "zufälligerweise" Journalisten an Bord waren, spricht für sich...
(17/18)
Solche Vorfälle nahmen zuletzt zu.
So waren Ende 2020 US-Kriegsschiffe nahezu zeitgleich kurz in russische Territorialgewässer nahe Kaliningrad in der Ostsee und an der Pazifikküste eingedrungen.
Man testet die Reaktion aus.
Ein Spiel mit dem Feuer
(18/18)

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Aug 21
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe im Kursker Gebiet: ukr.Truppen weiten ihr Kontrollgebiet weiter aus;
- umgekehrte Lage im Donbass: rus. Truppen rücken bei Ocheretyne und Torezk vor, Niu-York ist gefallen;
- Debatten über Risiken der Kursk-Offensive.
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Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Im Kursker Gebiet arbeiten ukr. Truppen daran, ihr Kontrollgebiet auf rus. Territorium weiter auszuweiten.
Die schwersten Kämpfe werden derzeit bei Olhivka und Korenevo und im Gebiet zwischen Kremjanoe-Kautschuk-Pegrebki gemeldet
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Der genaue Frontverlauf ist dabei nur schwer genau zu benennen und variiert stark selbst unter ukr. Quellen.
So zeigt uamaps das ukr. Kontrollgebiet bis nach Kautschuk, während Deepstate die Frontlinie deutlich südlicher auf der Achse Korenevo-Loknya-Borki angibt.
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Aug 12
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf Kursk:
- Ukr. Armee startet umfangreiche Offensive in der russischen Region Kursk;
- russ. Reporter äußern schwere Kritik am Generalstab;
- ukr. Ziel umstritten: Ablenkung, dauerhafte Gebietskontrolle oder "Territorientausch"?
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Ukrainische Truppen starteten am 6. August eine umfangreiche Bodenoffensive in der russischen Region Kursk.
Armeekolonnen stießen aus mehreren Angriffsrichtungen zeitgleich über die Grenze vor, überrannten die russ. Grenztruppen und drangen weiter vorwärts in die Tiefe.
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Ukr. Bodenoperationen auf russ. Territorium sind an sich NICHT neu, sondern finden immer wieder seit über einem Jahr statt.
Mehrfach führte ukr. Generalstab nun schon Raids in der Region Belgorod aus.
Die Dimensionen sind allerdings nicht vergleichbar..
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Aug 3
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Zaporizhya-Front bleibt stabil;
- im Donbass rücken russ. Truppen bei Krasnohorivka, Ocheretyne und Torezk vor;
- bei Charkiw neuer russ. Vorstoß Richtung Lyptsi gemeldet;
- Kiew zeigt sich immer offener für Friedensverhandlungen.
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Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Die "Südfront" entlang der Dnjepr sowie in der Zaporizhya-Region blieb innerhalb der letzten Woche weitgehend stabil.
Artillerieduelle und Drohnenangriffe dominieren das Feld, Infanterie hat kaum Aussichten auf Vorankommen.
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Schwerst umkämpft bleibt Krasnohorivka, wobei die genaue Lage unklar ist. Russische Quellen melden, dass der Stadtkern weitgehend gefallen sei - die Kämpfe würden sich in den Norden verlagern...
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Jul 24
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe entlang der Front: rus. Vorrücken in Zaporizhya, Donbass und bei Kupyansk gemeldet;
- schwere Positionskämpfe bei Charkiw;
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Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
Während die Frontlinie entlang des Dnjepr sowie bei Robotyne stabil bleibt, sind russische Sturmtruppen östlich davon überraschend weit an der Zaporizhya-Front auf Velyka Novosilka vorgerückt.
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Zuvor sind Urozhaine und Staromaiorske gefallen.
Beide Orte wurden vor einem Jahr verlustreich von ukr. Truppen im Zuge der "Sommeroffensive 2023" erobert.
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Jul 16
Update #Ukraine
Im Überblick:
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Schwere Kämpfe gehen im #Ukrainekrieg unvermindert weiter.
Am Dnjepr ist der lang umkämpfte ukr. "Brückenkopf" bei Krynki offiziell gefallen. Damit endet eine lange, sehr verlustreiche und extrem umstrittene Landungsoperation von ukr. Marines am Ostufer des Flusses.
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An der Zaporizhya-Front weiter östlich machen Russen Druck, um weitere Gebiete zurückzuholen, die im Zuge der ukr. Sommeroffensive 2023 verloren wurden.
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Jun 27
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe bei Ocheretyne: Novoolexandrivka gefallen, H-32-Trasse im Visier;
- ukr. Quellen schlagen Alarm um Torezk;
- systematischer Einsatz von FAB-3000-Bomben begonnen;
- Artillerie-Wettrüsten RUS vs. NATO in vollem Gange.
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Schwere Kämpfe dauern im #Ukrainekrieg weiter an.
Bei Ocheretyne ist Novoolexandrivka gefallen.
Quellen beider Seiten melden, dass russ. Truppen die Ortschaft komplett unter Kontrolle genommen haben.
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Laut dem ukr. Portal DeepState hat sich in Novoolexandrivka eine ähnliche Geschichte wiederholt wie zuvor bei Ocheretyne...nämlich dass einige Truppen geflüchtet sind und andere bei der Rotation mit gezielten Bombardements erwischt wurden.
In jedem Fall ist die Lage prekär
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