Ein paar Gedanken/Fragen zu den Daten abnehmender Effektivität der Impfungen in Israel und warum ich es schwer finde, deren Relevanz derzeit wirklich abzuschätzen:
* Da auch in Israel zuerst Risikogruppen geimpft wurden, unter denen aber auch eben einige Menschen mit alters- 1/n
oder krankheitsbedingt geschwächtem Immunsystem waren: Welcher Anteil der verringerten Effektivität geht darauf zurück, dass wir hier die "reale" Effektivität in eben diesen Gruppen messen?
* Welcher Anteil der verringerten Effektivität geht auf einen normalen Übergang von 2/n
akut aktivierter Immunantwort auf eine dauerhafte etwas schwächere zurück, d.h. Haben wir eine einmalige Abhnahme z.B. 80%->60% oder sinkt es weiter?
* Welchen Anteil an der sinkenden Effektivität macht die wandelnde Prävalenz anderer Varianten aus? 3/n
All das sind super wichtige Fragen, die essentiell für die Einschätzung der Daten sind, zu denen ich bisher aber wenig Handfestes gelesen habe (Und natürlich erst Recht nicht bei den neuesten Ankündigungen).
Für bestimmte Risikogruppen (Noch eine Frage: Können wir die schon 4/n
klar genug benennen?) ist das alles egal, sie würden von einem Booster ziemlich sicher profitieren. Für die gesamte Impfstrategie (besonders auch international, wo Knappheit noch eine große Rolle spielt!), sind solche Fragen aber wichtig.
Für mich ist die wichtigste Schluss- 5/n
folgerung aus solchen Meldungen daher, dass wir vorsichtig bleiben müssen, nicht annehmen dürfen, dass die Impfungen (nach aktuellem Schema) für alle Gruppen dauerhaft den optimalen Schutz bieten UND vor allem, dass es hier Datenpunkte gibt, die sich Leute vom Fach sehr genau 6/n
anschauen sollten, um am Ende die richtigen Schlüsse ziehen zu können.
Für Wissenschaftler gehört es zum täglichen Brot die Verlässlichkeit von Datensätzen und die Verlässlichkeit von Schlussfolgerungen abzuschätzen. In der Kommunikation wissenschaftlicher Befunde geht das 7/n
leider oft verloren.
Vielleicht bräuchten wir da mal sowas wie eine Art "Ampel", die versucht anzuzeigen, was wir gerade kommunizieren:
📝Vorläufiger, unvollständiger Datensatz
📋Neuer Datensatz, frisch notiert (z.B. Preprint)
📰regulär publizierte Daten
📖Lehrbuchwissen 8/n
🤔Eigene Spekulationen dazu
🤓Ergänzung aus eigenen Daten
🤷Offene Fragen, die ich stelle, aber nichtmal sinnvoll spekulieren kann
⚡️Benanntes ernstes Problem mit dem Datensatz
Die neuesten Israeldaten wären für mich ein klares
📝🤷
9/n
Ich werd jetzt nicht alles so kennzeichnen (oder behaupten, das wäre ein ideales System), aber ich glaube, gerade in der aktuellen Lage ist es wichtig, sich ab und zu klar zumachen, dass eine gewisse Einschätzung der Verlässlichkeit mitkommuniziert werden sollte. 10/10
Noch ein Punkt, den ich oben vergessen hatte (Mit Dank an @StefFun für den Hinweis!): Mit zunehmender Durchimpfung der Gesellschaft wird die Effektivität auch deshalb schwerer abzuschätzen, weil die Kontrollgruppe der Ungeimpften immer schlechter passt, z.B. sind diese /+1
jünger, haben andere Bildungsniveaus/Lebensumstände. Wären z.B. alle ü16 geimpft und alle u16 nicht, dann könnte man eigentlich aus den Infektionsdaten fast nichts verlässliches mehr ableiten, weil das Geschehen ü16 und u16 schon ohne Impfung schwer vergleichbar ist! /+2
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Vornamen sind meist im Singular, aber Nachnamen oft im Plural ("Familie der XY") und die berühmtesten italienischen Künstler (Michelangelo, Leonardo, Raffaello, Donatello) stammen aus der Renaissance, als Familiennamen als Nachnamen noch weniger gebräuchlich waren und (2/n)
Personen oft auch über ihren Herkunfts- oder Wirkort ("Leonardo da Vinci") identifiziert wurden. Erst mit der relativ modernen Bürokratisierung von Staaten und auch einer gewissen Egalisierung der Gesellschaften wurden Familiennamen auch für die breite Bevölkerung jenseits (3/n)
Das Institut der Deutschen Wirtschaft titelt "Lange Arbeiten: Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener", weil Menschen, die zwischen 66 und 70 arbeiten die höchsten Zufridenheitswerte erreichen und die zwischen 61 und 65 nicht Erwerbstätigen die (1/n)
niedrigsten. Aber: Der Unterschied bei den 66-70-jährigen ist tatsächlich recht gering, tatsächlich entsprechen die erwerbstätigen 61-65 dem 66-70-Schnitt.
