Solarpunk ist eins der vielen, vielen Punk-Genre, die sich von Cyberpunk abgespalten haben, und wie viele andere der Punks genauso Ästhetik, wie eben auch Genre.
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Solarpunk ist praktisch das Gegenteil von Cyberpunk. Während Cyberpunk eine kapitalistische Endzeit Dystopie ist, handelt es sich bei Solarpunk um eine Utopie, die häufig mit anarchistischen und kommunistischen Elementen spielt.
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Den Ursprung hat der Begriff Solarpunk (wahrscheinlich) im Jahr 2008, als der Blog "Republic of Bees" einen Artikel namens "From Steampunk to Solarpunk" veröffentlichte. 2009 wurde dann von Matt Staggs das "GreenPunk Manifesto" veröffentlicht.
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In 2012 wurde in Brasilien die Anthologie "Solarpunk: Histórias ecológicas e fantásticas em um mundo sustentável" veröffentlicht, die ein weiteres daran getan hat, die zentralen Themen des Genre zu etabliere, während 2014 über Tumblr die Ästhetik verstärkt wurde.
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Zur selben Zeit wurde auch versucht ein Solarpunk-Manifest zu erschaffen. Aber das eigentliche Solarpunk-Manifest, mit dem wir heute arbeiten, kam tatsächlich erst 2019 heraus - erneut im lateinamerikanischen Sprachraum.
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Das Solarpunk-Manifest besagt:
1) Wir sind Solarpunks, weil uns der Optimismus genommen wurde und wir ihn wiederhaben wollen.
2) Wir sind Solarpunks, weil die Alternativen Ignoranz oder Verzweiflung sind.
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3) Im Kern ist Solarpunk eine Vision der Zukunft, die das beste darstellt, was Menschen erreichen können: Eine Welt ohne Hunger, ohne Hierarchien, ohne Kapitalismus in der Menschen in Einheit mit der Natur leben und in der erneuerbare Energien Fossile Brennstoffe ersetzen.
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4) Das Punk in Solarpunk steht für Rebellion, Counterculture, Post-Kapitalismus, Dekolonialismus und Enthusiasmus. Es geht darum, in eine andere Richtung als der Mainstream zu gehen, der zunehmend eine beängstigende Richtung einschlägt.
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Das Manifesto umfasst gesamt 22 Punkte, die ihr hier nachlesen könnt:
Das tl;dr ist: Anti-Kapitalismus, Dekolonialismus, Zusammenleben mit der Natur und Diversität.
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Als literarisches Genre, spielt Solarpunk in einer post-kapitalistischen und dekolonialisierten Welt, in der Menschen gleichberechtigt und in Einklang mit der Natur leben. Erneuerbare Energien stellen die gesamte Energieversorgung dar.
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Jetzt kommt häufig die Frage auf: "Aber warum geht es dann in Solarpunk-Romanen?" Nun, es gibt eben noch immer Konflikte zwischen Menschen. Nur weil es eine Utopie ist, heißt es nicht, dass es keine Menschen gibt, die nicht doch etwas anderes wollen.
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Black Panther hat - wie viele afrofuturistische Geschichten - auch einige solarpunkige Aspekte drin. Wakanda als Land scheint sehr Solarpunk zu sein. Dennoch gibt es in diesem Film natürlich einen Konflikt.
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Was sich wirklich feststellen lässt: Solarpunk ist ein sehr nicht-weißes und nicht-cishetero Genre. Es stellt eine Welt vor, in der es Gleichberechtigung zwischen allen Menschen gibt.
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Neben Black Panther finden wir zumindest Solarpunk Ästhetik auch in den Disneyfilmen Zootopia und Big Hero 6. In beiden Fällen sind die Welten visuell - wenngleich definitiv nicht ideologisch - sehr von Solarpunk angehaucht.
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Auch viele Studio Ghibli-Filme haben sowohl ästehtisch, als auch teilweise inhaltlich einige Einflüsse, die wir heute als Solarpunk bezeichnen würde. Beziehungsweise waren diese Filme auch ein Einfluss auf die Begründung des Genre.
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Im literarischen Bereich ist das Genre, wie gesagt, noch sehr, sehr jung. Das heißt, es gibt soweit wenige Bücher (und vor allem praktisch keine Bücher auf deutsch). Außerdem ist das Genre soweit sehr durch Kurzgeschichten und Anthologien geprägt.
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Genau das ist der Grund, warum ich mir mehr Solarpunk wünsche. Besonders im deutschen Raum. Wir brauchen einfach Solarpunk, weil Solarpunk hilft, diese Zukunft als eine Mögliche Zukunft zu definieren. Wir müssen lernen uns diese Zukunft vorzustellen.
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Wir brauchen eine Solarpunk Zukunft.
Das ist die eine Möglichkeit, die wir haben, diesen Planeten und unsere eigene Spezies zu retten.
Schreibt Solarpunk. Kämpft für Solarpunk. Das brauchen wir.
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Weil die Frage so oft aufkam: Hier ein Thread mit Medien-Empfehlungen zum Genre.
Okay, wisst ihr was? Ich rede einmal über #Rammstein und das ganze Konzept der Rape Culture. Denn sehen wir es, wie es ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze rechtliche Konsequenzen nach sich zieht, ist gering. Denn wenn uns #MeToo eins gezeigt hat, dann /
dass gerade diejenigen, die ohnehin schon Macht und Geld haben, häufig nicht zur Rechenschaft gezogen werde. Nicht wirklich. Vielleicht zahlen sie in außergerichtlichen Einigungen ein wenig Geld und bekommen davon von ihren Überlebenden ein NDA. Das wars. /
Das Problem, was ich mit der Diskussion habe - und immer schon hatte - ist, dass über Vergewaltigung immer in Bezug auf Sex gesprochen wird. Und ja, das spielt durchaus auch eine Rolle. Aber es wird nicht genug darum gesprochen, wie Vergewaltigungen vor allem um Macht gehen. /
Eins der großen Probleme, wenn über Klimawandel gesprochen wird, ist die Individualisierung des Problems. Dann wird darüber gesprochen, wer welches Auto fährt und wie oft in den Urlaub fliegt. Und versteht mich nicht falsch: Es ist toll, wenn man stattdessen Fahrrad und Zug /
fährt und alles. Aber selbst wenn fortan alle average Joes und Joannes fortan sofort auf privaten Verkehr verzichten würden... Es würde halt wenig bringen, weil die größten Teile des CO2 Ausstoßes und der Verschmutzung aus dem industriellen Umfeld kommen - auf das private Leute /
wenig bis gar keinen Einfluss haben. Klar, man kann versuchen weniger zu konsumieren, aber häufig ist es halt so, dass man in dieser Gesellschaft zum Konsum gezwingen wird. Es gibt kein "Right to Repair" und häufig genug halten Kleidung und elektrische Geräte nur ein, zwei Jahre.
Es wird auf Tradition verwiesen und diese Tradition hochgehalten. Die Zweigeschlechtlichkeit und das Verweisen auf Cisnormativität ist nichts weiter als Tradition.
Dazu kommt natürlich auch, dass viele Ecken der TERF-Bewegung auf traditionelle /
Geschlechterrollen verweisen. (Was sie auch anti-feministisch allgemein macht.)
Viele der Menschen in der TERF-Umgebung sind auch anti-queer, anti-Abtreibung und nicht selten auch rassistisch. /
- Schreitet ein, wenn in eurem Umfeld trans Menschen angegriffen oder misgendert werden - egal ob auf der Arbeit oder in der Schule
- Schreitet auch hier auf Twitter ein, wenn Leute, wie eine gewisse /
Biologin Lügen und Hass über trans Menschen verbreiten
- Macht euch bewusst, dass Transfeindlichkeit ein sogenanntes "Wedge Issue" ist, das von rechten eingebracht wird, um die Tür für mehr rechtsextreme Ideologien zu öffnen /
Ich habe bisher nur zu Malte retweetet und nicht selbst was gesagt.
Tatsache ist, dass mich das ganze aktuell sehr emotional überfordert. Alles. Die Welt da draußen ist gerade so scheiße - und das auf so viele Arten. /
Wir haben Dürre. Der Klimawandel zerstört langsam alles. Wo keine Dürre ist, schwemmen Fluten alles weg. Wir haben tausende Hitzetote.
Dazu haben wir noch immer Pandemie und die Politik (nicht nur in Deutschland) tut einfach so, als wäre da nichts. Als würden keine Leute sterben
Dann haben wir noch Krieg und durchaus die reale Gefahr von einem Atomkrieg.
Dadurch - also Klimawandel und Krieg - werden aktuell alle Preise teurer und Hartz IV und Löhne steigen aber nicht mit, was zu immer mehr Armut führt. Auch für mich. /
Lasst uns mal über Reisen mit der Bahn als Autist reden. Das hat halt auch seine eigenen herausforderungen - auch wenn ich gerne und viel Bahnfahre.
Generell sei dazu gesagt, dass ich dankbarerweise einen Vorteil habe: Ich kann in Räumen mit Menschen, SOLANGE ich meine Musik /
und etwas, worauf ich mich fokussieren kann (bspw. ein Buch, Laptop oder ähnliches) dabei habe.
Dennoch sind Ruheabteile der absolute Segen...... WENN LEUTE DENN EINMAL DARIN RUHIG WÄREN! Nein, Annette, Katrin, Mira, das Abteil ist nicht für den Jungesellinnenabschied da! /
Selbiges gilt natürlich auch für Oma Hildegard und ihre Kaffeeklatschrunde, die mit Prosecco besoffen durch die Gegend brüllt. Und für den Familienausflug mit 3 Kindern, von denen eins nur schreit oder laut Kindermusik hört - in Dauerschleife. /