Da die 61-65-jährigen Erwerbslosen diesen Zustand oft nicht freiwillig wählen, müsste man hier zwischen Vorruhestand (2/n)
aus eigener Wahl, Arbeitslosigkeit und krankheitsbedingter Frührente unterscheiden, um mit den freiwillig, oft zu selbst gewählten Bedingungen UND nach Artikel meist nicht aus finanziellen Gründen weiter Arbeitenden, vergleichen zu können.
Dass Menschen, die im Alter gesund (3/n)
Stellungnahme des RKI zu den #RKIFiles:
"Die Krisenstab-Protokolle sind Zusammenfassungen von Diskussionen, die innerhalb des COVID-19-Krisenstabs des RKI stattgefunden haben. Diese Diskussionen spiegeln den offenen wissenschaftlichen Diskurs wider, in dem verschiedene (1/3)
Perspektiven angesprochen und abgewogen werden. Einzelne Äußerungen im Rahmen solcher Diskussionen spiegeln jedoch nicht zwangsläufig die dann abgestimmte Position des RKI wider." - und das nicht zu verstehen, ist das Grundproblem in den allermeisten Interpretationen! (2/3)
Das ganze (kurze aber klare) Statement, das auch auf andere Punkte eingeht hier: (3/3)rki.de/DE/Content/Inf…
Ein paar Querdenker haben vom RKI unterlagen freigeklagt und feiern jetzt unter #RKIFiles, dass diese beweisen würden, dass wir während der Pandemie verarscht worden sein. Was sie beweisen, ist vor allem ihre völlige Ahnungslosigkeit und ihre eigenen Lügen. Schauen wir ein (1/n)
paar Sachen an, okay?
Hier fängt es mit grobem Unverständnis wissenschaftlichen Arbeitens an: Zu wenige Messpunkte erlauben keine verlässlichen Schlussfolgerungen, das steht da sogar explizit! (2/n)
Dass das RKI schon frühzeitig auch negative Folgen von Maßnahmen diskutiert hat - also die immer wieder geforderten Abwägungen vorgenommen, wird jetzt skandalisiert! Und hier sind wir in der ganz frühen Phase, wo es keine Sicherheiten geben konnte! (3/n)
Der "Plagiatsjäger" Stefan Weber, hier als "SprachPhilo" unterwegs behauptet jetzt, Wikipedia sei ein linksgrünes Projekt, das ihn wegen Kritik gesperrt habe. Naaaaaja, schauen wir doch mal, wie er so auf Wikipedia agiert hat, oder? Das schöne ist ja, dass da alles sehr (1/25)
transparent dokumentiert wird. Das Prozedere kennen wir ja, nicht?
Also los... (2/n)
Stefan Webers Wikipediaaccount hiess Antiplag01 und war auch offiziell als sein Account bestätigt, wie hier auf der Version seiner Benutzerseite vor der Sperre dokumentiert. Aaaber so 100%ig ist das mit Herrn Webers Transparenz dann doch nicht, denn (3/n)
Im Moment sieht das #WissZeitVG in der Praxis grob zusammengefasst so aus: Man kann 6 Jahre auf befristeter Anstellung promovieren. Wer sehr schnell ist schafft es vielleicht in 3, meist sind es eher 4 oder 5 (je nach Fach und auch nicht immer planbar, denn Forschung läuft (1/13)
manchmal nicht geradlinig. Danach bleiben 6 Jahre, die man als PostDoc, Juniorgruppenleiter etc. befristet angestellt sein kann, dazu kommen die "übrigen" Jahre aus der Promotionszeit.
Will man eine universitäre Karriere anstreben, dann muss man es in dieser Zeit auf eine (2/n)
der in Deutschland seltenen unbefristeten Mittelbaustellen schaffen oder eben zur Professur. Man kann theoretisch auch über drittmittelfinanzierte Projekte immer wieder verlängern, dann aber ohne jede Sicherheit, vor allem weil bei einem gescheiterten Verlängerungsantrag (3/n)